Cem er er re Te HERR AUREBRRAR EN
ee En. r SERIEN,
10 Bamberger, Krankheiten der Mund- und Rachenhöhle.
fluvien geschwängerten Athmosphäre sich aufhalten, den Hals übermässig
warm bedecken, sind der Krankheit am meisten unterworfen.
SYMPTOME.
$. 16. Bei der Besichtigung der Rachenhöhle bemerkt man die Rö-
thung, Schwellung, Volumszunahme und die Veränderungen der Secretion
die oben angegeben wurden. Besonders auffallend ist gewöhnlich die Ver-
grösserung der Tonsillen, die entweder nur die eine, oder beide betrifft,
und nicht selten so bedeutend ist, dass dieselben als zwei rothe fleischige
Wülste die Uvula zwischen sich einklemmen, den Racheneingang veren-
gern oder bis auf den über der Zungenwurzel übrig bleibenden Raum voll-
kommen versperren und die Ansicht der hintern Rachenwand verhindern.
Ist nur eine Tonsille vergrössert, so wird die Uvula durch sie nicht selten
nach der enigegengesetzten Seite gedrängt. Die vordern und hintern Gau-
menbögen sind auseinandergedrängt, die vorderen stärker gegen die Mund-
höhle vorspringend, ihre Wölbung manchmal unregelmässig verzogen. Die
ödematös angeschwollene Uvula liegt gewöhnlich mit ihrer Spitze auf der
Zungenwurzel auf. — Bei der Untersuchung mit dem Finger erscheinen
die’ ergriffenen Theile prall gespannt, heiss, schmerzhaft, trocken oder
schlüpfrig-klebrig. Das Oeffnen des Mundes ist nicht selten erschwert
oder nur bis zu einem geringen Grade möglich und dadurch die Unter-
suchung schwierig. Bei bedeutender Geschwulst der Tonsillen ist auch
die äussere Halsgegend am Winkel des Unterkiefers stärker gewölbt,
angeschwollen und beim Drucke schmerzhaft. Auch die Submaxillardrüse,
manchmal selbst die Parotis sind vergrössert und empfindlich. Nicht sel-
ten erscheinen an der Oberfläche der Tonsillen kleine gelbliche oder
gelblichgraue Croupmembranen, die man übrigens nicht mit dem aus den
Schleimfollikeln hervortretenden Schleimpfröpfen verwechseln darf. Solche
kleine Croupexsudate kommen selbst bei den leichteren Fällen der Tonsil-
larangina vor und beweisen eben, dass sich keine scharfe Grenze zwi-
schen den einzelnen Formen der Entzündung ziehen lässt.
$. 17. Die subjeetiven und functionellen Erscheinungen sind im We-
sentlichen von derselben Art, wie bei der einfachen erythematösen Ent-
zündung, nur von weit grösserer Intensität. Das Gefühl von Hitze, von
brennendem und stechendem Schmerz, ist meist heftig; der Austrocknung
des Rachens folgt bald reichliche Secretion zäher Schleimmassen, die oft
eine wahre Salivation darstellt, so dass viele Unzen derselben entleert
werden und fast beständig aus dem Munde der Kranken rinnen. Die De-
glutition ist oft im höchsten Grade erschwert, jeder Versuch zu schlingen,
erregt heftigen stechenden Schmerz, und ruft Verzerrungen der Gesichts-
züge hervor, flüssige und feste Substanzen werden unter Husten- und
Brechreiz durch den Mund, seltener durch die Nase wieder entfernt, oder
sie gelangen zum Theile in die Kehlkopfhöhle. Die Stimme ist verändert
und zeigt einen näselnden Charakter, gewöhnlich ist Husten vorhanden,
der heftigen, stechenden Schmerz hervorruft, nicht selten reizt derselbe
zum Brechen, und es werden dann unter Würgen und heiserem Husten
zähe Schleinmassen entleert. Oft werden die Mündungen der Eustach’schen
Ohrtrompete verlegt, oder die Entzündung pflanzt sich auf ihre Schleim-
haut fort und die Kranken klagen über Ohrenstechen, Schwerhörigkeit,
Sausen, Klingen, Rauschen und Knallen in den Ohren. Die Zunge ist ge-
wöhnlich mit einem dicken, schleimigen Ueberzuge bedeckt, der Athem
der Kranken verbreitet einen höchst widerwärtigen, durch die Zersetzung
der Mundsecrete bedingten Geruch. Der Geschmack ist verändert, oder