Full text: Erläuterungen zu den Eisenbeton-Bestimmungen 1932

68 A. S7, Zu Ziff. 2. 
einlagen. Für manche Bauten (z. B. Wasserbauten) ist die Dichtig- 
keit und Wasserundurchlässigkeit des Betons oft von mindestens 
der gleichen Bedeutung wie die Festigkeit*). 
Die Dichtigkeit erhöht in der Regel dann die Druckfestigkeit, wenn 
ein hoher Dichtigkeitsgrad nicht durch Zugabe von sehr feinem Sand, 
sondern durch Zusatz der besonders günstigen Kornstufe von 0,24 bis ı mm 
erreicht wird. Beispiele zeigen, daß, wenn z.B. die Körnung nach der 
geradlinigen Sieblinie OE der Abb. ıo gewählt und sodann noch etwa 
30 Gew.-°/, Feinsand von o bis 0,24 mm hinzugesetzt wird, zwar die 
Dichtigkeit von $=0,72 auf 0,81 steigt (Definition s. S. 69), dagegen 
die Druckfestigkeit des Mörtels 1:3 um 20°/,, bei mageren Mischungen 
sogar um 50°/, sinkt. Dies läßt sich dadurch erklären, daß der Zementkitt 
nicht ausreicht, um die große Oberfläche des staubfeinen Kornes zu um- 
hüllen. Dadurch wird der alte Erfahrungssatz bestätigt: „Staubsand ist 
Gift hinsichtlich der Druckfestigkeit“ und „Dichtigkeit ist nicht gleich 
Druckfestigkeit‘‘**), 
Die Bedeutung einer geeigneten Zusammensetzung des 
Kiessandes für die Größe des Litergewichts und somit auch 
für die Dichtigkeit möge aus folgendem Beispiel hervorgehen. 
Nach Absieben des angelieferten Kiessandes auf dem Siebe mit 
z mm Lochdurchmesser sind beispielsweise folgende Raum- 
gewichte lose eingefüllt (R7) gefunden worden: 
1. für den Sand ......i....2200.kg/m}, 
Ba a Ta 
Wir können nun durch geeignete Zusammensetzung des Kies- 
sandes aus diesen beiden Sorten, also dem Sande und dem Kiese, 
mittels des Versuchs dasjenige Verhältnis finden, das das größte 
Litergewicht ergibt. In Raumgewichten ausgedrückt, mögen bei 
unserem Beispiel erhalten worden sein: 
I. bei 70%, Sand | 
wol Kine | 1840 kg/m? 
1.16, 66 „Sand: 
»„ 40, Kies f 1860  „ 
» 50, Sand | 
80 5 Ries F 1820 „ 
II. 
*) Vgl. Einführungserlaß des Reichs-Verkehrsministeriums für die 
Anweisung für Mörtel und Beton (AMB), Bautechn. 1929, S. 698. 
**) Vgl. z.B. Burchartz, Der Beton, Handbuch für Eisenbetonbau, 
4. Aufl., III. Bd., Tafel 10. Berlin 1927, Wilh. Ernst & Sohn; Probst u. 
Hummel, Zement 1926, S. 394. 
   
    
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