Full text: Erläuterungen zu den Eisenbeton-Bestimmungen 1932

   
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A. 809, Zu Zife.r. 
Der Ausbreitversuch gibt im allgemeinen, abgesehen von 
besonderen, außergewöhnlichen Kornzusammensetzungen, für die 
im Eisenbetonbau üblichen Mischungen eine brauchbare Kenn- 
ziffer der Steife. 
Neuerdings wurden auf Veranlassung des Deutschen Aus- 
schusses für Eisenbeton Versuche zur Prüfung der Frage durch- 
geführt, ob in ähnlicher Weise wie bei der Zementprüfung mit 
einem zylindrischen Tauchstab von ıo cm Durchm. und 6 kg 
Gewicht noch sicherere Werte zur Beurteilung der Betonsteife 
gefunden werden. 
$9. Verarbeitung und Nachbehandlung des Betons. 
1. Allgemeine Bestimmungen. Der Beton soll alsbald 
nach dem Mischen und ohne Unterbrechung verarbeitet werden. 
Nur in Ausnahmefällen darf er einige Zeit unverarbeitet liegen- 
bleiben — bei trockener und warmer Witterung nicht über eine 
Stunde, bei nasser und kühler nicht über zwei Stunden —, er 
muß dann aber gegen Witterungseinflüsse, wie Sonne, Wind, 
starken Regen usw., geschützt und unmittelbar vor Verwendung 
umgeschaufelt werden. In allen Fällen muß der Beton verarbeitet 
sein, ehe ein Erstarren merkbar wird. 
Beim Einbringen des Betons ist darauf zu achten, daß die 
Mischung gleichmäßig bleibt. Gröbere Zuschlagteile, die sich ab- 
gesondert haben, sind wieder mit dem Uebrigen zu vermengen. 
Zu Ziffer 1. Die Verarbeitbarkeit des Betons muß den 
Abmessungen der Baukörper und der Eiseneinlagen (massige 
oder dünnwandige Bauteile, enge oder weitmaschige Eiseneinlagen) 
und dem in Aussicht genommenen Arbeitsverfahren angepaßt 
werden (Verarbeitung mit Preßluft-, eisernen oder Holzstampfern, 
Gußbeton mit Bandförderung oder mit Rinnenförderung, Pump- 
beton). Daher wurde hier in die drei Hauptgruppen unterteilt: 
Stampfbeton, weicher und flüssiger Beton (Gußbeton), die 
sich hauptsächlich durch die verwendete Wassermenge unter- 
scheiden. Ferner hängt aber die Verarbeitbarkeit des Betons 
von seinem Aufbau ab, also im besonderen von folgendem*): 
ı. Zementart. Manche Zemente liefern schleimige, zähe 
Mörtel, die für Wasserbauten (besonders bei Verwendung von 
Gußbeton) vorzuziehen sind, andere Zemente geben dagegen 
sogenannte kurze Mörtel, die das Wasser leicht abstoßen. 
2. Mörtel mit viel groben Stoffen, die bekanntlich besonders 
hohe Festigkeit ergeben (z. B. nach der Linie A des Bildes 1, 
*) Graf, Fußnote, S. 110 a. a. O. S. 132. 
  
  
  
  
   
 
	        
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