Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

ıach Ver- 
chiedenes 
Verhält- 
n bis zur 
antidyna- 
inverleibt, 
oder die 
Grade be- 
ten, wenn 
Verhalten 
richtigen 
; Syphilis, 
s zurück- 
Quecksil- 
toxieation, 
Vergiftun- 
Wichtig- 
ynamische 
iicht toxi- 
ssant, als 
es darauf 
ganz UN- 
Virkungen 
wenn sie 
nentreffen. 
oder des 
ıngen des 
ndet man, 
ifte abzu- 
ıydrat un- 
aufheben. 
rvor, dass 
ifte in ih- 
ırheit ver- 
nd anti- 
jedenfalls 
selben zu 
ıtisyphiliti- 
Mittel zu 
s us. w 
die durch 
tszustlände 
Art ihrer 
ationen in 
egung von 
die Mittel 
Erbrechen 
lalion und 
lurch Ver- 
eitung von 
Antidote und antitoxische Mittel. 55 
Schlaf, durch Lösung von Krampf, oder durch Tilgung von Schmerz auf 
die Beseitigung und Heilung der Intoxicationen von Einfluss sind. 
Unter den antitoxischen Mitteln nehmen die sogenannten dynamischen 
Antidote eine ganz besondere Stelle ein. Wir begreifen als solche alle 
die Mittel, welche in Folge ihrer antidynamischen Wirkungen durch Er- 
regung von Thätigkeiten, oder was häufiger ist, durch Niederhaltung von 
Thätigkeiten des Körpers die Wirkungen der einverleibien Gifte paraly- 
siren. So scheint z. B. das Chloroform bei umsichtiger: Anwendung ein 
die Wirkungen des Strychnins niederhaltendes dynamisches Antidot zu 
sein, wie auch das Morphin als solches zur Anerkennnng gekommen ist. 
So seheint, um ein weiteres Beispiel anzuführen, der schwarze Kaffee ein 
den Narkolismus bekämpfendes dynamisches Antidot zu sein, welches die 
auf das Gehirn gerichteien Wirkungen der narkotischen Gifte in vielen 
Fällen beseitigt hat. 
$. 99. Haben wir uns darüber in das Klare gesetzt, was wir als 
antitoxische Mittel, resp. als dynamische Antidote zu verstehen haben, so 
dürfte es jetzi auch nicht schwer fallen, über die neutralisirenden Mittel 
ıınd die chemischen Antidote in das Reine zu kommen. 
Wie man einsieht, sind die Ausdrücke neutralisiren und Neutralisa- 
tion der Chemie entnommen, wo man die Ueberführung der Säuren in 
Neutralsalze mittelst Alkalien und kohlensaurer Alkalien und die Ueber- 
führung der Laugen und kohlensauren Alkalien in Neutralsalze mittelst 
Säuren zuerst kennen lernte und betrieb. Aus der Chemie sind sodann 
diese Ausdrücke in die Toxikologie übertragen worden, wo man dem che- 
mischen Begriffe entsprechend vorerst als neutralisirende Mittel alle die 
Säuren, Alkalien, alkalische Erden begriff, welche in unmittelbare Berüh- 
rung mit einem einverleiblen sauren oder alkalischen Gifte gesetzt, dazu 
dienen die sauren oder alkalischen Eigenschaften abzustumpfen und zu 
tilgen. Als man indessen später einsah, dass nicht jedes Alkali, welches 
zur Neutralisation einer Säure dient und nicht jede Säure, welche zur 
Neutralisation eines Alkalis brauchbar ist, von dem lebenden Körper in 
gleicher Weise ertragen wird, war mar genöthigt, den Begriff der neutra- 
lisirenden Mittel mehr einzuschränken und seitdem verstand man darunter 
nur solehe Säuren, Alkalien, Erden, kohlensaure Alkalien und kohlensaure 
Erden, welche in unmittelbarer Berührung mit sauren oder alkalischen 
Giften nieht nur eine chemische Neutralisation derselben zu Stande brin- 
gen, sondern welche auch weder für sich, noch durch ihre Abkömmlinge 
in dem lebenden Körper eine schädliche Wirkung entfalten. Hiernach 
nennen wir z. B. die verdünnte Essigsäure, Citronensäure (Essig, Citro- 
nensaft), Weinsäure, Salzsäure, neutralisirende Mittel der Alkalien und der 
alkalischen Salze, weil die genannten Säuren das in den Körper gebrachte 
Aeitzkali oder Aetznatron, kohlensaure Kali oder Natron nicht nur tilgen 
und in neutrale oder saure Verbindungen überführen, sondern weil die 
erwähnten Säuren, sowohl für sich, als durch die Produkie, welche sie 
erzielen, keinen auffallenden Schaden in dem lebenden Körper anrichten. 
Dagegen dürfen die Kleesäure und die Blausäure niemals als neutralisi- 
rende Mittel der Alkalien gelten, weil diese Säuren, auch wenn sie ver- 
dünnt sind, schon an und für sich gifig wirken und in Verbindung mit 
den Alkalien nicht aufhören giftig zu sein. So können die Magnesia, die 
kohlensaure Magnesia, die kohlensauren Alkalien als neutralisirende Mittel 
gewisser saurer Gifte, als der Schwefelsäure, Salpetersäure und Salzsäure 
gelten, weil erstere richiig angewendet weder für sich, noch in den Ver- 
bindungen, welche sie eingehen, auffallende toxische Wirkungen entfalten. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.