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Syphiliden. 627
rialkuren. Gegen eine hartnäckige Psoriasis syph. palmaris, die nach
mehrjährigen pustulösen und tubereulösen Hautleiden und wiederholter
energischer Behandlung theils mit Quecksilber, theils mit Jodkali, aufge-
treten war, haben wir das Seebad noch vor Kurzem mit dem günstigsten
Erfolg angewendet.
454. Die örtliche Behandlung ist neben der zweckmässigen
hl zu beherzigende Regel
allgemeinen nicht zu vernachlässigen. Eine wo
ist, die Pusteln, Tuberkeln und Geschwüre nach ihrem jedesmaligen Cha-
rakter örtlich zu behandeln, und sich nicht zü sehr an die vermeinte specifi-
sche Wirkung von Merkurialwässern und Salben zu binden, die örtlich
nicht einmal immer vertragen werden und oft mehr Schaden als Nutzen
stiften. Die besten Dienste hat uns susserlich die Aqua nigra, phaged.,
viridis, ealeis, ein Dec. Chinae mit Cupr. sulph. und Opium geleistet,
oder auch Salben von Calomel, Aerugo, rothem Präeipitat, bisweilen
auch die sog. schwarze Salbe — Ung. flor. Zinei mit Bals. peruvVv. und
Arg. nitricum — um die Geschwüre zur Heilung zu bringen. Bei wu-
chernden und schmerzhaften Geschwüren eine Salbe von Arg. nitrieum
mit Opium; bei entzündlichem Charakter Kataplasmen. Indolente, wU-
chernde Geschwüre ätzt man mit Lapis oder streut rothen Präeipitat ein.
Gegen die Tubereula perforanlia oder gegen den Lupus syphilitieus ist
besonders der Arsenik innerlich und äusserlich empfohlen worden. Einen
solehen Lupus syphilitieus heilte Humbert, mussie aber den Kranken
98 Tage die Pearson’sche Auflösung ZU ı/, bis 1 Drachme täglich nehmen
lassen, ehe Besserung erfolgte. Nach vorgängigem Brennen auf der
Zunge und im Schlunde entstand ein heftiger Speichelfluss , welcher drei
Wochen anhielt und worauf vollständige Heilung eintrat. Auch Bieit
hat hartnäckige Formen von syphiliischen Tuberkeln mit dem Lig. arsen.
geheilt. Zur äusserlichen Anwendung des Arseniks kann man sich des
imilderen Composition von
Cosme’schen Mittels bedienen, oder auch der
Dupuytren (Arsen. albi gr. 1/00» Calomel. gr. 199. Olei oliv. 3))
zum Aufstreichen. Bonorden hält für noch angemessener das von
Gräfe angegebene Ung. corrosivum. Es besteht aus 2 Drachmen Sub-
limat, 1 Skrupel Gummi arab. und eben SO viel Wasser und wird mit
einem Holzspahn, nach Auflegen eines Emplastr. fenesir. aufgetragen. Wir
halten die corrosiven Metallwässer und Salben, bei dem oft entzündlichen
Charakter der in Rede stehenden Geschwüre für zu reizend. Bei einem
Lupus, von gemischter, syphilitisch-skrophulöser Natur, haben wir äus-
serlich mit ausgezeichnetem Eriolge eine Salbe von Arsen. grj, Op. PUT.
gr. vj, Adip. suill. 3j, innerlich Mere. gumm., bis zu 30 und 40 Gran täg-
lich, angewendet. Es war ein sehr schlimmer Fall, wo die halbe Nase
sammt der Oberlippe schon zerstört wär.
g. 455. Gegen die syphilitische Alopecie sind örtliche Mittel eigent-
lich meist nutzlos und überflüssig; die Hauptsache bleibt die Tilgung der
syphilitischen Dyskrasie, nach welcher die Haare wieder zu wachsen plle-
gen, wenn die Haarbälge nicht zerstört sind. Indess empfiehlt man örl-
lieh Einreibungen von Jodkalisalbe oder von Hydrarg. Jod. flavum, Abwa-
schen des Kopfes mit kaltem Brunnenwäasser oder Seifenwasser. Auch
Ricord räth zu stimulirenden Friktionen, zur Gantharidenpomade von
Dupuytren, oder verdünnter Cantharidentinctur, oder ebenfalls Salben
von Jodquecksilber und von Schwefel und schwefelsaurem Quecksilber-
oxyd.
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