Full text: A bis Arad (Band 1)

184 Adams (John Quincy) 
dem beſten Fuße ſtand, bereits abgeſchloſſen. Nach ſeiner Rückkehr ward er vom Staate Maſ- 
ſachuſetts zum Mitgliede des Ausfchuffes erwählt, der das neue Grundgeſetz entwerfen ſollte. 
Bald nachher ſchi>kte ihn der Congreß wieder nah Europa, um Friedensunterhandlungen mit 
England anzuknüpfen. Er kam Ende 1779 in Paris an, wo ihm aber die Doppelztingigkeit 
des franz. Cabinets, ſeine Abneigung gegen Frankreich und ſeine Eiferſucht gegen Franklin 
viele Schwierigkeiten in den Weg legten. Im Juli 1780 ging er als Geſandter nah Hol- 
land, und hier wußte ex jowol durch gefchiefte Unterhandlungen alg durch geiftreiche Auffäße 
in Blättern die Regierung und die öffentliche Meinung für fein Vaterland zu gewinnen, Mit 
Oct, 1782 wandte er ſih abermals nah Paris, um in Verbindung mit Franklin, Jay, Jefferſon 
und Laurens den Frieden mit England abzuſchließen. Als der erſte Geſandte der Union kam 
er im Mai 1785 nah London. Georg UL, welcher wußte, daß A. den Franzoſen nicht hold 
war, bemerkte ihm, ex freute fich, einen Geſandten zu empfangen, der kein Borurtheil für Frank- 
reich, den natürlichen Feind feiner Krone, habe, «Ich habe nur für mein Vaterland ein Vor- 
urtheil», erwiderte À. In London gab er die «Defence of the constitution and government 
of the United States » (3 Bde., 1787) heraus. Nach feiner Nüdckkehr nah Amerika 1788 
beförderte er mit Alex. Hamilton und andern Anhängern der föderaliſtiſchen Partei die Ver- 
änderungen der Verfaſſung, welche auf Befeſtigung des Anſehens des Congreſſes den einzelnen 
Staaten der Union gegenüber ausgingen, Mit der Einführung der neuen Verfaſſung wurde 
A, zum Vicepräſidenten der Union erwählt und, als Waſhington ſi<h 1797 zurüdzog, zum 
Präſidenten. Hatte er ſih ſhon früher unter der demokratiſchen Partei Feinde gemacht, ſo 
ward er dur die Maßregeln, die er der franz. Republik gegenüber zur Erhaltung der Neu- 
tralität ergriff, durch die von ihm erlaſſene Fremden - und Aufruhracte und durch feine an- 
gebliche Hinneigung zu monarchiſhen Grundſäßen noh unbeliebter. Als 1801 die Zeit ſeiner 
Amtsdauer verfloſſen war, ſiegte Jefferſon bei der Wahl durch die Entſcheidung Einer Stimme. 
A. zog ſih auf ſein Landgut Quincy zurü>, wo er ſich vorzugs8weiſe mit literariſchen Arbeiten 
beſchäftigte. Noh 1820, in hohem Alter, war er als Mitglied des Ausfchufjes thätig, welcher 
zur Durchſicht der Verfaſſung des Staates Maſſachuſetts erwählt worden. A, ſtarb im Beſitz 
eines anſehnlichen Vermögens und mit Hinterlaſſung von zahlreichen Kindern und Enkeln zu 
Quincy 4, Juli 1826, an demſelben Tage, an welchem 50 Jahre ſrüher die Unabhängigfeitg- 
erklärung der Vereinigten Staaten erfolgt war, Seine ſämmtlichen Werke wurden nebſt einer 
Schilderung ſeines Lebens («Life and works of John A.», 10 Bde,, Boſton und Neuyork 
1851—56) von ſeinem Enkel Charles Francis A. publicirt, der ſchon früher die Neiſebriefe 
an ſeine Frau («Lettres addressed to his wife», 2 Bde., Boſton 1842) veröffentlicht hatte. 
Adams (John Quincy), der ſehste Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika, 
1825— 29, der Sohn des vorigen, wurde in Braintree 11, Juli 1767 geboren, Er begleitete 
ſchon im Knabenalter ſeinen Vater zweimal nah Europa, und brachte einen großen Theil fet= 
ner Jugend zuerſt in Paris, dann im Haag und zuletzt in England zu. 1788 promovirte er 
in Harvard -College, trat 1791 als Barriſter auf und ward 1794 als Geſandter nah dem 
Haag, unter der Präſidentſchaft ſeines Vaters aber 1798 nach Berlin geſchi>t, In diefer 
Stellung bereiſte er 1800 Schleſien und gab in Briefen in die Heimat eine Beſchreibung dieſes 
Landes, die von ſeinem Bruder in einer Zeitſchrift Philadelphias veröffentlicht und ins Deutſche 
(von Frieſe, Bresl. 1805) und Franzöſiſche überſezt wurde. A, theilte ganz die Anfichten fei= 
nes Vaters, und ſobald Jefferſon 1801 zum Präſidenten gewählt war, rief ihn daher letzterer 
aus Berlin zurü>. Er widmete ſih nun abermals der Advocatur, wurde aber ſhon 1802 in 
den Senat von Maſſachuſetts und 1803 in den Congreß gewählt, Infolge des Streits über 
die gegen England verhängte Embargo-Acte, die er im Gegenſatz zu ſeinen Parteigenoſſen, den 
Föderaliſten, billigte, 309 er fich jedoch vom öffentlichen Leben zurü>, bis ihm der Präſident 
Madiſon 1809 den Geſandtſchaftspoſten am ruſſ. Hofe übertrug. Am 24. Dec. 1814 \{loß 
er mit Gallatin und Clay den Frieden von Gent ab, wurde dann zum Geſandten in England 
und 1817 vom Präſidenten Monroe zum Staatsſecretär oder Miniſter der auswärtigen An- 
gelegenheiten ernannt. Nah Monroe’'s Rücktritt erfolgte, unter einem harten Wahlkampf mit 
Jadjon, im März 1825 die Wahl A.'s zum Präſidenten der Union. Als ſolcher hatte er aber 
beftändig demokratische Majoritäten gegen fich, und obſchon er ſich populär zu machen ſuchte, 
indem er die Umtriebe ſeiner polit. Freunde bekämpfte, vermochte er doh die wachſende Partei 
der Demokraten nicht zu gewinnen. Außerdem that das Fehlſchlagen des Congreſſes von 
Panama ſeinem ſtaatsmänniſchen Rufe Abbruch. Wiewol es ihm gelang, Handelsverträge 
mit den meiſten europ. und ſüdamerik, Staaten abzuſchließen, drohte doh der von ihm 1828 
   
   
    
    
   
    
   
    
     
    
   
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
    
   
   
   
  
     
   
    
  
  
  
   
    
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
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