Full text: A bis Arad (Band 1)

   
  
  
   
  
  
    
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
   
   
   
  
    
  
   
  
   
   
   
  
    
  
   
  
   
   
  
    
  
   
    
   
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
    
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Abzehrung Abzugsgeld 121 
Außer den Beiträgen, welche in neuerer und ueueſter Zeit die Gebrüder Abbadie (f. d.) 
und von Heuglin (f. d.) zur Kunde A.'s lieferten, vgl. Xudolf, «Historia aethiopica» (Frankf. 
1681; dazu «Commentarius», ebend. 1691, und «Appendix», 1694); Bruce, «Travels to 
discover the source ofthe Nile» (5 Bhde., Edinb. 1790; deutfch von Volkmann, 5 Bde., Lpz. 
1790—-92); Salt, «Voyage to Abyssinia» (Xond. 1814); Combes und Tamifier, «Voyage 
en Abyssinie» (4 Bde., Bar. 1838); Rüppell, «Reife in A.» (2 Bde., Frankf. 1838— 40); 
Zſenberg und Krapf, «Journals detailing their proceedings in the kingdom of Shoa» (Lond. 
1843); Harris, «The Highlands of Aethiopia» (3 Bde, Lond. 1844; deutſch, 2 Bde., Stuttg. 
1845 — 47); Lefebure, «Voyage en Abyssinie» (6 ®de., Bar. 1848— 53); Ferret und Ga- 
Yinier, «Voyage en Abyssinie » (5 Bde., Par. 1846—53); Krapf, «Neifen in Oſtafrika » 
(2 Bde, Tiib.1859); Stern, «Wanderings among the Falashas in Abyssinia» (Yond. 1862); 
Brehm, « Ergebniſſe einer Reiſe nah Habeſch » (Hamb. 1863). 
Abzehrung, \. Auszehrung. 
Abzeichen (politiſche). Bei den polit. Parteikämpfen haben allezeit die Loſungsworte und 
äußern A. eine große Rolle geſpielt. Oft ſind dieſelben von Zufälligkeiten entlehnt worden 
oder aus geringfügigen, bisweilen jegt kaum mehr zu enträthſelnden Umſtänden gefloſſen. So 
der Bundſchuh der ſchwäbiſchen Bauern; ſo der Geuſenpfennig der Niederländer. National- 
eigenthümlichkeiten gaben den Walliſern den Lauch, den Schotten die Diſtel zum A. Die 
Anhänger der Reſtauration der Stuarts trugen einen Eichenzweig, zur Erinnerung an die 
Eiche, auf der ſih Karl Il. nah der Schlacht bei Worceſter verborgen. In Schweden erhiel= 
ten zwei große polit. Parteien ihre Namen daher, daß die einen Mügen, die andern Hüte 
trugen. Neuerdings ſind beſonders Farben als polit. A. gewöhnlich geworden. Nach einem 
Wortſpiele mit dem Namen Oranien wurde die Orangenfarbe das A. der herrſchenden Pro=- 
teſtanten in Irland, der Anhänger des Hauſes Oranien in den Niederlanden und England. 
Jn der Franzöſiſchen Revolution kam die Tricolore (Roth - Weiß-Blau) als Zeichen der An- 
hänger der Bewegung auf, während die Anhänger des Alten die weiße Farbe der Bourbonen 
als A. feſthielten. 1815 war ein Veilchen das A. der Bonapartiſten. Bei der Verpflanzung 
der Revolution in andere Länder nahm deren Partei überall drei Farben, wenn auch nicht die 
der Franzoſen, zum A.; die Gegner ftellten ihnen gewöhnlich die Farben der Landesfürſten 
entgegen. In Deutſchland kamen nach den Beſreinngskriegen die alten Reichsfarben (Schwarz= 
Noth=Gold) bei den Burſchenſchaſten und andern patriotiſchen Vereinigungen als das Symbol 
nationaler Geſinnung auf, während die Regierungen dieſe Farben als Zeichen der Demagogie 
verpönten und verfolgten und ein Bundesgeſez vom 5. Juli 1832 den Gebrauch aller A. 
außer den Landesfarben verbot. Auch dieſes Ausnahmegeſeß wurde dur<h Bundesbeſchluß 
vom 2. April 1848 aufgehoben, nachdem vorher 9. März der Bundestag die deutſchen Far- 
ben mit dem Reichs8adler als die Symbole deutſcher Einheit anerkannt und als ſolche bei den 
deutſchen Truppenkörpern eingeführt hatte. Mit Eintritt der Reaction wurden indeß die deut- 
ſchen Farben wieder beſeitigt und als Zeichen nationaler Geſinnung aufs neue polizeilich ver- 
folgt, obſchon ein Bundesgeſetz gegen dieſelben niht mehr vorlag. In Frankreich wählten in 
der Revolution von 1848 die Socialdemokraten das Roth zum A. ihrex Partei, um damit 
anzudeuten, daß ſie zur Verwirklichung ihrer Ideen ſelb Blut und Tod nicht ſcheuten. Auch 
in andern Ländern wurde hiernah die rothe Farbe das A. der mehr oder weniger radicalen 
Parteien (dev «Kothen»). Außer den Farben haben die Tracht, der Schnitt des Haars, des 
Barts u. |. w. allerwärts als polit. A. gedient, Die engl. Royaliſten des 17. Jahrh. ließen 
ihre Loden in ſtolzen Ringeln herabfallen, während die republikaniſchen Puritaner ſie kurz 
ſchoren und ſih dadur<h den Namen Rundköpfe erwarben. In der burſchenſchaftlichen Periode 
in Deutſchland war das lange Haar bei der liberalen Jugend beliebt, daneben der altdeutſche 
Ro, 1848 bei den deutſchen Republikanern die He>erhüte. In Italien trug man vordem als
	        
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