Full text: Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler der Stadt Frankfurt a.O. (Band 6, Teil 2, Beiheft)

  
4 VI. 2, Frankfurt a. O. 
der Junkerſtraße Urnengräber des älteren Göriger 
Typus in Steinpackungen 8 bis 9 Fuß unter dem { 
Straßenpflafter. (Berlin MV). | 
Kucyenbud,, Manufer. I, ©. 95. 
Im Jahre 1908 bei Kana- 
liſationsarbeiten in der 
Junkerſtraße ein Grab in 
einer ringförmigen Stein- 
fegung, in dem an 20 Ge- 
fäße geweſen fein ſollen. 
Unter den erhaltenen Ge- 
fäßen, die dem älteren Gö- 
rißer Typus angehören, be- 
findet ſih eines mit einem 
einzigartigen unregelmäßigen Ornament (Abb. 13), ferner eine Taſſe (Abb. 14) und ! 
eine Terrine, deren Verzierungsweiſe an Billendorfer Typus erinnert. (Frankfurt, 
Lienau-Haus). — Von derſelben Stelle ein einhenkeliges Gefäß des Göriger Typus 
mit Abdrücken eines Nadelkopfes und einem roh gelaſſenen Streifen auf der fonft 
geglätteten Oberfläche. (Frankfurt, Slg. Lorenz). — Bei Erdarbeiten unter dem 
Haus Oderſtraße Nr. 34 i. I. 1861 zwei Urnen mit Leichenbrand, die eine dem 
     
Ub 13 (0: Abb. 14 (1/3). 
Abb. 13—14. Tongefäße aus der Junkerſtraße. 
älteren Göriger Typus angehörig, in der anderen gebogene Bronzeſtücke vielleicht t 
von einem dünnen Armring, fowie eine Henkelſchale mit Bodendelle, (Frankfurt, 
Lienau-Haus). 
VG Anthr 1876, ©. 218. — Göße, Neumark S. 30. — Helios XVI, 1899, S. 81. 
Ferner 1886 bei Legung von Gasröhren auf dem Markt eine unverzierte Urne mit 
den Brandknochen eines Kindes und Scherben eines zweiten Gefäßes; der koniſche 
Hals und ausladende Rand der Urne weiſen auf älteren 
Göriger Typus hin. (Berlin MPM). 
Helios XVII, 1900, S. 63. 
Ein anderes Gräberfeld aus der Zeit des Görißer Typus 
und zwar ſeines jüngeren Abſchnittes mit imitierter 
Schnurverzierung liegt auf der Hochfläche zwiſchen der 
Artilleriekaſerne und Nuhnen bei einer Sandgrube: Einzel- 
urnen und Urnen mit Beigefäßen, teils mit Steinen um- 
ſeßt, teils frei im Boden. Beigaben: ein breites Eiſen- 
meſſer mit ſtarkem Rücken, unbeſtimmbare Eiſenreſte, die 
Hälfte einer dunkelblauen Glasperle. (Frankfurt, Lienau- 
Hausz Slg. Realgymnaſium). 
Bei Eiſenbahnbauten wurden 900 m oſtnordöſtlih von 
Roſengarten Altertümer gefunden, die wahrſcheinlich einem 
Grab mit mehreren Gefäßen entſtammen und teils verloren gingen, teils ver- 
ſtreut wurden. Dazu gehören Bronzebommeln von einer für die Kultur des 
  
Abb. 15. Urne mit De>kelſchale 
vom Guxrſch-Stift Ya). 
  
  
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