52 Falck, die klinisch wichtigen Intoxicationen.
Freundes, der Chinin eingenommen hatte, nach dem Alkaloid vergeblich
suchte. Ueberdies können die in die Haut gelangten Gifte die Funktion
- derselben in mehrfacher Weise ändern. So ist bekannt, dass Bernstein-
säure und benzoesaure Präparate, Ammoniakalien, manche ätherische Oele
die Sehweissbildung steigern, dass Bleipräparate , Arsenikalien u. a. m.
die Haut in einen dürren und trockenen Zustand versetzen, wenn sie
lange Zeit eingegeben werden. So ist bekannt, dass Blei, Opium, Aether,
Chloroform u. a. auf kurze oder lange Zeit Anästhesie der Hautdecken
veranlassen. Endlich können viele in die Haat abgesetzten Gifte grössere
oder geringere Störungen in der Ernährung der Hautdecken und ihrer
Anhänge zu Wege bringen. So kommt es vor, dass nach längerer Zu-
führung von Arsenikalien, Antimonialien, Kupferpräparaten in den Körper
die Haare und Nägel, wie v. Bibra*) feststellte, sich gifthaltig erweisen
und demgemäss der Aplasie verfallen. So ist bekannt, dass nach dem
längeren Einnehmen von Silbersalzen die Haut von dunkler Farbe über-
zogen wird. So ist bekannt, dass nach der Resorption von Merkurialien,
Antimonialien, Gummiharzen, Thiergiften u. S. w. exanthematische Haut-
leiden, Entzündung, Furunkeln, Carbunkeln, Papeln, Vesikeln, Pusteln,
Geschwüre und andere Dermatopathien aufkommen können.
vV1iIl Das Verhalten der Gifte zu einander und zu anderen
atoxischen Substanzen. Antidote, neutralisirende und
antitoxische Mittel.
&. 94. Wenn man die Gifte zu zweien oder mehreren nach ihren
Wirkungen mit einander vergleicht. so stellt sich heraus, dass es nicht
nur, wie zu erwarten steht, allodynamische oder anders wirkende Gifte
gibt, sondern dass sich daneben auch isodynamische oder gleichwirkende,
homöodynamische oder ähnlich wirkende und antidynamische oder gegen-
wirkende unterscheiden lassen.
Was zunächst die isodynamischen Gifte betrifft, so begreifen wir
darunter solche, welche bei ungleichen chemischen Eigenschaften sich in
ihren Wirkungen nur wenig von einander unterscheiden, so dass sie für
unsere blöden Sinne als gleichwirkend erscheinen. Als Gifte dieser Arl,
deren Zahl nicht unbedeutend ist, können wir z. B. folgende betrachten:
die verschiedenen Gerbsäuren — , Chinin, Cinchonin, Chinoidin und viel-
leicht Chinidin —, Atropin und Hyosciamin —, Belladonna, Hyosciamus
und Stechapfel —, Strychnin und Brucin —, die löslichen Silbersalze,
als salpetersaures und schwefelsaures Silberoxyd —, schwefelsaures und
salpetersaures Kupferoxyd —, schwefelsaures und salpetersaures Zink-
oxyd —, salpetersaurer, salzsaurer und essigsaurer Baryt —, Kali und
Natron —, Jodkalium und Jodnatrium —, die oxalsauren Alkalien —, die
Schwefelalkalimetalle u. v. a. Bringt man Gifte dieser Art gleichzeitig
oder kurz hintereinander in den Thierkörper, so darf man sicher darauf
rechnen, dass ihre Wirkungen sich nicht neben einander entfalten, son-
dern dass sie zusammenfallen und im Sinne der Addition sich summiren.
Aus diesem Verhältnisse folgt aber, dass zur Bekämpfung der Wirkung
eines Giftes niemals ein isodynamisches Gift zu verwenden ist, weil damit
begreiflich nur Oel in das Feuer gegossen würde. Wer eine Brucinver-
*) Chemische Fragmente über d. Leber und die Galle v. Dr. L. v. Bibra. Braun-
schweig 1849, S. 9.
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