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AA Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
einandersetzung hinweggehen. Hervorgehoben mag jedoch werden, dass
durch die Einwirkung des vergifteten Blutes auf die Wandungen der Ge-
fässe nicht nur Spasmus und Paralyse, sondern auch Reizung, Entzün-
dung, Atonie und andere Ernährungsfehler der Gefässe zu Stande kommen
können, welche Krankheitszustände und Processe mit abnormen Verenge-
rungen und Erweiterungen der Gefässlichtung, mit Exsudationen, Propf-
bildung und Erweichung, sowie mit Anämie oder Hyperämie, Congestion
und Stase, Obstruktion und anderen Leiden des afficirien Stromgebietes
einhergehen können. So beobachtet man z. B. nach der Einführung von
Arsenik und Quecksilberoxydsalzen zuweilen Reizung und Entzündung der
Gefässe; nach der längeren Einverleibung von Alkohol Atonie und andere
Ernährungssiörung der Gefässwandungen, nach der Zuführung von Pi-
krotoxin, Brucin und Strychnin spasmotische Affectionen der Gefässe mit
Verengerung der Gefässlichtung und Anämie der betroffenen Theile; nach
der Einverleibung von Nicotin und Blausäure paralytische Affectionen der
Gefüsse mit Erweiterung ihrer Lichtung und Hyperämie der betroffenen
Regionen.
$. 87. Obwohl das vergiftete Blut in den Gefässbahnen aller Orten
von soliden Wandungen eingeschlossen ist, behält dasselbe doch niemals
die ganze Menge des resorbirten Giftes bei, sondern setzt nach längerer
oder kürzerer Zeit zufolge der vielfachen Diffusionen und Attractionen ei-
nen Theil des Giftes, oder den ganzen Giftgehalt an die connectirten Or-
gane und Gewebe ab. Die Folge dieses Geschehens ist begreiflich, dass
wenn nicht neue Portionen von Gift zur Resorption gelangen, das Blut
immer mehr und mehr von dem beigemengten Gifte gesäubert wird, so
dass man längere Zeit nach der Einverleibung des Giftes dasselbe ver-
geblich in dem Blute sucht. In welche Organe und Organensysteme wan-
dert nun das Gift, welches durch die Wandungen der Gefässe hindurch
abeesetzt wurde? Geht das Gift in alle Organe und Gewebe ganz gleich-
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mässig ein, oder folgt dasselbe besonderen Attraclionen, um in besonde-
ren Organen und Geweben zur Localisalion zu gelangen? Diese Fragen
sind nach dem dermaligen Stande der toxikologischen Kenntnisse dahin
zu beantworten, dass nicht nur die verschiedenen Gifte sich ganz ver-
schieden verhalten, sondern dass sogar ein und dasselbe Gift nach Ver-
schiedenheit der Dosen, der reiterirten oder nicht reiterirten Einverleibung,
der Präparation, der mitwirkenden und gegenwirkenden Agentien, des
Kıäftezustandes der Organe oder was darauf hinausläuft, der Renitenz oder
verminderten Resistenz der Organe sich ganz verschieden verhalten kann.
So findet man z. B., wie Millon und Laveran*) durch Versuche an
Hunden feststellen, nach der Einverleibung von Brechweinstein das Anti-
mon bald in allen Organen, das Gehirn und Rückenmark nicht ausgenom-
men, bald vorzugsweise im Gehirn und weniger in den übrigen Organen,
bald in dem Skelette, der Leber und dem Fettgewebe, während die übri-
gen Organe antimonlrei sind, bald vorzugsweise in dem Fettgewebe, wäh-
rend die eigentlichen Organe nur Spuren von Anlimon enthalten, bald
vorzugsweise in dem Skelette und der Leber, während die übrigen Or-
gane nur geringe Mengen von Spiessglanz liefern. So findet man, wie
Hertwig**) mittheille, nach der Einverleibung von Arsenikalien das Ar-
sen bald in der Leber, den Muskeln‘, den Magen und Darmhäuten, wäh-
*) Compt. rend. tom. XXI. p. 1042.
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