76 Falck, die klinisch. wichtigen Intoxikationen.
für immer entgegentreten. So kann es passiren, dass an der Leber, der
Milz, dem Pankreas, den Nieren, der Harnblase, dem Uterus u. s. w. ent-
zündliche, atonische, ulcerative, und andere Affeetionen während einer
bestehenden Vergiftung zu Stande kommen und mit grösserer oder gerin-
gerer Stärke auch noch dann ausdauern, wenn die Gifte eliminirt und die
hauptsächlichsten Symptome der Intoxikation geschwunden sind.
C. Der Ausgang in den Tod.
$. 125. Die Intoxikationen gehen nicht selten in den Tod aus. Ein-
geleitet wird derselbe in sehr verschiedener Weise und zwar sowohl bei
acuten, als auch bei chronischen Vergiftungen. Alle die Todesarten, welche
sonst das Ende von Krankheiten bestimmen, können auch bei den Intoxi-
kationen sich einstellen. So kommt z. B. der Tod als Folge von Paralyse
des Nervensystems bei Vergiftungen durch Blausäure, Strychnin, Koniin,
Kurare u. dgl. vor, als Folge von Asphyxie bei Vergiftungen durch irrespi-
rable Gasarten, Aether, Chloroform u. a. m., als Folge von Herzlähmung
bei Vergiftung durch Digitalin, Nicotin u. s. w., als Folge von Inanition bei
solchen acuten, subacuten und ehronischen Vergiftungen, bei welchen die
Speiseröhre, der Magen und Darm ausser Stand gesetzt wurden, Speisen
aufzunehmen, oder dieselben richtig zu verarbeiten. Ausserdem kann aber
auch der Tod durch tiefe Destruktion des Magens und Darms, des Herzens
und der Lungen, des Gehirns und des Rückenmarks, durch Perforation
eines sackarligen Organs, wie z. B. des Magens, durch Vereiterung und
Brand edler Organe, durch Blutung, hydropischen Erguss, durch Kachexie,
starke Blutentmischung, chronischen Marasmus u. a. m. herbeigeführt wer-
den. Was besonders auf den Ausgang der Vergiftungen in den Tod von
Einfluss ist, das sind verschiedene Umstände und Verhältnisse. Die Natur
oder die Intensität des Giftes, die Art der Dosirung, die Applikationsstelle,
das Lebensalter, das Geschlecht, die Constitution, das Temperament, der
Zustand der Ernährung, die Reizempfänglichkeit, die Anwesenheit oder
Abwesenheit von Gebrechen, Leiden und Krankheiten, die therapeutische
Behandlung u. v. a. tragen dazu bei, wenn die Intoxikationen in den Tod
ausgehen. Es würde ein Leichtes sein die Richtigkeit dieses Satzes im
Folgenden zu erweisen, wenn wir nicht fürchten müssten, etwas Ueber-
flüssiges und von selbst Verständliches zu behandeln, weshalb wir denn
auch von der Verfolgung dieser Verhältnisse gänzlich abstehen.
XM. Die Diagnostik der Intoxikationen.
$. 126. Die Frage, ob ein Mensch an Gift, oder genauer ausgedrückt,
an Gilt von bestimmtem physikalisch -chemischem, oder naturhistorischem
Charakter erkranki oder umgekommen ist, lässt sich mit bald geringerer,
bald grösserer Schwierigkeit beantworten. Mit geringeren Schwierigkeiten
ist die Beantwortung der Frage in allen Fällen umgeben, in welchen über
alle einem Krankheits- oder Todesfall vorausgehenden oder denselben be-
gleitenden Umstände und Verhältnisse die genaueste Aufklärung zu erlan-
gen steht, in welchen namentlich darüber Aufschluss zu erreichen ist, ob
der erkrankte oder verstorbene Mensch mit Gift in Berührung kam, ob
derselbe unter charakteristischen Intoxikationssympiomen erkrankte oder zu
Grunde ging, ob nach dem Absterben in der Leiche des Menschen ana-
tomisch fassliche, toxische Alterationen zu entdecken waren und ob endlich
in den Ausleerungen und cadaverösen Massen Gifte zu ermitteln standen.
Dagegen ist die Beantwortung der angeregten Frage um so schwieriger, je
mehr über die einem Krankheits- oder Sterbefalle vorausgehenden oder
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