36 Falek, die klinisch wichtigen Intoxicationen.
zwischen vielen Intoxieationen und anerkannten Nervenleiden besteht. So
hat namentlich Travers hervorgehoben, dass Sirychnin denselben Te-
tanus erzeuge, wie manche Nervenverleizungen und dass mithin das Strych-
nin durch Nervenvermittelung die entfernten Wirkungen zu Stande bringen
müsse. Allein was beweist eine solche Achnlichkeit von: pathologischen Zu-
fallsgruppen für die Entstehungsweise der Giftwirkungen? Sehen wir nicht,
dass z. B. Erbrechen ebensowohl durch den Anblick ekler Gegenstände,
als durch Cerebralaffeetionen, Magenleiden, Krankheiten der Unterleibs-
organe, wie auch durch Brechmittel entsteht und soll damit bewiesen
werden können, dass die Brechmittel ebenso wie die psychischen Regun-
gen, oder die organischen Leiden auf den Brechapparat wirken? Wenn
Nervenverletzungen Tetanus erzeugen, wie es auch das Strychnin thut,
so ist der Grund davon, dass Nervenverletzungen, wie Sirychnin das
Rückenmark zu alteriren und zu Reflexkrämpfen zu stimmen vermögen,
keineswegs darf aber daraus erschlossen werden, dass das Stryehnin
wie die Nervenverletzung durch die Nervenbahnen hindurch seinen Ein-
fluss auf das Rückenmark geltend macht.
8. 72. 7) Hat man für das nervöse Zustandekommen entfernier
Giftwirkungen vorgebracht, dass die Wirkungen gewisser Gifte nach der
Durschneidung der Nerven, welche zum Applicationsorgane gehen, aus-
bleiben, oder erst sehr spät zum Vorschein kommen. So will man ge-
funden haben, dass das in den Magen gebrachte Strychnin nach der
Durchschneidung der Nervi vagi ganz ohne Wirkung verbleibe oder äus-
serst spät zur Wirkung gelange (Dupuy und Brachet) und erklärt
diese Thatsache aus der mangelnden Nervenleitung, welche die Folge der
Nervendurchschneidung ist. Wie die neueren Untersuchungen von Bou-
ley *) indessen dargethan haben, ist diese Thatsache, deren Richtig-
keit nicht zu bezweifeln ist, ganz anders zu erklären. Die Durchschnei-
dung der Nervi vagi bewirkt nach Bouley eine Paralyse der Muskel-
schichte des Magens, welche zur Folge hat, dass das Gift über 24 Stun-
den im Magen verweilt und nicht in den Dünndarm gelangt, von wo aus
dasselbe zu wirken pflegt. Ersetzt man, wie Bouley es that, die. Sec-
tion. der Vagusnerven durch eine um den Pylorus gelegie Ligatur, so
tritt ebenfalls nach der Einverleibung des Strychnins keine Vergiftung ein
und zwar nieht aus dem Grunde, weil die Nervenbahn unterbrochen wäre,
sondern weil das Gift nicht in den Dünndarm gelangen kann. Wendet
man sich statt an den Magen mit seinen Vagusnerven an die Extremitä-
ten eines Thieres mit ihren Nerven, so fallen die Ergebnisse des Experi-
mentes in der That ganz anders aus. Durchschneidet man, wie Magen-
die und Delille*) es ihaten, die Nerven nebst allen andern Weich-
iheilen an dem Unterschenkel eines Hundes mit Ausnahme einer Vene,
die unversehrt bleibt, oder die ebenfalls getrennt und durch einen Feder-
kiel wieder verbunden wird, so tritt Vergiftung des Thieres ein, sobald
in das abgelöste Bein Gift, wie z. B. Upas gebracht wird. Durchschnei-
det man, wie Brodie***) es that, bei einem Kaninchen die Nerven der
Achselhöhle und führt man Gift, wie z. B. Woorara in eine Wunde
am Fusse, so treten nichtsdestoweniger die entfernten Wirkungen des
*) Gaz. med. de Paris. 3 Ser. tom. VI. p. 271.
**, Journ. de Physiologie experim. tom. I. p. 26.
**) Philosophic, Transact. 1811. p. 200, 1812. p. 208.
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