‚a8 Bamberger, Krankheiten des Digeslionstractus.
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mögen wohl auch Eiterdurchbrüche von aussen oder ungefärble Stühle dar dia
aus Mangel an Galle unter diesem Namen beschrieben worden sein $): .
d) Jauchige Beschaffenheit mit unerträglichem Gestanke, grün- |
licher, bräunlichgrauer, schmutziggrauer oder röthlicher Farbe und ätzen-
der Einwirkung. Sie kömmt vor bei heftigen Dysenterieen, Verschwä-
rungsprocessen und Gangrän des Darms, Perforationen desselben durch
benachbarte Jaucheherde. , 9
e) Als gallige Diarrhöe (D. biliosa) bezeichnet man grün- nei
lich gefärbte (spinat- grünspan- kohlartige) Entleerungen und bringt og
dieselben gewöhnlich mit Polycholie, biliösen Zuständen, Krankhei- krher
ten der Leber in Verbindung, indem man glaubt, dass eine übermässig 1, Niet
gesteigerte oder qualitativ veränderte Secrelion der Galle solchen Diar- 7
rhöen zu Grunde liege, die man besonders im Sommer, in heissen Kli-
malen, nach heftigen Gemülhsbewegungen u. s. w. beobachtet. Wenn
auch das einfache Factum sicher steht, so ist doch die genannte Deutung
eine gänzlich willkührliche. Keine einzige sicher gestellte Beobachlung be-
rechtigt uns bis jetzt zu der Annahme, dass übermässige Menge oder ver- en
änderte Beschaffenheit der Galle solchen Diarrhöen zu Grunde liege; die Bu
sich weit leichter aus den unter den oben genannten Umständen so häu- - 1
figen Erkrankungen der Darmschleimhaut erklären lassen. Dass aber bei
5 Diarrhöen die Galle häufig unzersetizt und unresorbirt mit den Stühlen ab-
geht, ist eine bekannte Thaisache, die sich, ohne zu einem hypothetischen
Status biliosus seine Zuflucht zu nehmen, aus der rascheren Bewegung
des Darms, aus der Veränderung seiner resorbirenden Fläche, vielleicht‘ En
auch aus der Fortpflanzung der Muskelbewegung auf den Duclus choledo- nie
chus erklären lässt. Er
Auch bei den Calomelstühlen hat man die grüne Farbe der Entleerun-
gen auf Rechnung der, durch dieses Mittel vermehrten Gallenseerelion ge-
bracht, andererseits aber die Farbe durch das, in feinvertheillem Zustande
vorhandene Schwefelquecksilber erklärt. Jedenfalls ist die Vermehrung
‚der Gallensecretion durch Calomel noch nicht mit hinreichender Sicherheit
auf dem Wege des Experimentes fesigesiellt und wenn man in Calomel-
stühlen unzersetzie Galle vorfand, so beweist dieses eben noch nichts, da
dasselbe bei Diarrhöen überhaupt der Fall is. Lehmann lässt beide
Erklärungsweisen gelten, demnach wäre es sehr wünschenswerth, dass
über diese hypothetische Eigenschaft des Calomel die in der gewöhnlichen
Praxis als Axiom gilt, ohne doch noch irgend wie begründet zu sein, wei-
tere Experimente angestellt würden. E:
f) Blutige Beschaffenheit. Siehe Darmblutung. VE
*) Der Unterschied zwischen Lienterie und Fluxus coeliacus besteht darin, dass bei hänsi
der ersteren die unverdauten und unveränderten oder wenig veränderten Nahrungs-
mittel, bei dem letzteren hingegen der Chymus (nicht der Chylus) abgeht, denn Var
schon Morgagni bemerkt, dass bei dem wahren Fluxus coeliacus die abgehenden ER
Massen grau seien und nicht weiss, wie der eigentliche Inhalt der Chylusgefässe, 2
und obwohl auch er den Ausdruck Chylus gebraucht, so geht doch aus seinen
Worten hervor, dass er damit die Gesammimasse des Speisebreis meint. „In des |
illo autem ipse quoque chylus perfluit; permistus nimirum cum reerementis, ul ci- wirst
nerco ferme colore sint ea quae egeruntur, non candida, ut putant qui chylum mi- Reei
nime animadvertunt non nisi intra sua vascula seeretum haberi a caeteris inutilibus
alimentorum partibus.“ Desed, et caus. morb. Ep. XXXI. 4.) Indess sind mit Recht
diese beiden Ausdrücke, unter denen so viel Fremdartiges unerkannt mitunterlief,
gegenwärtig mehr ausser Gebrauch gekommen.
eng age m —n