Full text: Erläuterungen zu den Eisenbeton-Bestimmungen 1932

   
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so ist dies zu berücksichtigen, wobei es aber genügt, zwischen 
normaler Bauzeit, Hitzeperioden und Winter zu unterscheiden. 
Bei einem Gewölbe mittlerer Spannweite z, B. wirkt eine 
Temperaturabnahme um etwa 10°C in gleichem Sinne und 
auch etwa in gleicher Stärke wie die Längskräfte durch das 
Eigengewicht*), Umgekehrt hebt eine beträchtliche Temperatur- 
zunahme diese Kräfte zum großen Teil wieder auf. Bei 
Winterbauten ist daher 2*=+ 15°C wohl stets ausreichend. Bei 
Bauten, die in längeren Hitzeperioden betoniert werden, sollte 
dieser Wert dagegen um 5° oder auch 10° erhöht und auch die 
bei wieder abnehmender Temperatur entstehende Vergrößerung 
der Dehnungsfugen beachtet werden. 
Die Richtigkeit der Zahli=4 = + ı5°C im allgemeinen wird 
durch die von H. Schürch angestellten Wärmemessungen an dem 
Langwieser Talübergang bestätigt, und zwar zunächst für Brücken- 
gewölbe, die unter der Fahrbahn liegen, und für deutsche Ver- 
hältnisse. Dagegen ist Vorsicht geboten und mit t=bh=+20°C 
zu rechnen bei Bauteilen, die nicht durch eine Versteinung oder 
Veberschüttung gegen den Wärmeeinfluß geschützt sind, wie 
2.B. bei Bogen über der Fahrbahn, Hallen- und Dachbauten und 
Stirnwänden, sowie besonders dann, wenn deren Körperdicke 
weniger als 30 bis 4o cm beträgt. Ferner empfiehlt es sich, im 
Osten Deutschlands, wo, wie z. B, östlich der Oder, bereits ein 
ausgesprochenes Landklima mit großen täglichen und jährlichen 
Temperaturschwankungen herrscht, diese Werte für { um etwa 
£5°C zu erhöhen, also auf 4=+20 bzw. b=4 25°C. 
Allgemein kann für {, der Unterschied der äußersten Monats- 
temperaturen, d.h, der mittleren Temperaturen der einzelnen 
Monate eines Jahres, angenommen werden, die entweder aus 
den physikalischen Kartensammlungen**) zu ersehen oder aber 
in fremden Ländern neu festzustellen sind. 
Im Gegensatz zu diesen Erhöhungen des Grundwertes 
t=1=4+ 15°C in den soeben erörterten Fällen starker Sonnen- 
bestrahlung oder strengen Landklimas kann nach den „Be- 
*) Schaechterle, Beiträge zur Theorie und Berechnung der im 
Eisenbetonbau üblichen Bogen, Bogenstellungen und mehrstieligen Rahmen, 
2. Aufl., Berlin 1914, Wilh. Ernst & Sohn. 
**) Supan, Grundzüge der physikalischen Erdkunde, Tafel VIII, 
Leipzig 1896, vgl. auch Vogt, Temperaturschwankungen und Temperatur- 
bewegungen von Beton- und Steinbrücken, Berlin 1925, Wilh. Ernst & Sohn. 
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
      
     
  
     
	        
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