66 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
$. 110. Neben der naturhistorischen und chemischen Classifieation
der Gifte hat man andere nach dem Grade ihrer Gefährlichkeit und der
Schnelligkeit ihrer Wirkung aufgestellt. So hat man die Gifte in heftige
und weniger heflige, in gefährliche und minder gefährliche, in schnell
und langsam tödtliche eingetheilt. Auch solche Eintheilungen sind nicht
ganz ohne Berechtigung, wie man einsieht, wenn man die Interessen der
Verwaltung und der öffentlichen Hygiene in das Auge fasst, welche die
Ueberwachung des Giftverkaufs zu regeln sich abmühen. Für das Ver-
ständniss der Wirkungen hat aber die Eintheilung der Gifte nach der Ge-
fährlichkeit und der Geschwindigkeit ihrer Wirkungen im Grossen und
Ganzen nur einen untergeordneten Werth, da sie offenbar nur ein einzi-
ges Moment ihrer Wirkungen allzugewaltig hervorhebt und demselben eine
zu grosse Aufmerksamkeit widmet.
$. 1ll. Andere Sysiematiker haben die Gifte nach ihrem Verhalten
zu den Sinneswerkzeugen, also nach ihren sensualen Eigenheiten, zu clas-
sifieiren versucht und zwar entweder nach dem Geschmacke oder nach
dem Geruche der Gifte. Eine solche Eintheilung mag für die Arzneiver-
ordnungslehre, welche sich mit den Geschmacks- und Geruchscorrigentien
befasst, einigen Werth haben, — für die Pathologie und Toxikologie ist
sie sicher ohne Bedeutung. Siryehnin, Berberin und Chinin sind z. B.
3 Gifte, die allgesammt bitter schmecken, also in eine sensuale Kategorie
fallen, aber wie verschieden sind die Wirkungen dieser Alkaloide!
$. 112. Andere Systematiker haben die Gifte nach ihren Grund-
oder Stammwirkungen eintheilen zu müssen geglaubt. Und in der That
lässt sich nicht läugnen, dass eine solche Eintheilung die bedeutendsten
Vortheile gewährt. Leider ist sie aber gerade die schwierigste von allen
Eintheilungen, welche denkbarer Weise mit den Giften vorgenommen wer-
den können und daher erklärt es sich, dass die verschiedensten Einthei-
lungen der Gifte nach ihren Wirkungen im Laufe der Zeit gemacht wurden.
Es gibt wohl keine medicinische Schule von Bedeutung, welche nicht den
Versuch gemacht hätte die Gifte nach ihren Wirkungen zu classifieiren, aber
von den Schwächen der Schulrichtungen wusste sich keine frei zu halten.
Es kann nicht unsere Absicht sein alle die Versuche die Gifte nach ihren
Wirkungen einzutheilen hier aufzuführen und zu kritisiren. Eine solche
Arbeit würde einen ungebührlichen Raum in Anspruch nehmen, der sich
jedenfalls nützlicher verwenden lässt. Wir begnügen uns daher die Ein-
theilungen der Gifte nach ihren Wirkungen vorzuführen, welche heut zu
Tage in ganz besonderem Ansehen stehen, wie z. B. die Eintheilungen
der Gifte, welche Fodere, Orfila, Christison und Flandin nach
einander gemacht haben.
$. 113. Was zunächst die Foder&’sche Classification der Gifte be-
trifft, so geht dieselbe darauf aus die Phänomenologie der Giftwirkungen
als Grundlage zu benutzen. Auf derselben werden die Gifte in 6 Klassen,
nämlich in septische, narkotische,nark otisch-scharfe,scharfe,
ätzende und adstringirende Gifte vertheilt, was jedenfalls eine zu
starke Zerklüftung ist, die zu Schwierigkeiten in der Durchführung führt.
Von dieser Einsicht getragen hat denn Orfila die Fodere&’sche Classi-
fieation zu vereinfachen gesucht, indem er nicht weniger, als 3 Klassen
von Giften, nämlich die scharfen, korrosiven und adstringirenden zu der
einen Klasse der reizenden Gifte verschmolz und somit die ganze Summe
der Gifte nach der Phänomenologie der Wirkungen in die 4 Klassen der
rei?
sch
gela
Grur
Conti
E
lium
Säur
säur
lens:
Amn
Meth
timo!
Silbe
Präp
Iridii
Z
Colo
Man:
agria
DI
stace
sione
Spur
nin,
Cyan
Nark:
EI
Saba
eotin,
Olear
Jodey
ZN
gustu