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Abydos Abyſſinien 115
Vermögens überlaſſen wird. Auf der andern Seite kann aber auch lediglich die längere A. zum
Verluſte wichtiger Rechte, ja ſogar zur Austilgung der Perſönlichkeit führen. So vergibt man
fi nach dem Gefege vieler deutfcher Staaten durdy dvorbehaltlofen längern Aufenthalt im
Auslande die Staatsangehörigfeit in dem Heimatslande, Wer ſich desgleichen feit geraumer
Zeit von ſeinem Wohnorte entfernt hat, ohne Nachricht von feinem Leben und Aufenthalte zu
geben, gilt, namentlich wenn er nunmehr bereits in einem höhern Lebensalter ftehen müßte,
als verſchollen (ſ. d.), und es läßt ſih gegen ihn nah erfolgloſer Aufrufung zur Nückkehx mit
der gerichtlichen Todeserklärung verfahren. Im Straf= und Strafproceßrechte kann die will-
kürliche À. des Angeſhuldigten oder Verurtheilten als Flucht von Einfluß werden,
Abydos, im Alterthume eine Stadt in der kleinaſiat. Landſchaft Myſien, an der engſten
Stelle des Hellespont, Seftos gegenüber, gehörte urfprünglic dem trojan. Fürſten Aſios,
war ſpäter von Thraziern bewohnt und wurde von den Mileſiern coloniſirt. Die Stadt iſt
bekannt durch des Xerxes* Heerſchau und mächtigen Brückenbau (480 v. Chr.), dur ihre jpä-
tern tragiſchen Schickſale, beſonders ihren heldenmüthigen Widerſtand gegen den jüngern Phi-
lipp von Macedonien, ſowie in der Sage durch die Liebe des Leander zur Hero in Seſtos. Jn
ſpäterer Zeit waren die Abydiner als Weichlinge und Taugenichtſe, die Frauen als Buhlerin-
nen in übelm Nufe. — A, hieß auh eine Stadt in Thebais oder Oberägypten, welche am
ſinken Ufer des Nil und an der großen Handelsſtraße uach Libyen lag, aber ſhon zu den
Zeiten Strabo's in Verfall gerathen war. Doch iſ ſie noh gegenwärtig dur ihre Ruinen
merkwürdig, namentlih dur<h das Memnonium und einen großen Tempel des Oſiris. In
den wohlerhaltenen Ruinen des erſtern entde>te W. ZJ. Bankes 1818 die berühmte, gegen-
wärtig im Britiſchen Muſeum befindlihe Tafel von Abydos, welche in Hieroglyphen eine
Genealogie der 18. Dynaſtie der ägypt. Pharaonen enthält. Einen Abdru> derſelben mit-be-
weglichen Lettern hat Letronne im «Journal des Savants » (1845, April) veranſtaltet.
Abyſſinien, ſeit dem Anfange des 17. Jahrh. die allgemein übliche Namensform fr dag
ältere Abaſſia, Abiſſinia (vom arab. Hábaſch, Häbeſch, dem noch gegenwärtig bei den
Arabern ſowie theilweiſe auch in A. ſelbſt gebräuchlichen Namen), wird in Europa als geogr.
Geſammtname für das Ländergebiet gebraucht, welches füdöftlich von Nubien, zwiſchen dem
Rothen Meere, dem Strombe>en des Blauen Fluſſes (Bahr-el-Azrek) und dem Fluſſe Hawäſch
(in SO.), in unbegrenzter Tiefe nah dem Innern zu ſich erſtre>t und im allgemeinen den Theil
von Oſtafrika umfaßt, der zwiſchen 16 und 7° nördl. Br. und 53 und 61° öftl. L, (Ferro) liegt,
ſomit ungefähr mit den Grenzen des alten äthiop. Reichs (\. Aethiopien) zuſammenfällt.
Dem geographiſch alſo beſtimmten Ländergebiete gehört, als Hauptkörper, das gegenwärtige
abyfjin, Neich an, das aus den bisherigen drei Reichen Tigre, Amhara und Schoa beſteht und
den mittlern, bisher allein einigermaßen bekannten Theil der mächtigen Hochplatte bildet, die
ganz Oſtafrika zwiſchen dem langgeſtre>ten Nilbe>en und den Küſten des Rothen und Arabi-
{hen Meeres erfüllt, in S. mit der Vulkanreihe des Kilimandſcharo und Kenia beginnt und
nah N. zu mit dem nubiſch-ägypt. Küſtengebirge bis in die Gegend von Suez hin verläuft,
Dieſes A, im hiſtor.- polit. Sinne, mit ſeinen Alpengebirgen, ſeinen zahlreihen Hochebenen
und Tafelbergen, ſteht in ſeiner geſammten phyſiſhen Natur ganz eigenthümlih und einzig
auf dem Erdenrund da. Es iſt eine gewaltige Felſenburg, die von W. her allmählich, theil=
weiſe in ausgedehnten Terraſſen aufſteigt, nah O. hin mit einem hohen Steilvande plößlich
zu den niedrigen Hligellandfchaften der Samhara und der Adälländer abſtürzt und in ihrem
Innern durch zahlreiche, ungewöhnlich tief (bisweilen 3—4000 8.) eingefucchte und eigen-
thümlih gewundene Stromthäler in eine große Anzahl mehr odex minder umfangreicher Hoch=
flächen inſelartig zergliedert wird. Die Hochflächen find häufig ſchr grasreih, meiſt aber un=
bewaldet, bisweilen ſelbſt völlig baumlos. Zhre Erhebung über dem Meere beträgt im Durd)=
ſhnitt 6 —7000 F., doch iſt dieſelbe von N. nah S, im Zunchmen begriffen. Das Hochland
beginnt im N, mit den Hochlandſchaften der Bogos, Menſa, Habab, Maria und Barka, die
ſih an 4000 F. über die Thalſohle des Ain-Saba erheben. Daran ſchließen fich im nördl.
Abſchnitte des Gebiets von Tigre die Plateaur von Hamafien, Serawi und Ugame, die unge-
fähr 6000 F. anſteigen, ſowie weiter ſüdlich, jenfeit des Thaleinſchnittes des Marib, das
eigentliche Plateau von Tigre, auf welchem Adowa 5580 F. und das alte Axum 6652 F. hoch
liegen. Die durhſchnittlihe Höhe von 6000 F, ſett ſich fort in den Hochlandſchaften von
Tembien und Enderta und dem weſtl, Amhara. Den eigentlichen Kern der ganzen Gebirgs-
region bilden jedoch die Plateaulandſchaften von Laſta, zwiſchen 7000 und 10000 F. hoch, ferner
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