Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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Addiction Addiſon 189 
Addiction, d. i. Zuſprechung, ein im röm. Recht häufiger als bei uns angewandter Aus- 
dru>. So kennt man bei den Römern eine addictio judieis, ein Zuſprechen des Eigenthums, 
des Pfandes an den Gläubiger, in älterer Zeit ſogar des Schuldners ſelbſt, der als addietus 
bis zur Befriedigung des Gläubigers deſſen Sache war. Aus dieſen Anwendungen hat ſich im 
heutigen Recht in einzelnen Ländern noch A. in der Bedeutung des Zuſchlags bei öffentlichen 
Verkäufen erhalten. Praktiſh wichtiger iſt die ſogenannte addictio in diem, eine Ber- 
abredung, dur welche einer oder beide Eontrahenten den Eintritt eines befjern Contrahenten 
bis zu einem beſtimmten Tage ſih vorbehalten. Die rechtliche Wirkung folder Vereinbarung 
läßt ſih erſt nah Kenntniß der einzelnen thatſächlihen Momente beurtheilen; bald nämlich 
gibt ſie ein Rücktrittsrecht, bald enthält fie eine Suspenfiv=, bald eine Kefolutivbedingung. 
Addington (Henry), brit. Staatsmann, j. Stidmouth. | 
Addiren oder Summiren, eine der vier Grundoperationen der Arithmetik, der ſogenannten 
vier Species, iſt das Vereinigen zweier oder mehrerer gegebener Zahlen zu einer einzigen, welche 
dann den Inbegriff ſämmtlicher in ihnen enthaltenen Theile bildet. Die gegebenen Zahlen 
heißen Addenden oder Summanden, die geſuchte Zahl heißt Summe. Soll die A. ausgeführt 
werden, ſo müſſen die Addenden unter fich gleichartige Zahlen ſein, d. h. es muß ihnen eine 
und dieſelbe Einheit zum Grunde liegen. Iſt dieſe Bedingung nicht erfüllt, ſo kann die A. nur 
angedeutet werden, was dadurch zu geſchehen pflegt, daß man die Addenden durd) das Plus- 
zeichen (+) miteinander verbindet. 1 
Addiſon (Joſeph), engl. Dichter, Gelehrter und Staatsmann, begründete feinen Ruf durch 
die von ſeinem Jugendfreunde Steele (f. d.) herausgegebene Wochenjchrift « The Spectator » 
(der Zuſchauer), die ihren Hauptwerth den Beiträgen A.'s verdankte. Er ſtellte darin ein ha- 
vofteriftifches Gemälde der Sitten ſeiner Zeit auf, in welchem er die herrſchenden Lächerlich- 
keiten und Verkehrtheiten aufde>te und dabei, in der vielſeitigſten Weiſe Ernſt und Scherz 
verbindend, durchweg hohes Talent, geläuterten Gefhmad und gefunden Blid an den Tag 
legte. Die Srivolität der vorhergehenden Zeit verfchmähend, bewirkte er eine wahre Reform, 
indem er den Wit mit der Tugend verfühnte, d. h. die reinſte Sittlichkeit in geiſtreicher, an- 
ziehender Weiſe vertrat. A. war 1. Mai 1672 als der Sohn eines Geiſtlichen zu Milſton in 
Wiltſhire geboren und bezog mit 15 Jahren die Univerſität Oxford, wo er durch ſeine lat. 
Verſe ſo viel Aufſchen machte, daß ihm eine Stelle in dem reihen Magdalenencollegium un- 
geſucht zu Theil ward. Durch Lord Halifax und den Kanzler Somers beſtimmt, ſich dem 
Staatsdienſte zu widmen, ging er mit einem Jahrgehalt von 300 Pfd. St. nah Frankreich 
und von dort nad) Italien, welche Reiſe er in dem poetiſhen «Letter from Italy to Charles, 
Lord Halifax» (1701) befchrieb. Gegen Ende 1703 fehrte er iiber die Schweiz und Deutfch- 
land nad) England zuriid. Der Regierungsmwechjel hatte ihn um den ihm zugedachten Poſten 
gebracht, und er war einige Zeit ſelbſt in Geldbedrängniß. Da erſuchte ihn Lord Godolphin 
um ein Gedicht auf die Schlacht von Hochſtädt (Blenheim), wofür er eine Stelle erhielt, welche 
Loe bekleidet hatte. Als Halifax wieder ins Miniſterium trat, wurde A. 1706 Unterftaats- 
ſecretär, begleitete ſeinen Gönner nah Hannover, trat ins Parlament und ward 1708 Ober- 
fecretär für Irland. Zwar fiel er 1710 mit den Whigs, doch war er auch bei den Tories fo 
geachtet, daß man ihm eine Sinecure ließ. 1713 erſchien ſein Trauerſpiel « Cato», deſſen 
polit. Beziehungen beide Parteien ſih zu Gunſten deuteten, und welches nod) heute nicht ganz 
von der Bühne verſhwunden iſt, obwol es, dem franzöſiſchen pſeudo-claſſiſhen Stil nach- 
gebildet, troß mancher poetiſcher Schönheiten im ganzen kalt läßt. Mit dem Tode der Königin 
Anna wurde er Secretär der Lords-Regenten. Sodann ging er wieder nah Dublin, kam 1715 
ins Handelsamt, heirathete 1716 die verwittwete Gräfin von Warwi>, mit der er nicht glücklich 
lebte, und ward endlich im April 1717 Staatsſecretär. Krankheitsanfälle nöthigten ihn aber 
ſhon im März 1718, dieſes ihm wenig zuſagende Amt niederzulegen. Er ſtarb 17. Juni 1719. 
Die Reinheit ſeines Charakters wurde von allen Parteien anerkannt. Schüchtern in größern 
Verſammlungen, war er der anziehendſte und fröhlichſte Geſellſchafter in kleinern Kreiſen, wie 
er denn auh im Parlament zu Dublin, nicht aber in dem zu London, als Redner wirkte. Lord 
Cheſterfield ſagte von ihm, er habe nie einen beſcheidenern und linkiſchern Menſchen geſehen. 
A. ruht in der Weftminfterabtei. Seine Schriften, darunter die ſehr bekannten: « Evidences 
of the Christian religion», famen feit 1721 in London oft heraus und wurden auch faſt 
ſämmtlich ins Deutſche überſezt. Eine vollſtändige Sammlung beſorgte zuleßt Greene (6 Bde., 
Neuyork und Lond. 1854). Vgl. Lucy Aikin, « The life of A.» (2 Bde., Lond. 1843); 
Macaulay, « Critical ‘and historical essays » (Bd. 2). 
    
   
  
   
   
  
   
  
   
  
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
    
   
  
   
    
   
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
    
      
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
	        
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