58 Falck, die klinisch wichtigen Intoxicationen.
an und für sich giftig oder schädlich wirken, sondern auch deshalb, weil
sie in Berührung mit den Arsenikalien giftig wirkende Verbindungen darstellen.
$. 104. Im Hinblicke auf die praktische Wichtigkeit der chemischen
Antidote scheint es am Platze zu sein, die bedeutendsten und wichtigsten
derselben sorgfältig zu mustern.
1. Eisenoxydhydrat. Dieses Antidot, welches von Bunsen
und Berthold auf seine Wirksamkeit gegen arsenige Säure zuerst ge-
prüft, tüchtig befunden und im Jahre 1834 publieirt wurde *), scheint nach
neueren Beobachtungen mit der Zeit in einen krystallinischen Zustand
überzugehen, in welchem es geringe oder gar keine antidotischen Wir-
kungen entfaltet. Es ist daher notihwendig das erwähnte Antidot im fri-
schen hydratischen Zustande zur Anwendung zu bringen und auf die Zu-
bereitung desselben die grösste Sorgfalt zu verwenden. ' Man stellt das
Eisenoxydhydrat am besten in der Weise dar, dass man eine Lösung von
schwefelsaurem Eisenoxyd oder eine Lösung von Eisenchlorid mit Salmiak-
geist ausfällt und die schmierige braune hydratische Masse durch Decan-
tiren von dem Alkali befreit. Richtig dargestellt und im frischen Zustande
verwendet ist aber das Eisenoxydhydrat ausserordentlich befähigt, die ar-
senige Säure zu binden und in basisch arsenigsaures Eisenoxyd überzu-
führen, welches Salz in Wasser, sowie in den Flüssigkeiten des Magens
und Darms so gut wie unlöslich ist. Indessen erfolgt die Verbindung von
Eisenoxydhydrat und arseniger Säure nur dann sicher und rasch, wenn
letztere im aufgelösten Zustande mit dem erstern in Berührung tritt. Kommt
dagegen die arsenige Säure in pulverförmigem Zustande mit dem hydra-
tischen Eisenoxyde zusammen, so tritt die Verbindung von Gift und Ge-
sengift nur schwierig ein; aber dieselbe kann ausnehmend befördert wer-
den, wenn das Eisenoxydhydrät vor seiner Vermengung mit der arsenigen
Säure mit ein paar Tropfen von Salmiakgeist versetzt wird. Kommen ne-
ben dem Eisenoxydhydrat und der arsenigen Säure Stoffe vor, welche wie
2. B. Schwefelwasserstoff, Gerbsäure und Gallussäure zu dem Eisenoxyd-
hydrat stärkere Verwandtschaft als der Arsenik besitzen, so verbindet sich
begreiflich das Antidot mit Umgehung des Arseniks zunächst mit den Sub-
stanzen von stärkerer Wahlverwandischaft und lässt den Arsenik unge-
bunden, wenn die ganze Menge des Antidots von den concomitirenden
Substanzen angezogen wird. Ist dagegen die Menge des hydratischen Ei-
senoxyds so gross, dass nicht nur den Affinitäten des Schwefelwasser-
stoffs, der Gerb- und Gallussäure, sondern auch den Affinitäten des Ar-
seniks ein Genüge geschehen kann, so werden alle Stoffe von dem Ge-
gengifte nacheinander gebunden und in solchen Fällen thut das Eisenoxyd-
hydrat denselben Dienst, als ob die concomitirenden Substanzen von stär-
kerer Verwandtschaft gar nicht vorhanden wären. Was die praktische
Benutzung des hydratischen Eisenoxyds bei Arsenikvergiftungen betrifft, so
ergeben sich die Regulative dazu aus dem, was so eben mitgetheilt wurde.
Vor allen Dingen hat man vor der Darreichung des Gegengifis die arse-
nige Säure von der Applikationsstelle möglichst zu enifernen, was nöthi-
genfalls durch Erregung von Erbrechen oder in einer andern passenden
Weise geschieht. Sodann sucht man die an der Applikationsstelle (z. B.
in dem Magen und Darme) vorhandenen Residuen von arseniger Säure
mit dem Eisenoxydhydrat zu tilgen, indem man dasselbe mit kleinen Men-
gen von Salmiakgeist versetzt, wenn man vermuthen darf, dass unaufge-
*) Bunsen und Berthold, das Eisenoxydhydrat, ein Gegengift d. arsenigen Säure.
Göttingen 1834. 2. Aufl. 1837. 8.
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