132 Accolade Accolti
ſuche zu befördern ſuchen, weshalb ſie au meiſtens mit zoolog. und botan. Gärten, Muſtex=
wirthſchaften und landwirthſchaftlichen Znſtituten in Verbindung ſtehen. Troß dieſer geregelten
Bemühungen darf man indeß die Erwartung namentli<h in Hinſicht der Einſührung neuer
Nutthiere nicht zu hoh ſpannen, da einestheils die Zahl der Thiere, welche man in andern
Ländern als Hausthiere benutzt, ebenfalls ſehr befhränkt ift, anderntheils unfere Hausthiere
den meiften jener ausländifchen Arten gegenüber eine ebenfo große Vorzüglichfeit behaupten
als unſere Culturpflanzen denen jener Länder gegenüber. Zugleich auh haben fich mit jenen
Beſtrebungen mancherlei Uebertreibungen eingeſchlihen. Wenn man z. B. vorſchlägt, den
Strauß und den Kaſuar, das Kameel und das Lama in Europa einzuführen und hier mit
Sorgfalt zu pflegen und zu züchten, ſo läßt fich fragen, welches denn der pofitive Nuten wäre,
der aus der endlich gelungenen Einführung dieſer Thiere hervorgehen ſollte. Dennoch kann
man annehmen, daß die bereits über ganz Europa und ſogar Nordamerika ausgebreiteten
Acclimatiſationsvereine durch ihre vielfältigen und auf allen Punkten angeſtellten Verſuche mit
der Zeit erſprießliche Reſultate fördern und dem nahrungsbedürftigen Europa manche neue
Nutthiere und Nutzpflanzen gewinnen werden, deren Einführung den Nationalwohlſtand und
den Genuß erhöhen muß. Jedenfalls aber wird die A. nur das langſame Product der Zeit
ſein. Auch die überwiegend negativen Reſultate dieſer Verſuche werden einen bedeutenden
Werth haben, indem ſie die no ſehr im Dunkel liegenden Geſetze aufhellen, welche die Ver-
breitung und A. der Thiere und Pflanzen beherrſchen, und ſomit Mittel an die Hand geben,
ſpäter koſtſpielige Verſuche zu vermeiden und die richtigen Wege da einzuſchlagen, wo es ſih
wirklich um mügliche Einführungen handelt.
Accolade (franz., d. i. Umhalſung, Umarmung) heißt eine Ceremonie, welche früher bei
der Aufnahme in einen Ritterorden gebräuchlich war. Nach Empfang des eigentlichen Ritter-
{lags wurde der Aufzunehmende von dem Großmeiſter des Ordens oder dem, welcher den
Ritterſchlag ertheilt hatte, entweder im Namen der ganzen Ritterſchaft oder des beſondern
Ordens feierlih umarmt, indem er ſeine Arme um den Hals (ad collum) deſſelben legte.
Später wurde A. auch für den ganzen Act des Ritterſchlags oder der Aufnahme in einen
Orden gebraucht. — A. heißt ferner in der Muſik die Klammer, dur welche zwei oder mehrere
Notenlinienſyſteme am vordern Rande miteinander verbunden werden, um anzuzeigen, daß
dieſelben zuſammengehören und der Bortrag gleichzeitig erfolgen foll. So bei der Muſik für
Pianoforte (obere Stimme und Baß), der Harfe, der Orgel, in den Partituren u. |. w.
Accolti, Name einer berühmten Familie aus der Grafſchaft Arezzo in Toscana, welche
zuerſt im 14. Jahrh. bekannt wurde und 1699 in Florenz erloſh. — A. (Benedetto), genannt
der Aeltere, Sohn des Rechtsgelehrten Michele A., geb. 1415, geſt. 1466, war Profeſſor der
Rechte und ſeit 1459 Kanzler der Florentiniſchen Republik. Er verfaßte ein namhaftes Werk
über den erſten Kreuzzug: «De bello a Christianis contra Barbaros gesto pro Christi
sepulero et Judaea recuperandis» (Ven. 1532; Flor. 1623; italieniſ<h von Baldelli, Ven.
1543 und 1549). Dies ſehr in Einzelheiten eingehende, aber weniger gut geſchriebene Ge-
ſchichtswerk diente Taſſo zur Grundlage für ſein «Gerusalemme liberata», A. fchrieb auh
«De praestantia virorum su aevi» (Parma 1692 u. öfter). — A. (Francesco), Bruder des
vorigen, geb. zu Arezzo 1418, war Profeſſor der Rechtskunde in Bologna und Ferrara, darauf
Secretär des Herzogs Franz Sforza von Mailand, und ſtarb 1483. Als der bedeutendſte
Zuriſt ſeines Jahrhunderts erhielt er den Beinamen Il prineipe de’ giureconsulti. Von fei-
nen Schriften find außer einer ihrer Zeit Sehr gefchätsten Tat. Uebertragung der «Epistolae »
des Phalaris (Rom 1469 u. öfter) hervorzuheben: « Consilia seu responsa » (Piſa 1481);
«Commentaria super lib. IT Decretalium» (Bologna 1481); «Commentaria» (Pavia 1493).—
A. (Bernardo), genannt der Einzige, Sohn von Benedetto A., geb. 1465, geſt. 1535, machte
ſich durch ſeine poetiſchen Talente einen Namen, doch geriethen ſeine in dem verdorbenen Ge-
\chmad>e der Zeit verfaßten Dichtungen bald wieder in Vergeſſenheit. Dieſelben erſchienen
unter dem Titel: «Virginia commedia, Capitoli, e Strambotti» (Flor. 1513 u. öfter). Leo X.
ſchätzte ihn ſehr und ernannte ihn zum apoſtoliſchen Schreiber und Abbreviatore. — A. (Pietro),
genannt der Cardinal von Ancona, Bruder des vorigen, geb. zu Florenz 1455, geſt. zu Rom
12. Dec. 1532, verſah wie jener unter Leo X. das Amt eines apoſtoliſchen Abbreviatore und
verfaßte die bekannte, gegen Luther (1520) geſhleuderte Bannbulle. Später ward er zum
Cardinal und zum Legaten in Ancona ernannt, — A. (Benedetto), genannt der Cardinal von
Ravenna, geb. 1497 zu Florenz, war apoſtoliſcher Abbreviatore und Secretär des Papſtes
Clemens VII. und wurde zum Cardinal und zum Legaten in Ravenna ernannt. Er fiel be
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