916 Bamberger, Krankheiten des Digestionstractus.
terischen dagegen fast stets in hohem Grade schmerzhaft sei. Bei dem paul
auf eiffachem Dickdarmeatarrh. auf tubereulösen Geschwüren beruhenden ut”
Formen ist die Diarrhöe manchmal völlig schmerzlos, in andern Fällen aa
mehr oder weniger, doch selten in höherem Grade schmerzhaft. — Der Tenes- s
mus begleitet ausschliesslich solche Formen, wo die der Diarrhöe zu Grunde
liegende Affeetion ihren Sitz im Dickdarm, insbesondere im Mastdarm hat,
wie namentlich die Dysenterie. — Verstärkte peristallische Bewegung des u
Darms, objeetiv sichtbar und fühlbar, oder auch bloss dem subjectivem der Di
Gefühle des Kranken wahrnehmbar, so wie die davon abhängenden kol- bes
lernden und polternden Geräusche sind gewöhnliche Erscheinungen.
S. 134. In leichteren Fällen sind keine weileren Rückwirkungen
auf den Organismus wahrnehmbar, oder sie beschränken sich auf einen
mässigen Grad von Mattigkeit, Appetitmangel, etwas verstärkten Durst, geliel
leichte gastrische Erscheinungen, unter Umständen Fieberbewegungen häuli
mässigen Grades, gewöhnlich auch Verminderung der übrigen Secretionen, Senwe
besonders der Transpiration und des Harns. In heftigeren Fällen hinge-
gen können nicht nur alle eben ‘genannten Symptome einen viel höheren
Grad erreichen, sondern es ireien, abgesehen von jenen Erscheinungen,
die in der ursächlichen Krankheit ihre Begründung finden, Symptome ein, genäl
die in den reichlichen Entleerungen und der dadurch bedingten raschen den D
Abnahme gewisser Blutbestandtheile ihre Erklärung finden , wie: Kälte, sigen
Blässe, Cyanose, Leblosigkeit der Haut, kleiner Puls, kühler Athem, Anu- it Wi
vie, Muskelkrämpfe, bei Kindern selbst Convulsionen, mit einem Worte sel
jenes Bild, wie es uns am ausgesprochensien in der asiatischen und spo- inder
radischen Cholera entgegentritt. sich
Aehnlich verhält es sich mit den Folgen, die nach überstandenen tige
Diarrhöen zurückbleiben. In leichteren Fällen beschränken sich dieselben J
auf eine bald vorübergehende Mattigkeit, Störungen der Verdauung, leich-
ten Schmerz im Unterleibe, mehrtägige Stuhlverstopfung, oder auch Nei- pan!
gung zu Wiederkehr der Diarrhöe. Bei länger dauernden schwereren Fäl- zuge
len beobachtet man nebst den eben genannten Erscheinungen nicht selten, auch
Excoriationen am After (insbesondere bei Kindern), Vorfall des Mastdarms, sung
Anschwellung der Hämorrhoidalvenen, blenorrhoischen Zustand des Masi-
darms, oder des Darms im Allgemeinen, mit Schwäche und atonischem schei
Zustande desselben, mehr oder minder auffallende Abmagerung, Anämie, Ins
nicht selten selbst hydropische Anschwellungen. Länger dauernde Diar- ten
thöen scheinen auch eine der wichligsten Ursachen zur Entstehung von nich
Intussuseptionen abzugeben. | trüb
; S. 135. Was die Beschaffenheit der Stühle bei diarrhoischen Zustän-
den betrifft, so wären weitere genaue chemische und microscopische For-
schungen für diagnostische Zwecke von srosser Bedeutung. Im Allgemei-
nen ist das äussere Aussehen derselben: a) einfaecales, d. h. sie zei-
gen den faecalen Geruch, die gewöhnlichen chemischen und mieroscopischen
Bestandiheile der Faecalstoffe, (siehe Lehmann’s physiolog. Chemie, Bd. a
2. Pag. 115.) und nicht selten noch grössere Mengen unzerseizier Galle.
Nebsibei können den faeealen Stühlen die verschiedenartigsten,, pathologi-
schen Bestandtheile beigemischt sein. Begreiflicherweise hat eine derar-
lige faecale Beschaffenheit der Stühle keine weitere semiotische Bedeutung,
als die des Vorhandenseins von faecalen Stoffen im Darme überhaupt und
‚ Ihre pathologische Wichtigkeit richtet sich nach den beigemengten hetero-
genen Bestandtheilen: Es ist auch im Allgemeinen leicht ersichtlich, dass
Diarrhöen mit faecalem Charakter, da sie immerhin einen gewissen Nor-
Ders tesscnantemn nannten anne foren ns rennen ac