DIE ST. NIKOLAIKIRCHE
=
oe =
KNOIMALDL AO Nelıyın ,
Buramı AOMi une
17. Vorderseite des Entwurfs mit aufzusetzender Kuppel. Zeichnung von Schinkel, 1826
Erster Entwurf zu einer Kuppel. Daneben andere Kuppellinie (Zeichnung 1829)
erforderlich wurden. Dabei wurde dann auch der Plan
der Potsdamer Kirche wieder hervorgeholt, für die die
Mittel nebenbei abfallen sollten. Schinkel schrieb (Früh-
jahr 1828) an Albrecht:
«Euer Hochwohlgeboren erlaube ich mir, hierdurch die
Projekte für die Potsdamer Kirche wieder zurückzusenden,
indem ich gehört habe, daß bei Seiner Majestät kürzlich
dieser Gegenstand sowohl als auch der Bau der beiden
Kirchen vor dem Rosentaler und Oranienburger Tore zur
Sprache gekommen ist und die Vorlegung der Kirchen-
projekte gewünscht wurde. Seit mehreren Monaten sind
letztgedachte Pläne bereits bei Seiner Excellenz dem Herrn
Minister von Altenstein und dürften vor kurzem von dort
an Seine Majestät gelangen. Es würde meines Erachtens
zweckmäßig sein, wenn sowohl die Angelegenheit von
Potsdam als die der hiesigen Kirchen zugleich zum Vor-
trag kommen könnte, weil über Gegenstände von gleicher
Bestimmung dann der Beschluß umso besser gefaßt werden
kann. Sollte sich diese Sache so fügen, so erlaube ich mir
gehorsamst darauf aufmerksam zu machen, daß die Pro-
Jekte für die Potsdamer Kirche nach einem kleineren Maß-
stabe gezeichnet sind als die für die Berliner Kirchen,
folglich der letzteren anscheinend größere Ausdehnung nur
18
hierin zu suchen ist, weil sie in der Tat kleiner in der
Ausführung werden würden.»
Wenn der König die sechs in kleinem Format gehal-
tenen Potsdamer Pläne von 1826 zusammen mit den
Großblättern für die Berliner Kirchen (die schließlich
nicht ausgeführt wurden) vorgelegt bekam, so mußte er
ein unzutreffendes Bild der Größenverhältnisse ge-
winnen, und Schinkel fürchtete, daß das ungünstig auf
die Planungen für Berlin zurückwirken könne. Seine
Vorsicht ist daher wohl zu verstehen.
Am 15. August 1828 legte man dann dem Könige fünf
Entwürfe für zwei Kirchen vor, die ganz einfach und
ohne Verzierungen, auch ohne Türme, also in einem
schlichten basilikaähnlichen Stil, gehalten waren. In
einem Schreiben an die Potsdamer Regierung, das der
Minister von Schuckmann an den Oberpräsidenten
von Bassewitz und gleichzeitig an Schinkel richtete,
heißt es am 28. Februar 1829: Nach der Bestimmung
des Königs solle die neue Kirche nach einem von Schinkel
entworfenen Plan erbaut, die vollständige Ausarbeitung
des Plans mit den dazu nötigen Zeichnungen und An-
schlägen unter Leitung Schinkels bewerkstelligt und
die Ausführung beschleunigt werden. Die Regierung