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Tripper. 507
$. 149. Am meisten quälen den Kranken in dieser Periode, wenn
die Entzündung heftig und weit verbreitet ist, die nächtlichen Erectionen,
die gewöhnlich eintreten, wenn er eben eingeschlafen ist, oft aber auch
nach dem ersten Schlafe, wenn die Blase sich mit Urin angefüllt hat. Der
einfachste und besste Rath, den man geben kann, ist der, dass erstlich
der Kranke des Abends nicht zu. viel esse und trinke, und zweitens,
dass er, wenn die schmerzhaften Erectionen ihn wecken, aufstehe und
nach Erschlaffung des Gliedes urinire. Kommen die Erectionen zu häufig
und stören sie den Schlaf zu sehr, so haben wir eineDosis Opium (gr. x
Pulv. Dov.) vor dem Schlafengehen als das zweckmässigste Mittel. befun-
den. Man kann auch 6 Tropfen Tinct. Theb. mit Zuckerwasser oder einem
Theelöffel voll Pulv. aeroph. nehmen lassen. Alle anderen Mittel, die man
wohl empfiehlt, als Campher, Kluge’s Mixtura sulph. acid., Brodie’s Vin.
Colch. mit Camphermixtur, Laetucarium, Einreibungen von Neapelsalbe
längs der Harnröhre, Blutegel ans Mittelfleisch, narcotische Fomentationen
oder gar kalte Umschläge um das Glied leisten wenig oder sind verwerl-
lich. Manchmal werden die Ereceiionen auch dadurch herbeigeführt, dass
der Kranke das Glied, um die Wäsche zu schonen, in Leinen einwickelt
und bindet. Bei Tage geht das zur Noth, aber des Nachts wird das ohne-
hin durch die Betiwärme schwellende Glied eingeschnürt und gereizt. Man
lasse daher das Glied nie einbinden, sondern ein breites Band über den
Hüften um den Leib legen und ziehe durch dasselbe ein breites Stück
altes, weiches Leinen, was wie eine Schürze vor den Genitalien herab-
hängt. Diese Schürze belästigt nicht und wird erneuert, sobald sie vom
Ausfluss zu sehr durchnässt und steif geworden ist.
$. 150. Eine nicht ungewöhnliche Folge, theils der heftigen Entzün-
dung, theils der schmerzhaften Freetionen, sindBlutungen aus der Harn-
röhre. Bisweilen kommt das Blut vor dem Uriniren, bisweilen, nachdem
die letzten Tropfen Urin mühsam herausgepresst sind; bisweilen endlich
stellt sich die Blutung ohne Urin ein, besonders nach starken Erectionen.
Ist die Blutung nicht sehr bedeutend, was selten der Fall ist, so wirkt sie
eher erleichternd als nachtheilig; manchmal lassen nach einer starken
Blutung Schmerz und Entzündung bedeutend nach. Gefährlich ist, nach
unserer Erfahrung, die Blutung nur dann, wenn sie nicht aus der Harn-
röhre, sondern aus der mitaffieirten Blase kommt; schlimm bisweilen auch
dann, wenn der Patient sie durch Excesse oder Beischlaf während der
ersten Periode des Trippers herbeigeführt hat. In diesem Falle müssen
wir sie, wenn sie profus wiederkehrt, durch innere und äussere Adstrin-
gentia zu beseitigen suchen, durch kalte Bähungen des Gliedes, durch
kalte Klystiere, Compression, durch Injection von Blei- und Alaunauflösung.
Einmal haben wir, wo die Blutung aus dem Blasenhalse oder der Blase
selbst zu entspringen schien und mehrmals des Tages wiederkehrte, sie
durch Exir. Torment., innerlich gegeben, glücklich beseitigt. In der Regel
aber bedarf es, wie gesagt, keiner besonderen Medication, sondern man
hat nur Ruhe zu empfehlen, milde säuerliche und schleimige Getränke,
und die Blutung kehrt im schwächeren Grade oder auch gar nicht wieder.
$. 151. Eine andere Complieation dieses Stadiums ist die Dysurie
und Ischurie, die bald mehr entzündlicher, bald mehr krampfhafter, ge-
wöhnlich aber gemischter Natur ist. Die Dysurie geht derIschurie in der
Regel voran; der Kranke kann zuerst den Urin nur mit Anstrengung {ro-
pfenweise entleeren, dann stockt er auf einmal gänzlich. Man verbinde
die antiphlogistische mit der antispasmodischen Behandlung, setze Blutegel