Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

   
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Syphiliden. 607 
men die Kinder schon mit Pemphigusblasen zur Welt; in anderen ent- 
wickeln sie sich bald nach der Geburt. Sie sind von der Grösse einer 
Erbse bis zu der einer Haselnuss, mehr oder weniger zahlreich; man hat 
deren bis zu hundert bei einem Kinde gesehen. In diesem Falle stehen 
sie so dicht aneinander, dass sie ineinander überfliessen. Sie enthalten 
ein gelbliches, eiteriges Fluidum, das bisweilen übelriechend, ja selbst blu- 
lig gefärbt ist. Die Blasen entwickeln sich an allen Körpertheilen,, vor- 
zugsweise aber an den Fusssohlen und in der Handfläche, Die Hautsiel- 
len, auf welchen die Blasen sich erheben, sind bläulich oder auch kupfer- 
roth, während die übrige Haut mehr rosenroth ist. Bisweilen ist die Haut 
erodirt und ulcerirt; die tief ins Korium eindringenden Geschwüre mit et- 
was aufgewulsteten Rändern gleichen manchmal denen, die sich zuletzt 
aus dem Eethyma herausbilden. In manchen Fällen werden die Kinder 
mit den kupferrothen Flecken geboren, auf welchen sich später der Pem- 
phigus entwickelt; in anderen sieht man an den im Mutterleibe abgestor- 
benen Früchten die Spuren des Pemphigus, worauf die vielen hautlosen 
Stellen deuten, die nicht sowohl vom Absterben der Frucht, als vielleicht 
von geplaizten und aufgeriebenen Pemphigusblasen herrühren mögen. Es 
ist selten, dass die Neugebornen, die mit Pemphigus zur Welt kommen, 
oder bei denen er sich bald nach der Geburt entwickelt, kräftig entwickelt 
erscheinen: in der Regel sind sie verkümmerte und unzeilige Früchte. In 
allen Fällen ist aber die Prognose schlecht; denn die meisten Kinder, die 
mit diesem Pemphigus geboren, oder bald nach der Geburt davon befal- 
len werden, sind unrettbar verloren, besonders wenn die Lungen, die Thy- 
musdrüse oder die Leber gleichzeitig degenerirt sind. 
$. 407. Die syphilitische Natur des Pemphigus neonatorum ist von 
manchen Aerzten in Zweifel gezogen worden, aber mit Unrecht, wenn er 
auch aus anderen Ursachen entstehen kann. Bouchut sucht den syphi- 
litischen vom nicht syphilitischen Pemphigus folgendermassen zu diagno- 
stieiren: der congenitale Pemphigus ist immer syphilitisch, nicht so der 
nach der Geburt auftretende. Der Syphilitische Pemphigus bildet eiter- 
gefüllte Blasen auf lividem Grunde, der nicht syphilitische seröse. Blasen 
auf rosenrothem Grunde. Bei Ersterem ist die Haut oft ulcerirt, bei Letz- 
terem nie; den Ersteren begleiten häufig andere syphilitische Affektionen 
der Haut oder innerer Organe, bei letzterem sind die Blasen die ganze 
Krankheit; der syphilitische Pemphigus weicht nur einer specifischen, der 
nicht syphilitische einer einfachen Behandlung. Der syphilitische Pem- 
phigus ist meist tödtlich, der nicht syphilitische immer heilbar. Diese 
Diagnose möchte indess nicht überall zutreffend sein. Der syphilitische 
Peniphigus der Neugebornen tritt oft ganz isolirt auf, er ulcerirt nicht im- 
mer und ist nicht immer tödtlich; eine gesunde Ammenmilch neutralisirt 
manchmal allein die syphilitische Dyskrasie. Ob für immer, ist freilich 
eine andere Frage. 
ll. Begleitende und consecutive Symptome der syphiliti- 
schen Hautkrankheiten. 
$. 408. Wir nennen die nachstehenden Affektionen der Haut und 
ihrer Anhänge begleitende und conseculive Symptome der Syphiliden, 
obgleich sie auch bisweilen selbstständig und für sich allein vorkommen. 
l. Hautabschuppung, Hautabfall, Chute de P&piderme Vidal. 
$. 409. Der Abschuppung der Haut ist als eines besonders den 
   
  
   
  
  
   
   
    
  
    
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
    
  
   
    
  
   
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
    
  
  
  
   
  
  
  
  
	        
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