Full text: Erläuterungen zu den Eisenbeton-Bestimmungen 1932

   
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3. Der Kiessand und die Zuschlagstoffe sollen bei der Ver- 
wendung eine Temperatur von etwa + 10°C haben. 
4. Der fertige Beton ist frostsicher abzudecken. 
Dritte Temperaturstufe: Anhaltender Frost auch 
von geringer Stärke bis — 3°C und kurzer starker Frost 
von mehr als — 3°C. Hier liegt die Gefahrengrenze. Die Eis- 
bildung im Beton setzt im allgemeinen nicht schon bei o°C ein, 
sondern erst bei — 3°C, weil das Mörtelwasser durch seinen 
Gehalt an chemischen Bestandteilen einen niedrigeren Gefrier- 
punkt als das Regenwasser hat. Nur ausnahmsweise darf bei 
Temperaturen unter — 3°C überhaupt betoniert werden. Die 
Regeln für den Bau sind dann: 
ı. Anwärmen des Wassers und der Zuschlagstoffe (wie bei 
Stufe 2). 
2. Umschließen und Heizen der Arbeitsstätte, 
Durch diese beiden Maßnahmen soll erreicht werden, daß 
der Beton im Bauwerk mindestens 3 Tage lang eine Temperatur 
von + 2°C (bei 300 kg Zementgehalt in ı m? festem Beton) oder 
besser + 10°C bei magereren Mischungen aufweist. 
Man vermeide aber zu große Hitze, wie z.B. durch Aus- 
strahlung bei Koksöfen, damit dem Beton das zum Abbinden 
und Erhärten erforderliche Wasser nicht entzogen wird. Es 
empfiehlt sich deshalb, unter den Koksöfen eine Ziegelflach- 
schicht anzuordnen, die durch ein Blech abzudecken ist, und 
über den Oefen ein Blech von 1,0 X 2,om Grundfläche mit 
einer Sandschüttung anzubringen. Neben den Oefen stelle man 
Wasserbecken auf, um das Erhärten in feuchtwarmer Luft zu fördern. 
Oft wird bei plötzlich eintretendem Tauwetter der Fehler 
gemacht, daß an gefrorene "T'eile, die den Eindruck guter Erhärtung 
machen, anbetoniert wird. Durch Frost zermürbte Teile sind 
selbstverständlich zu beseitigen. Die Erfahrungen an Bauunfällen 
lehren, daß vielfach vor dem Eintritt des Winters der Baufortgang 
in übertriebener Weise beschleunigt wird. Die Frostmeldungen 
in den Wetterberichten, z. B. Nachtfrösten im Spätherbst, sind 
hierbei zu beachten. An der Baustelle ist die Temperatur täglich 
dreimal zu messen und in das Bautagebuch einzutragen*‘), 
*) Durch sogenannte „Frostthermometer‘ (z. B. des Laboratoriums für 
Tonindustrie, Berlin NW 21) kann bereits am Mittag die voraussichtliche 
Temperatur der nächsten Nacht abgelesen werden. 
  
     
  
   
  
  
 
	        
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