Cardialgie. 163
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WESEN UND URSACHEN.
$. 52. Der Magenkrampf beruht auf einer veränderten Erregung der
sensitiven vom Vagus stammenden Nervenzweige des Magens — ob sich an
demselben auch die Zweige des Sympathicus betheiligen, lässt sich vor der
Hand nicht bestimmen. Man unterscheidet in der Regel den Magenkrampf,
Cardialgie, vom Magenschmerz, indem man mit dem ersten Namen meist einen
periodisch und anfallsweise wiederkehrenden Schmerz von bedeutender In-
tensität, dagegen mit dem leizieren gemeiniglich schmerzhafte Sensationen
von geringerer Stärke bezeichnet, denen mehr der continuirliche als der inter-
mittirende Typus zukömmt. Dieser Unterschied obwohl in praktischer Bezie-
hung nicht unwichtig, ist doch nur ein formeller und gradueller, da beide
Arten des Schmerzes unter denselben Umständen, durch dieselbe Ursache
bedingt und in einander, häufig ohne bestimmbare Grenze übergehend, an-
getroffen werden. Es steht daher, da die Qualität des Schmerzes ein
zu variabler und unbestimmter Factor ist, um ein entscheidendes Merk-
mal abzugeben, nichts im Wege, den Magenkrampf für einen höhe-
ren Grad des Magenschmerzes zu erklären. Das paroxysmenweise Auf-
ireten, ein Phaenomen, dessen Ursache uns noch völlig unbekannt
ist, obwohl es in allen Störungen der sensiblen Sphäre seine Analo-
sieen findet, ist überdiess keineswegs ausschliessliches Eigenthum der höhe-
ren Grade des Magenschmerzes, sondern kommt nicht selten auch bei den
geringeren vor. Da das Substrat des Schmerzes stets das Nervensystem
ist, so geht es auch nicht wohl an, einen entzündlichen und einen nervösen
Magenschmerz zu unterscheiden, und wenn auch in der That der durch
Entzündung und Desorganisation des Magens bedingte Schmerz häufig den
continuirlichen, hingegen der durch selbständiges oder irradiirtes Nervenlei-
den vermittelte den intermittirenden Typus hat, so sind doch zahlreiche
Ausnahmen in beiden Richtungen gleich häufig, und man darf nur mit Vor-
sicht und Berücksichtigung aller Umstände hieraus sich einen Rückschluss
auf die begründende Ursache gestatten. Im Allgemeinen sind hier jedoch,
wo nieht ausdrücklich das Gegentheil bestimmt wird, unter Cardialgie stets
die hefligen, paroxystischen, krampfarligen Formen des Magenschmerzes
verstanden.
Nächst der Sensibilitätsstörung kömmt aber für das Wesen der
Cardialgie noch ein anderes Moment in Betracht, dem, wenn auch nicht
in allen, so doch in den meisten und eben in den heftigeren Fällen ein
grosser Theil der Symptome zuzuschreiben ist: es ist dies die spastische
Contraction der Muskelfasern des Magens, und recht glücklich hat der
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