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Schanker. 537
Sie berufen sich auf die analoge Wirkung des Variola- des Vaecine- und
anderer Thiergifte, und auf manche Thatsache im Gebiete der Syphilis,
welche für eine unmittelbare Resorption des syphilitischen Giftes zu spre-
chen scheint. Nehmen wir aber die Erfahrung im Allgemeinen zur Schieds-
richterin, so spricht diese dafür, dass in den meisten Fällen die erste
Wirkung des syphilitischen Giftes eine. örtlich beschränkte ist, und dass
es eine gewisse Zeit an den ursprünglichen Infectionsstellen haften kann
und haftet. Wie liesse es sich sonst erklären, dass auf so viele Genital-
geschwüre vom entschiedensten syphilitischen Gepräge keine Symptome
allgemeiner Infeetion folgen, mögen die erstern auch noch so verschieden
behandelt sein? Die Beziehung auf die Wirkungsweise anderer Thiergifte
ist nicht maassgebend, weil diese fast immer in gleicher Stärke und unter
gleicher Bedingung beigebracht werden. Das syphilitische Gift hingegen
wird bald im gedämpften, bald im ungedämpften Zustande, bald unter sehr
heftiger, bald unter sehr geringer Aufregung beim Coitus übertragen, und
seine Wirkungen scheinen, wenigstens in unseren Tagen, nicht so blitz-
schnell und so acut zu sein wie die Wirkung anderer Thiergifte, so dass
es nicht sobald und überall im Organismus zu keimen und zu wurzeln
vermag
$. 225. Noch schwieriger ist die Frage zu beantworten, wie lange
die Wirkung des syphilitischen Giftes örtlich beschränkt
bleibt, und wann und wie die Resorption statt findet? Die
Wahrheit zu sagen, wissen wir darüber so gul wie gar nichis. Wir wis-
sen nur so viel, dass die Symptome der allgemeinen Infection in der Re-
gel sechs bis acht Wochen nach’ der primären ausbrechen, manchmal
aber auch viel später. Bezieht man sich auf die angeblichen Erfolge der
Cauterisation, die, wenn sie am 4., 5., 6. Tage des Schankers vorgenom-
men wird, unbedingt der allgemeinen Infection vorbeugen soll; so spre-
chen dagegen die Fälle, wo selbst, trotz der schleunigsten Cauterisation
und Zerstörung des Schankerbläschens, doch secundäre Symptome gefolgt
sind. Das empirische Endresultat ist: mit jedem syphilitischen Genitalge-
schwür ist die Möglichkeit einer allgemeinen Infeelion gegeben, wenn sie
gleich nur im sechsten, zehnten Fall oder noch seltner zu Stande kommt.
Von den Bedingungen aber, unter welchen die Infeetion local bleibt oder
secundäre Symptome nach sich zieht, wissen wir blutwenig. Eben so we-
nig wissen wir, ob, wie oder wann die allgemeine Vergiftung zu Stande
kommt. Ricord meint, die Induration des Schankers, — die specifische,
nicht die accidentelle — sei Zeichen oder Vorbote der allgemeinen Infec-
tion. Empirisch wahr ist nur so viel, dass, eaeieris paribus, auf den in-
durirten Schanker am häufigsten secundäre Symptome folgen.
BEHANDLUNG.
$. 226. Diese zerfällt in die örtliche und die allgemeine. Bei
frischen primären Geschwüren ist die örtliche Behandlung die Hauptsache
und reicht gewöhnlich, abgesehen von einer zweckmässigen Diät und kör-
perlichen Ruhe, zur Heilung hin. Die örtliche Behandlung muss sich aber
vernünfligerweise nach dem Character des Geschwürs richten und nicht
nach vorgefasster Meinung, die z. B. ein unabänderliches Verfahren für
alle verdächtigen Geschwüre, die sich eben gebildet haben oder, als Bläs-
chen und Pusteln, in der Enistehung begriffen sind‘, vorschreibt... Als ein
solches Verfahren hat sich in der neuesten Zeit wiederum, besonders durch
Ricord’s Lehre und Beispiel, die Cauterisalion geltend gemacht. Diese
soll, wie die caustischen Einspritzungen beim Tripper, den Schanker im