erworben hat. Er, der eigentliche Schöpfer der Preußischen Denkmalpflege, setzte sich auch
als erster für die umfassende Verzeichnung der Kunstdenkmale ein. Ebenso lebhaft beschäftigte
ihn die Fürsorge für die allgemeine Kunstpflege, für die Kunstvereine, für die Gestaltung des
Unterrichts an den Akademien, überhaupt für die Ausbildung der jungen Künstler und des
handwerklichen Nachwuchses, nicht zuletzt durch Schaffung von Vorlagewerken. Die Be-
mühungen um ein Lehrbuch der Architektur wären hier zu nennen. Weiter wird des Ober-
baudirektors und Leiters der Preußischen Staatsbauverwaltung zu gedenken sein, die in
Schinkel die bedeutendste ihrem Kreise angehörende Künstlerpersönlichkeit verehrt.
Ein besonderer Abschnitt wird schließlich den schriftlichen Zeugnissen zu widmen sein, aus
denen die hohen geistigen und menschlichen Eigenschaften Schinkels hervorleuchten. Hier
werden, in der ursprünglichen Fassung, die Tagebücher der beiden italienischen Reisen heran-
zuziehen sein, wie das der Reise nach England, das Schinkels rege Teilnahme an den neuesten
Errungenschaften der Technik und an den Aufgaben der Industrie bezeugt. Mit einer Darstel-
lung des begnadeten, in ganz seltenem Maße harmonischen Lebenslaufes, mit einer abschließen-
den Sammlung von Freundes- und Familienbriefen würde dann das ganze Werk sich runden.
So soll ein möglichst erschöpfendes Bild des Schaffens und der Persönlichkeit Karl Friedrich
Schinkels gegeben werden. Ein großes Sammelwerk soll entstehen, das unter Verzicht auf
eigene Werturteile umfassend und rein den Tatbestand festlegt für das Gesamtwirken dieses
größten preußischen Baukünstlers.
Der Schinkel-Ausschuß
der Akademie des Bauwesens
Dammeier, Vorsitzender
Blunck Hanfstaengl Hiecke Krencker Nonn
Rave, Schriftleiter