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Die syphilitischen Exerescenzen oder Condylome.
8. 273. Kein Symptom an den Genitalien und am After kommt bei
den Schriftstellern vor der Lustseuche häufiger und mannigfalliger vor,
als dieses. Von einer Art böser und leicht blutender Warzen an den
Geschlechtstheilen spricht schon Celsus, und aus dem griechischen Na-
men, womit er sie bezeichnet, sieht man, dass die griechischen Aerzte
diese und ähnliche Exereseenzen an den geheimen Theilen sehr wohl ge-
kannt haben müssen; wenigstens ist schon in der hippocralischen Schrift
„de natura muliebri* von übelriechenden und schmerzhaften Condylomen
in der Vagina die Rede. Bei den arabischen Aerzten und den Arabisten
sind die Porri, Nodi, Mora, Fiei, Atriei, Fragae, Condylomata etwas Ge-
wöhnliches. Merkwürdig ist, dass so häufig die warzigen und schwam-
migen Auswüchse bei den ärztlichen und nichtärztlichen Sehrifistellern des
Mittelalters vorkommen, die Aerzte in den ersten 30—40 Jahren nach.dem
Ausbruche der Lustseuche ihrer so selten gedenken. Gabriel Faloppia,
der unseres Wissens der Erste ist, der von „Verrueis und Porris virgae*
als Folgen des Morbi galliei redet, hält doch den grösseren Theil für nicht
venerisch, und meint ganz naiv, es gebe wenig Buhldimen, die nicht War-
zen hätten. Man darf sich darüber nicht wundern, denn es gibt in der
That keine hallbare Diagnose zwischen syphilitischen und nichtsyphiliti-
schen Warzen, und wir können nur so viel sagen, dass die meisten Feig-
warzen in pudendis et in ano wahrscheinlich unreiner Natur sind, was
sie ai schon vor dem Ausbruch der eigentlichen Lustseuche gewe-
sen sind.
$. 274. Dem Wesen nach sind die syphilitischen Exereseenzen, die
man unter der gemeinsamen Benennung: Condylome oder Feigwarzen
begreifl, Wucherungen der äusseren Haut und Schleimhaut oder, bestimm-
ter ausgedrückt, des subeutanen und submucösen Zellstoffs, wie verschie-
den sie sich auch dem äusseren Aussehen nach gestalten. Ihre wesent-
lichsie Verschiedenheit besteht darin, dass sie mit dicker Epidermis oder
nur mit einem dünnen Epithelium überzogen oder auch ganz davon enl-
blösst sind. Die Vegetationen mit dieker Epidermis sind trocken und horn-
arlig, wie gewöhnliche Warzen; die Vegetationen mit dünnem oder gar
keinem Epithelium sind weich, feucht und sondern eine mehr oder weni-
ger scharfe Flüssigkeit ab. Dieses sind die eigentlichen Kondylome oder
Schleimtuberkel (Tubereules muqueux, Papules, plaques muqueuses).
$. 275. Der Form nach sind die Condylome entweder flach, mit
breiter Basis, oder gestielt und eonisch. Die mit breiter Basis haben die
Gestalt von Maulbeeren (Morum) oder der wnreifen Erdbeere (Fraga) oder
des Quendels (Thymus), wenn die Spitzen sich mehr entwickeln oder mehr
verbunden bleiben. Die spitzen Condylome sind klein, fadenförmig, stehen
in büschel- oder hahnenkammartigen Gruppen (Cristae) beisammen. Der-
gestalt wuchern sie oft sehr stark und bedecken streckenweise die ganze
Vagina beim Weibe und die innere Vorhaut beim Manne. — Die ver-
schiedenen Formen der Condylome ‚werden zum Theil vom Ortssitz be-
dingt, von der Beschaffenheit der Haut, von Druck, Reibung, Wärme. —
Die breiten Condylome findet man deswegen am häufigsten zwischen
den Glutäen, am After, am Mittelfleische, am Serolum, auf der Eichel, auf
der äusseren Haut des Penis und der äusseren Fläche der Schamlefzen;
seltner auch in der Harnröhre bei beiden Geschlechtern. — Die gestiel-
ten zeigen sich häufiger am Scheideneingange, an der Klitoris, an den