Full text: Krankheiten des chylopoetischen Systems (6. Band, 1. Abtheilung)

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Symptomatologie, 509 
ühle nicht zugängig ist, entscheidet diePercussion allein über ihre Grösse 
und Lage. Diess gilt sowohl im Normalzustande, als vorzüglich bei krank- 
haften Verkleinerungen der Leber, in deren Beurtheilung man um so vor- 
sichtiger sein muss, als nicht nur die vollkommen gesunde Leber manch- 
mal sehr klein ist, was besonders von ihrem linken Lappen gilt, son- 
dern man auch in dieser Beziehung manchen Täuschungen ausgesetzt ist. 
So kann die Leber kleiner erscheinen, obwohl sie ihre normale Grösse hat: 
bei starkem Meteorismus, bei Ansammlungen von Gas in der Bauchhöhle 
(bei Perforationen des Intestinaltractus) bei der Lagerung des Quercolon 
zwischen Leber und Rippenwand. Bei den beicen ersten Zuständen ist 
der Irrthum leicht su vermeiden, schwierig hingegen im letzten, beson- 
ders wenn es nicht gelingt, durch starken Druck auf die falschen Rippen 
bei der Pereussion das Darmstück zu comprimiren und so den dumpfen 
Schall der hinter demselben gelagerten Leber zu entdecken. Diese Ano- 
malie kömmt übrigens sehr selten vor. Bei der Beurtheilung einer etwal- 
gen Verkleinerung der Leber sind immer beide Lappen, besonders aber 
der linke, an welchem dieselbe gewöhnlich am weitesten gediehen ist, ge- 
nau zu untersuchen. 
Die Pereusion gibt überdiess Aufschluss über die Dieke des Organs, 
oder seinen Durchmesser von vorn nach hinten. Je dicker die Leber ist, 
desto dumpfer und leerer ist der Schall und desto bedeutender der Grad 
der bei der Percussion fühlbaren Resistenz. Wo dieselbe durch ursprüng- 
liche Bildung, oder durch Krankheit (acute Atrophie) abnorm flachwird, 
gibt. die Percusion im grössten Umfange der Lebergegend, nebst einem 
bedeutenderem oder geringerem Grade von Dämpfung, auch bei leichtem 
Anschlage einen deutlich tympanitischen Schall. Pereutirt man den von 
Rippen nicht bedeckten Theil der Leber, so muss das Plessimeter immer 
etwas stär ker eingedrückt werden um Darmschlingen die sich leicht zwischen 
den Leberrand und die Bauchwand legen, zu comprimiren und so den 
dumpfen Schall des Organs zum Vorschein zu bringen. 
8. 6. Die Auscultation gibt bezüglich derLeber fast nur negative 
Resultate. Das Aihmungsgeräusch der rechten Lunge und die Herzlöne 
erstrecken sich in der Regel noch über einen nicht unbedeutenden Theil 
der von der Leber eingenommenen Gegend, und man würde irren, wenn 
man der häufig wiederholten Annahme Glauben schenken würde, dass 
die Leber da nicht liegen könne, wo Athmungsgeräusch hörbar ist. Al- 
lerdings nimmt aber das Alhmungsgeräusch rasch an Intensität ab, und 
verliert gewöhnlich seinen schlürfenden Character, um als unbestimmtes 
zu erscheinen. Nebsidem hört man über der Leber häufig gurgelnde, 
dumpfe oder metallisch klingende Geräusche aus dem Magen, Darmkanal 
und untern Theil des Oesophagus. Auseultationserscheinungen, die durch 
Veränderungen der Leber selbst hervorgebracht werden, sind schr selten. 
So kann man in manchen Fällen, wo der Peritonaealüberzug derselben 
dureh entzündliche Auflagerungen uneben geworden, durch Hinüberfahren 
mit den Fingern ein dem pleuritischem ähnliches absatzweises Reibege- 
räusch hervorbringen. In andern seltenen Fällen gibt die mit Steinen ge- 
füllte Gallenblase bei Bewegungen eine Art klirrenden Schall. 
Ueber die wichtigsten Symptome bei Leberkrankheiten. 
&. 7. Wir wollen keine allgemeine Symptomatologie der Leberkrank- 
heiten geben, theils weil wir glauben, dass eine solche mehr in die all- 
gemeine als specielle Pathologie gehöre, theils auch, weil wir der Ansicht 
  
 
	        
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