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Geschwülste und Ausdehnungen der Gallenblase. 635
muss keiner Schwierigkeit, noch leichter ist diese,, wenn die Leber ver-
srössert, deutlich fühlbar und härter ist, wie diess in der Regel der Fall
ist, weil dann der Leberrand als Leiter dient, um die Lagerung der Gallen-
blase mit Sicherheit zu bestimmen. — Nur durch seltene Zufälligkeiten
und besondere Abweichungen in den Lagerungsverhältnissen der Leber.
und Gailenblase kann es daher geschehen, dass man darüber in Zweifel
bleibt, ob eine fühlbare Geschwulst durch letztere gebildet werde oder
nicht, so kann man z. B. bei nachgewiesenem Leberkrebse die mit Stei-
nen gefüllte, oder verknöcherie Gallenblase ebenfalls für einen Krebskno-
ten halten, oder wie mir diess ebenfalls mehrmals vorgekommen, weiche
fluetuirende Krebsgeschwülste nehmen genau die Stelle der Gallenblasen-
gegend ein und imponiren für die ausgedehnte Gallenblase, oder der linke
Leberlappen ist auffallend stärker entwickelt als der rechte, wodurch die
Gallenblase eine andere Lagerung bekömmt ete.
Ist die Geschwulst als Gallenblase constatirt, so handelt es sich
noch darum die specielle Art derselben zu bestimmen, was übrigens nur
in manchen Fällen gelingt. Zunächst fragt es sich, ob die Geschwulst
eine fluctuirende oder eine feste is. Die Ausdehnungen der Gallenblase
durch albuminöse Flüssigkeit oder durch Galle geben fast slets fluctuirende
oder doch mindestens elastische, manchmal auch bewegliche, — alle
übrigen Tumoren derselben, mit der seltenen Ausnahme weicher Krebse,
wo aber wenigstens stellenweise eine beträchtliche Härte fühlbar ist, ge-
ben feste, harte und unbewegliche Geschwülste.
Ist die Geschwulst fluetuirend, dabei kein Icterus vorhanden und die
Leber nicht oder nicht bedeutend vergrössert, so kann man mit der gröss-
ten Wahrscheinlichkeit einen Hydrops eystidis felleae diagnostieiren. —
Das Hinderniss sitzt dann im Halse der Gallenblase oder im ductus cysticus.
Zweifelhaft ist dagegen die Diagnose, wenn bei fluctuirender Ge-
schwulst starker Icterus. und Leberanschwellung vorhanden ist, denn es,
kann dann wegen Hindernissen im Duelus choledochus die Blase mit Galle
überfüllt sein, aber die Ausdehnung kann auch durch Hydrops der Gallen-
blase bedingt sein, wenn gleichzeitig, wie diess nicht selten der Fall ist,
auch eine Verschliessung des duetus ceystieus vorhanden ist; doch hat
die Unterscheidung dieser beiden Zustände eben kein besonderes prakti-
sches Interesse. Die Krankheitserscheinungen, die bei solchen fluetuiren-
den Geschwülsten der Blase vorkommen, hängen selten von dieser selbst
und ihren weitern Veränderungen (Entzündungen, Rupturen) sondern ge-
wöhnlich von den ursächlichen Momenten ab. lIchsah einmal einen
enormen Hydrops der Blase durch 'einen im Halse derselben stecken-
den Gallenstein, ohne alle Symptome bezüglich der Leber, in 5 anderen
Fällen hingegen, wo ich derartige Geschwülste fand, war stets intensi-
ver Iclerus und entweder die Symptome der Impermeabilität des Chole-
dochus oder der Gallensteinbildung vorhanden.
Bei einer vorhandenen festen Geschwulst der Gallenblase wird man
dann Krebs derselben diagnosliciren, wenn zugleich Krebs der Leber oder
eines anderen Organs vorhanden und die Geschwulst eine unebene, Knol-
lige ist. Ich selbst beobachtele den Gallenblasenkrebs 5mal: in einem
Falle hatie die Geschwulst fast Kindskopfgrösse, in mehreren war die Gal-
lenblase so vollständig in dem Aftergewebe untergegangen, dass sich an
ihrer Stelle nur eine grosse Krebsgeschwulst fand, die eine centrale mit
Galle und Gallensteinen gefüllte Höhle darbot. In einem Falle war durch
dieselbe das Duodenum perforirt, in 2 hatte die Entartung auf die Gallen-
gänge übergegriffen. Nur einmal bestand der Gallenblasenkrebs für sich,
sonst stets mit Leberkrebs und Krebs anderer Organe. In allen Fällen
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