80 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
constitutionellen, dyskrasischen, oder organischen Verhältnissen, oder in herrü
der Zuführung von Giften, wie z. B. von Opium zu suchen ist. Hat man Schäc
es mit epileptischen Krämpfen zu thun, so muss man daran denken, dass ganze
dieselben ebensowohl durch Blei, als durch andere Ursachen herbeige- heit «
führt sein können, weshalb bei mangelnder Auskunft über die anamnesti- nachd
schen Verhältnisse, über die Lebensweise, Beschäftigung, die Reiterirung entwe
der Anfälle das Zahnfleisch auf die schiefergrauen Bleistreifen, der Puls und
auf verminderte Frequenz, die Haut auf icterisches Colorit, sowie auf und «
Härte und Dürre wohl zu untersuchen ist. Wird man zu einem in Ohn- welch
macht, oder scheintodt liegenden Menschen gerufen, so darf man nicht ceririe
vergessen, dass solche Zufälle ebensowohl durch irrespirable Gasarten, Gifte,
durch Schlangengift und andere toxische Stoffe, wie durch psychische Dinge
Einwirkungen und organische Fehler veranlasst werden können, weshalb Stelle:
man bei mangelnder Auskunft über die Ursache der Leiden sich an den gefun.
objectiiven Befund der Untersuchung des Kranken und seiner Umgebung des Z
zu halten hat und sich darüber ein Urtheil bilden muss, ob der Grund Aufkli
des Leidens in Plethora, Anämie, Herzfehlern, Blutungen, spontanen Rup- sonde
turen und Perforationen innerer, oder äusserer Organe anzunehmen ist. he
Wird man zu Individuen geführt, welche, wie man sieht, unter tetani- mehr
schen oder ähnlichen Krämpfen leiden, so muss man des Strychnins, des toxiko
Brueins, des Pikrotoxins und anderer tetanischer Gifte eingedenk sein Körpe
und bei fehlender Auskunft über die vorausgegangenen Schicksale des führt.
Patienten den Körper derselben möglichst genau untersuchen und darnach des M
bemessen, ob Tetanus traumaticus oder toxischer Tetanus vorhanden ist. über
Glaubt man bei einem Patienten Erscheinungen wahrzunehmen, welche 30.58
ebensowohl auf eine Intoxikation, als auf ein pernieiöses Wechselfieber des L
bezogen werden können, so hat man bei mangelnder Auskunft über den chen
Grund des Leidens auf den endemischen Krankheitscharakter der Gegend, Lasse:
in welcher der Patient verweilte oder verweilt, besondere Rücksicht zu Leide:
nehmen und darauf zu sehen, ob das gewöhnliche Zubehör der Intermit- Vergit
tens (Fiebertypus, Milzschwellung, Fieberurin, Fiebereolorit u. s. w.) vor- broch
handen ist und ob den perniciösen Anfällen gewöhnliche Fieberanfälle ten.
vorausgingen oder folgten. In zweifelhafien Fällen und namentlich in Ge- welch
genden, wo Wechselfieber zu den endemischen Krankheiten gehören, oder
wird man nicht selten ex adjuvantibus et nocentibus und namentlich aus auch
dem Erfolg der Chininmedikation einen Schluss auf die Natur des Leidens und ı
zu machen haben. Wird man von Menschen um ärztlichen Beistand ange- onen
sangen, bei welchen der Zungenbeleg, die Appetitlosigkeit, der Ekel, das ätiolog
Aufstossen, das Erbrechen und andere Erscheinungen einen Indigestlions- Patien
zustand erkennen lassen, so darf man nicht vergessen, dass dergleichen Krank
Leiden, wie durch fehlerhafte Beköstigung und andere Schädlichkeiten, wie. 6:
so durch Gifte, wie z. B. durch kleinere oder grössere Mengen von Ar- gleich
senik, Bleiweis, Gerbstoff u. s. w. veranlasst sein können. Ist aus den Ersch\
Angaben des Patienten oder seiner Umgebung über die veranlassenden der N
Ursachen des Leidens keine Aufklärung zu gewinnen und lässt die ge- Haut,
naueste Krankenuntersuchung, (welche jedenfalls den Puls, das Zahn- aus d
fleisch, die Haut, den Urin und andere Organe und Flüssigkeiten zu be- tur d
rücksichtigen hat), keinen Rückschluss auf die ätiologischen Verhältnisse des Stiche
Leidens zu, so bleibt in wichtigeren Fällen und namentlich bei Verdacht stanze
einer verbrecherischen Vergiftung zur Feststellung der Diagnose nichts ZUSIE
übrig, als zur toxikognostischen Untersuchung der Ausleerungen des Pa- uramı:
tienten, wozu auch der Urin gehört, vorzuschreiten. Wird die Hülfe des ken, |
Arztes für Menschen in Anspruch genommen, welche über Leiden zu kla- Störu
gen haben, die ebensowohl von eingenommenen Giften wie von Würmern giften
Spee.