Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

alisirende 
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Bestimmt- 
Neutralisirende Mittel. 57 
heit unterrichtet wäre. In der ärztlichen Praxis, wo dieses nur selten der 
Fall ist, ist es daher geboten, die neutralisirenden Mittel in fractionirten 
Dosen und in solcher Menge darzureichen, dass das einverleibte Gift nicht 
nur gesätligt, sondern jedenfalls übersättigt wird. Ist die Menge des ein- 
verleibten sauren oder alkalischen Giftes zu gross, als dass es möglich 
wäre, dasselbe mit neutralisirenden Mitteln zu tlgen, so hat man, wo 
nöthig, durch Erregung von Erbrechen, oder durch Anwendung der Ma- 
genpumpe zunächst für die Entfernung des Giftes zu sorgen und erst dann 
zu den neutralisirenden Mitteln seine Zuflucht zu nehmen, wenn nur noch 
die Residuen des sauren oder alkalischen Giftes zu tilgen sind. 
8. 103. Von den neutralisirenden Mitteln finden allmählige Ueber- 
gänge zu den Antidota oder Gegengiften statt, d.h. zu den Stoffen, welche 
in unmittelbarer Berührung mit den Giften dieselben chemisch umsetzen 
und unwirksam machen. Dieses geschieht in der Mehrzahl der Fälle da- 
dureh, dass Gift und Gegengift sich zu in Wasser - und Thiersäften un- 
löslichen Verbindungen umsetzen, oder in seltnern Fällen dadurch, dass 
das Gift durch das Gegengift in unschädliche Zersetzungsprodukte gespal- 
ten wird, So ist z.B. das Glaubersalz ein Antidot des salpetersauren und 
salzsauren Baryts sowie der löslichen Bleisalze, mit welchen dasselbe un- 
löslichen schwefelsauren Baryt oder unlösliches schwefelsaures Bleioxyd 
bildet. So sind Eisenoxydhydrat und Magnesiahydrat Antidote der arse- 
nigen Säure, mit welchen dieselbe in unlösliches basisch arsenigsaures 
Eisenoxyd und unlösliche basisch arsenigsaure Magnesia übergeht. 
Wie sich von selbst versteht, sind die chemischen Antidote um so 
beachtenswerther und besser, je rascher und vollständiger sie die che- 
mische Umwandlung des Giftes in unlösliche Verbindungen oder in ungif- 
tige Derivate bewirken. Aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, zerfallen 
aber die Antidote in gute oder brauchbare, in ziemlich gute oder ziemlich 
brauchbare und in schlechte oder unbrauchbare. Als gute chemische An- 
ditode sind alsdann die zu begreifen, welche in unmittelbarer Berührung 
mit dem Gifte dasselbe rasch in eine ganz unlösliche und unschädliche 
Verbindung umsetzen. Als ziemlich gute chemische Antidote können aber 
die gelten, welche in unmittelbarer Berührung mit dem Gifte dasselbe zu 
schwer löslichen und kaum toxisch wirkenden Verbindungen umwandeln. 
Als schlechte chemische Antidote müssen endlich die Substanzen bezeich- 
net werden, welche an und für sich schon toxische Wirkungen entfalten, 
oder welche in unmittelbarer Berührung mit dem Gifte dasselbe zu mehr 
oder weniger löslichen, und mehr oder weniger toxisch wirkenden Ver- 
bindungen umsetzen. Als Beispiel eines guten chemischen Antidotes kön- 
nen wir das frisch gefällte Eisenoxydhydrat oder das gut bereitete Magne- 
siahydrat anführen, von welchen das eine wie das andere in unmittelbarer 
Berührung mit dem Arsenik unlösliches basisch arsenigsaures Salz darzu- 
stellen vermag. Ebenso können als gute chemische Antidote das Glauber- 
salz und Bittersalz gelten, welche in unmittelbarer Berührung mit löslichen 
Baryt- und Bleisalzen unlösliche schwefelsaure Salze von Baryt und Blei- 
oxyd darstellen. Als Beispiel eines ziemlich guten chemischen Antidotes 
können die Milch und das Eiweiss nach dem Verhalten zu den Metallsalzen 
erachtet werden, weil sie Metallcaseate und Metallalbuminate zu Wege 
bringen, die zwar nicht ganz unlöslich sind, aber doch jedenfalls viel we- 
niger schaden als die ursprünglichen Gifte, gegen welche sie dargereicht 
wurden. Als Beispiele schlechter chemischer Antidote des Arseniks können 
der Schwefelwasserstoff und das Kalkwasser gelten, und zwar nicht nur 
aus dem Grunde, weil die angeführten Gegengifte in grössern Dosen schon 
 
	        
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