Full text: Erläuterungen zu den Eisenbeton-Bestimmungen 1932

  
    
   
100 A: 8,20. ZU. 4. 
3. Wasserzusatz. Der Wasserzusatz richtet sich nach der 
vorgesehenen Verarbeitung des Betons, nach Art, Feuchtigkeits- 
gehalt und Wasseraufnahmefähigkeit der Zuschläge, nach dem 
Mischungsverhältnis und der Witterung. Der Beton muß mindestens 
so weich verarbeitet werden, daß er die Eiseneinlagen vollständig 
und dicht umschließt. Der Wasserzusatz darf aber nicht größer 
sein, als es die gewählte Verarbeitungsweise verlangi, da Wasser- 
überschuß die Festigkeit stark herabsetzt. Die beim Festigkeits- 
nachweis (vgl. $5 und $ 29 Ziff. 1) verwendete Steife (vgl. Teil D) 
des Betons muß während der Bauausführung eingehalten werden. 
Zum Nachprüfen dient der Ausbreitversuch. Hierzu ist der Beton 
an der Verwendungsstelle zu entnehmen. 
A. Der Wasserzusatz, das sogenannte Anmache- 
wasser, dient dazu, dem Zement das zum Abbinden erforderliche 
Wasser zu liefern, ferner aber auch dazu, dem Betongemenge die 
nötige Geschmeidigkeit und Beweglichkeit zu geben, um es 
wirtschaftlich und einwandfrei verarbeiten zu können. 
Das Wassergewicht @, der Betonmasse setzt sich aus 
dem durch Trocknen zu bestimmenden Wassergehalt, der 
natürlichen Feuchtigkeit G,ı, der verwendeten Zuschlagstoffe 
und aus dem Wasserzusatz G„2 zusammen, wobei alle Größen 
in kg angegeben werden. 
Alle Zuschlagstoffe haben einen gewissen Gehalt an natür- 
licher Feuchtigkeit G,ı. Der Wassergehalt des angelieferten 
Kiessandes beträgt wenigstens 0,5 bis 1,0 Gewichts-H.-T. des 
Trockengewichtes und kann in nassem Zustande bis auf 
6 Gewichts-H.-T. wachsen, während bei nassem Splitt mitunter 
ein Wassergehalt von 4 Gewichts-H.-T. festzustellen ist. 
Das Wassergewicht @, (also natürliche Feuchtigkeit Gyı 
1 Wasserzusatz G',2) wird in der Regel in H.-T. des Gewichts des 
trockenen Haufwerks von Zement und Zuschlägen angegeben*). 
Als ungefährer Anhalt kann auf Grund der bisherigen Versuchs- 
ergebnisse angenommen werden: 
Gy für erdfeuchten Beton etwa 6 bis 8 Gewichts-H.-T., 
@G, für weichen Beton etwa 8 bis ıı Gewichts-H.-T., 
Go für flüssigen Beton etwa ıı bis 14 Gewichts-H.-T. 
Da G,2 = Go — Gwı ist, hängt der erforderliche Wasserzusatz 
G12 (Anmachewasser) wesentlich von dem Wassergehalt G,„ı der 
Zuschlagstoffe ab. 
*) Die Angabe in Raum-H.-T. ist veraltet und sollte grundsätzlich 
vermieden werden, um Verwechslungen vorzubeugen. 
  
  
  
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