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Achromatiſ<h 149
durch die Oeſterreicher unter dem Markgrafen Ludwig von Baden 19, Aug. 1691 in der
großen Schlacht bei Salankemen geſchlagen. A., ein energieloſer, ſhwermüthiger und Ug
Charakter, ſtarb 6. Febr. 1695, das bedrängte Reich ſeinem Better Muſtafa H. hinter-
lafjend. — N. IL, 24. Sultan, 1703 — 30, folgte im Mlter von 29 Jahren feinem von den
Janitſcharen abgefegten Bruder Muſtafa Il. Durch Karl XIL von Schweden, welcher 1709
nad) der Schlacht von Pultawa in der Türkei Schub ſuchte, wurde A. mit Peter I. von Ruf-
land in einen Krieg verwidelt, der mit dem für die Türken ſhimpflichen Frieden am Pruth
(23. Juli 1711) endete. Das erwachte Kriegsfeuer führte ſodann zum Kampfe gegen die
Venetianer, denen 1715 Morea und die Joniſchen Inſeln entriſſen wurden. Dieſe Erfolge
A.’'s brachten indeß die Oeſterreicher unter dem Prinzen Eugen wieder auf den Kampfplas.
Letterer {<hlug die Türken bei Peterwardein und Belgrad, ſodaß ih A. zu dem für Kaiſer
Karl VI: fehr vortheilhaften Frieden von Paſſarowit (21. Juli 1718) genöthigt ſah. In dem
Kampfe gegen Perfien war A. anfangs glüdlic), fpäter verlor er jedoch alle feine Eroberungen.
Dieſe Miserfolge führten einen Zanitſcharenaufſtand herbei, in welchem A., obſchon er feine
treueſten Rathgeber opferte, 1. Oct. 1730 abdanken mußte, während ſein Neffe Mahmud I.
den Thron beſtieg. A. ſtarb 1736 durch Gift. Er war ein Mann von ausgezeichnetem Aeußern,
nicht ohne Geiſt und Wohlwollen, doh ohne Herrſchereigenſchaften.
Achromatiſch (farbenlos) heißen diejenigen Linſengläſer und Fernrxohre, durch welche man
die Gegenſtände ohne farbige Ränder erblickt, welche jene entſtellen und der Deutlichkeit großen
Eintrag thun. Die farbigen Ränder, an welchen die gewöhnlichen Fernrohre der ältern Art
mit einfachen Deular- und Objectivgläfern leiden, entſpringen daraus, daß der weiße oder
rihtiger farbloſe Lichtſtrahl aus mehrern buntfarbigen Lichtſtrahlen von verſchiedener Brech-
barkeit (\. Brechung der Lichtſtrahlen) zuſammengeſetzt iſt. Wenn ein weißer Lichtſtrahl
gebrochen wird, ſo wird er daher in die verſchiedenen Farbenſtrahlen zerlegt, welche von dem
geradlinigen Wege des urſprünglichen Lichtſtrahls in ungleichem Grade abgelenkt werden. So
geſchieht es, daß die dur ein convexes Objectivglas gehenden und in demſelben gebrochenen
Lichtſtrahlen nicht einen einzigen Vereinigungspunkt im Brennpunkte des Glaſes haben, wie es
bei einfarbigen Lichtſtrahlen der Fall ſein würde, ſondern fich nach und nah zu einem Brenu-
punkte vereinigen, und zwar der Linſe zunächſt die violetten, dann die blauen, grünen, gelben
und zuleßt am weiteſten davon die rothen Strahlen, ſodaß nur in der Mitte dieſer Brenu-=
punkte dureh Vermiſchung aller Farben ein weißer Brennpunkt, jedo<h mit gefärbten Rändern,
zum Vorſchein kommt. Der ſonſt ſo ſcharfſinnige Newton hielt, durch unvollkommene Experi-
mente verleitet, eine Aufhebung der Farbenzerſtreuung für unmöglich; erſt Euler äußerte 1747
den Gedanken, daß ſie doh wol möglich ſei, was durch die genauen Unterfuchungen des fehroed.
Mathematikers Klingenſtierna beſtimmter nachgewieſen und durch die ſeit 1757 angeſtellten
Verſuche des Engländers John Dollond beſtätigt wurde, der zuerſt ahromatiſche Fernrohre ver-
fertigt hat. Nach einigen wurde die Erfindung ſchon 1729 von dem Engländer Cheſter More
Hall gemacht, damals aber nicht weiter beachtet. Dollond erreichte ſeinen Zwe> dadurch, daß
er das Objectivglas aus zwei Glasarten, Flint- und Crownglas, zuſammenſetzte, welche niht
nur das Licht ungleich ſtark brechen, ſondern auh hinſichtlich der Zerſtreuung der Farben ver-=
ſchiedene Geſeße befolgen. Wenn man nun eine convexe Crownglas- und eine concave Flint-
glaslinſe übereinanderlegt, fo kann man die Geſtalt der Linſen ſo wählen, daß die ſ<hwüächere
Flintglaslinſe die Farben ebenſo ſtark als die Sromnglaslinfe, aber in enigegengejegter Rich-
tung zerſtreut, während doch beide Linſen zuſammen, eben wegen der ſhwächern Krümmung
der Flintglaslinſe, immer noh das weiße Licht zu einem, jedoch jet ungefärbten Brennpunfte
vereinigen. Solche acdjromatifche Linfenfyftene benutst man al Objectiv- und Oculargläfer bei
Fernrohren und Mikroſkopen und als Objective für photographifche Apparate, Die Ber-
fertigung der ahromatiſchen Gläſer und Fernrohre iſt theils durh den Erfinder ſelbſt, theils
durch deſſen Sohn, Peter Dollond, ferner dur den engl. Optiker Ramsden, namentlich aber
in neuerer Zeit dur den früh verſtorbenen Graunhoſer, der eine Methode erfand, um die
Glasarten vollkommen rein darzuſtellen, was namentlich bei dem Flintglaſe große Schiwierig-
feiten hat, nad) und nach zu großer Vollkommenheit erhoben worden. Fernrohre dieſer Art
leiſten bei weit geringerer Länge weit mehr als die ältern, niht aromatiſchen. Eine wichtige
Verbeſſerung der aromatiſchen Fernrohre verdanken wir dem Optiker Plößl in Wien, mwel-
her in der neuern Zeit Fernrohre erfand, bei denen die dag Objectivglas bildenden Linfen
verſchiedener Glasarten niht mehr wie bisher dicht hintereinander, ſondern in einem ange-
meſſenen größern Abſtande voneinander angebracht find, was abermals eine Verkürzung der