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Erweiterung der Gallenwege, 633
Organs nur dem schnellen Marasmus und dem Verschwinden der anfangs
vorhandenen Hyperaemie zuzuschreiben sei. — Eine solche allmählig zu
Stande kommende Verkleinerung der Leber könnte zu Verweehslung mit
interstitieller Leberenizündung führen, allein der hohe Grad des leterus, der
Mangel des Milztumors, das Fehlen oder der geringe Grad des Aseites er-
leichtern die Diagnose.
c) Fühlbare fluetuirende Geschwulst der Gallenblase,
ein zwar nicht sehr häufiges, aber wo es vorhanden, sehr werthvolles Zeichen.
Die Art, auf welche dieselbe zu Stande kömmt, wurde bei Gelegenheit der
Gallensteinbildung besprochen. Manchmal genügt ein Hinderniss im Ductus
choledochus allein sie hervorzurufen, in welchem Falle die Ausdehnung
durch Galle bedingt ist, häufiger entsteht sie durch gleichzeitige Hinder-
nisse im’Ducetus eysiieus als Hydrops der Gallenblase. Sie kann in man-
chen Fällen enorme Grade erreichen, so dass sie leicht durch die Bauch-
decken als grosse fluctuirende Geschwulst fühlbar wird, was besonders
von der durch Galle bedingten Ausdehnung gilt. In Verbindung mit den
angegebenen Sympiomen ist sie ein sicheres Zeichen der Undurchgängig-
keit der Gallengänge.
d) Hoher Grad von Abmagerung, Störungen der Verdauung
und Stuhlentleerung, unterdrückte Hauttranspiration. — Da alle diese
Symptome auch bei anderen Leberkrankheiten vorkommen, so haben sie
nur in Verbindung mit den frühern einigen Werth.
e) Negative Symptome. Mangel des Miltziumors, des Ascites,
der Erweiterung der Bauchdecken- und Hämorrhoidalvenen.
ad. 2. Um weitere Sicherheit bezüglich der Diagnose zu gewinnen,
müssen nebst den wichtigsten der eben angegebenen Symptome andere
Krankheitszusiände, die zu ähnlichen Erscheinungen führen können, aus-
geschlossen werden. Es sind hier besonders die Muskatnussleber, der
Leberkrebs, Hydatidenbildung, die interstitielle und syphilitische Leberent-
zündung zu berücksichtigen. Die differentielle Diagnose hat in der Regel
keine Schwierigkeiten. Doch muss hier bemerkt werden, dass die Com-
binätion zwischen mehrfachen Krankheiten der Leber und Impermeabilität
der Gallenwege keine sehr seltene ist, so z. B. beiLeberkrebs, Obturalion
durch einen Gallenstein, oder Compression durch krebsige Drüsen — bei
granulirter Leber, Verengerung des Gallengangs durch Entzündung des
Zellgewebes im Lig. hepato-duodenale u. a. m.
$. 112. Die möglichen Folgen und Ausgänge sind mit Berücksich-
tigung der verschiedenen Ursachen dieselben, die bei der Verstopfung
durch Gallensteine besprochen wurden. Namentlich sind hier zu fürchten:
Rupturen der Gallenwege und der Gallenblase mit den weiteren Folgezu-
ständen (Peritonitis, Leberabscess); Tod durch allmählig fortschreitenden
Marasmus des Organismus und zahlreiche hinzutreiende Complicalionen,
endlich das Eintreten cholaemischer Hirnerscheinungen in derselben Weise,
wie .diess bei Gallensteinen und beim Icterus im Allgemeinen angegeben
wurde. Budd’s Ansicht, dass derartige Hirnerscheinungen bei Verschlies-
sung der Gallengänge nicht vorkommen, ist entschieden unrichtig, ich habe
selbst diesen Ausgang mehrere Male, beobachtet. Endlich. sah ich auch
zweimal bei Verschliessung des Choledochus durch Druck und Narben-
bildung den Tod durch Haemorrhagie in den Magen- und Darmkanal er-
folgen, für welche die Section keine palpable Ursache nachwies.
Die Prognose richtet ‚sich nach dem Grade und der Natur des Hin-
dernisses, ist aber im Allgemeinen beinahe bei allen Fällen dieser Art,
wenn man die eatarrhalische Entzündung und die Gallensteine abrechnet,
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