Full text: Krankheiten des chylopoetischen Systems (6. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
250 Bamberger, Krankheiten des Digestionstractus. 
Aussehen frischen Blutes hat, so werden doch gewöhnlich später Massen 
von der eben angedeuteten Beschaffenheit entleert, die das Blut stets 
zeigt, wenn es einige Zeit im Magen verweilte und daselbst dem Einflusse 
des Magensaftes, der Galle und der Luft ausgesetzt blieb. In prognosti- 
scher Beziehung sind daher derart Entleerungen stets minder beunruhigend, 
weil sie beweisen, dass die Blutung wenigstens vor der Hand sislirt ıst. 
— Galle, Schleim, Speisereste finden sich begreiflicherweise häufig als 
Beimengungen. 
Die Menge des erbrochenen Blutes ist sehr verschieden, manchmal 
sieht man den erbrochenen Massen nur einzelne blutige Siriemen oder 
Blutpünktchen beigemischt, in anderen Fällen wird es unzenweise, selbst 
zu mehreren Pfunden und wahrhaft strom- oder gussweise entleert. — 
Es kann aber auch geschehen, dass selbst bei einer bedeutenden Hämor- 
vhagie des Magens doch kein Blut erbrochen wird (innere Blutung), son- 
dern dasselbe erst später durch den Stuhl abgeht, oder dass selbst unter 
den gewöhnlichen Symptomen innerer Blutungen: Blässe und Enistellung 
des Gesichts, Kälte, Ohnmachten, Kleinheit des Pulses, endlich völligem 
Verschwinden desselben, Erblassung oder Livor der ganzen Haut, Zittern, 
Convulsionen u. s. w. der Tod erfolgt, ohne dass es zu irgend einer Aus- 
leerung kam. 
$. 193. In den Stühlen zeigt sich das Blut nur bei bedeutenderen 
oder aus dem tiefern Theile des Darmtractus stammenden Hämorrhagieen 
in flüssiger oder gestockter, leicht erkennbarer Form; gewöhnlich erscheint 
es als theerartige dunkle Masse oder es ist den Faecalmassen, oder pa- 
'thologischen Produeten der Darmfläche (Schleim, Eiter) innig beigemengt. 
Je nach dem Sitze der Blutung können feste seybalöse Faeealmassen bloss 
an ihrer Oberfläche einen bluligen Ueberzug darbieten, oder innig mit 
Blut gemengt sein, wo sie dann eine schwarzrothe, ja völlig schwarze 
Farbe darbieten. Auch hier ist die Menge ausserordentlich schwankend, 
und auch hier können innere Blutungen ohne Entleerung nach aussen 
vorkommen. 
'8. 194. Die physicalische Untersuehung des Unterleibs gibt für die 
Blutungen des Magens und Darms wenig Anhaltspunkte. Schmerzhaflig- 
keit beim Druck ist häufig, jedoch keineswegs immer vorhanden, auch ent- 
spricht die schmerzhafte Stelle durchaus nicht immer dem Sitze der Blu- 
tung. Auftreibung des Magens oder des Darms findet sich dann, wenn 
grössere Mengen. von Blut daselbst angesammelt sind, wird aber 
häufig durch andere begleitende Umstände bedingt. Im ersten Falle ist 
zugleich eine mehr oder weniger verbreitete Dämpfung des Schalls, gur- 
gelnde Geräusche sowohl spontan als bei der Suecussion, mit einem 
Worte alle Erscheinungen der Flüssigkeitsansammlung im Darmtraetus vor- 
handen. 
DIAGNOSE. 
$. 195. Da blutige Entleerungen insbesondere aus dem Magen häufig 
theils in betrügerischer Absicht, (Militairpflichtige, Arrestanten u. dgl.), theils 
  
chen, sondern nur Körnchen, Kügelchen und Schollen eines sehwärzlich-braunen 
Farbstoffes, doch habe ich selbst mehrmals die Blutkörpnrehen unzweifelhaft auf- 
zufieden, obwohl auch manchmal vermisst, in welehem Falle dieselben bereits 
zerstört sein mochten. Auch der bedeutende Eisengehalt solcher Massen beweist 
die Gegenwart von Blut. 
  
  
 
	        
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