Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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in manchen Ländern, z, B. Sachſen, fand dieſe Zulaſſung nur unter Beſchränkungen ſtatt. 
Die noch ausgedehntern Vorrechte des hohen A,, welche demſelben nah Wegfall der eigent- 
lichen Landeshoheit' noh übrig blieben, ſind in dem Art. XIV der Deutſchen - Bundes - Acte, 
der dieſe Rechte garantirt, folgendermaßen ſpecialiſirt: Ebenbürtigkeit mit den regierenden 
Häuſern in Bezug auf Ehen zwiſchen jenem und dieſen; Autonomie in Anordnung ihrer Fa- 
milienverhältniſſe und Dispoſition über ihre Güter, jedoh unter Oberaufſicht des Staats; 
das Recht der Landſtandſchaft, als ſogenannte Standesherren; privilegirter Gerichtsſtand und 
Befreiung von aller Militärpflichtigkeit für ſih und ihre Familien; die Ausübung der bürger- 
lichen und peinlichen Gerechtigfeitspflege in erfter, bezichendfich auch zweiter Inſtanz; Forſt- 
gerichtsbarkeit; Ortspolizei; Aufſicht in Kirchen- und Schulſachen, alles unter Dberaufficht der 
Landesregierung. Auch dem ehemaligen bloßen Reichsadel (Reichsfreiherren, Reichsrittern) 
ward Autonomie, Landſtandſchaft, Patrimonial- und Vorftgerichtsbarkeit, Ortspolizei, Kirchen- 
patronat, privilegivter Gerichtsftand zugeſichert, jedoch nur nach Vorſchrift der Landesgeſete. 
In Frankreich hob die Revolution von 1789 nicht nur alle und jede Vorrechte des A. (die 
Deputirten des A. ſelbſt verzichteten darauf in der berühmten Nacht des 4. Aug.), ſondern 
auch den A. ſelbſt als beſondern Stand auf. Der Gebrauch adelicher Titel, Wappen u. f. w. 
ward verpönt. Napoleon fchuf durd, die Decrete von 1806 und 1808 einen neuen A., zum 
Theil mit Majoraten. In dem Strafcodex von 1810 ward die unbefugte Führung von Adels- 
titeln mit Strafe bedroht. Die Charte von 1814 ſprach zwar den Grundſat der Gleichheit 
aller vor dem Geſeß aus, geſtattete jedoh dem alten A,, ſeine Titel wieder hervorzuholen, 
dem neuen, die ſeinigen zu behalten. Dem König ſollte das Recht zuſtehen, den A. zu ver- 
leihen, jedoch ohne Befreiungen und Bevorrechtungen. Die revidirte Charte von 1830 hat 
hieran nichts geändert. Wol aber ward bei der Reviſion des Strafcodex 1832 das Verbot 
des unbefugten Gebrauchs von Adelstiteln in Wegfall gebracht, ſodaß es ſeitdem jedem Fran- 
zofen frei ftand, jeden ihm beliebigen Titel zu führen. Ein Geſe von 1835 verbot die Er- 
rihtung von Majoraten. Ein Verſuch des Kaiſers Napoleon II., die Titelfrage wieder im 
Sinne des Strafcoder von 1810 zu regeln, iſt ohne nachhaltige Folgen geblieben. 
In Deutſchland hatten zuerſt die nach franz. Muſter eingerichteten Sefeßgebungen (4. B. 
in Weſtfalen und am linken Nheinufer), dann in Preußen die großen Stein-Hardenberg’fchen 
Reformen, endlich ſeit 1815 die neuen conſtitutionellen Verfaſſungen (in Baden, Baiern, Naſ- 
ſau, ſpäter in Heſſen, Sachſen) einen Theil der Adelsprivilegien beſeitigt. Das Jahr 1848 
räumte damit vollends auf. An manchen Orten kamen die Mitglieder des A. ſelbſt mit dem 
Wunſch und Antrag einer Aufhebung der anſtößigſten Sonderrechte ſolcher Art entgegen 
(z- B. auf dem ſächſ. Landtage von 1848). Noch 1851 fprach fich eine bei der Dresdener 
Sonferenz im Namen vieler fürftl, umd gräfl. Häuſer vom Prinzen Karl von Dettinger- 
Wallerſtein eingereichte Denkſchrift im gleichen Sinne aus. Die Deutſche Nationalverſamm- 
lung ging no weiter, indem fie in Art. IT, 8. 137 der Grundrechte nächſt der Abſchaffung 
der Standesvorrechte und der Erklärung, daß vor dem Geſetz kein Unterſchied der Stände 
gelte, vielmehr alle Deutſche vor dem Geſet gleich ſeien, ausdrüdlih den A. ſelbſt als Stand 
für aufgehoben erklärte. Die ſogenannte Unionsverfaſſung ließ dieſen legten Sat hinweg, 
während fie im übrigen die Faſſung der Frankfurter Grundrechte beibehielt. Durch den 
Bundesbeſchluß vom 23. Aug. 1851 wurden die Grundrechte wieder auſgehoben, alſo auh 
jener Beſchluß in Betreff des A.; doch waren inzwiſchen (und zum Theil ſhon vorher) die 
Beſtimmungen wegen Abſchaffung der perſönlichen Standesvorrehte des A. und der an dem 
ritterſchaftlihen Grundbeſitz haftenden Privilegien ziemlich gleichlautend in die meiſten Ver-= 
faſſungen und Geſfebgebungen der Einzelſtaaten übergegangen und ſind im weſentlichen aller- 
wärts in Kraft geblieben. Auch in Betreff der Rechte der Mediatiſirten hatte die Deutſche 
meiſt ebenfalls gefolgt. Die Proteſte der Betheiligten waren unbeachtet geblieben. Später wur- 
den, theils durch die freie Initiative der Regierungen, mit oder ohne Zuſtimmung der Volks- 
vertretungen, theils auf Betrieb des Bundestags, nach Anrufung deſſelben durch die Mediati- 
ſirten, die meiſten Rechte derſelben wiederhergeſtellt, ſo namentlih das Recht der beſondern 
Vertretung auf den Landtagen, Andere, welche den inzwiſchen ins Leben getretenen Geſetz- 
gebungsreformen und dem allerwärts durhgedrungenen Princip der Gleichheit aller vor dem 
Geſet zu ſehr widerſprachen, blieben aufgehoben. Ueber einzelnes einigte man ſih mit dev 
Betheiligten, in anderm mußten dieſe nachgeben. Hatte doch der Bundestag felbft ſhon 17. Sept. 
1846 ausgeſprochen, « daß zwar als Regel die unverrii>te Aufrechthaltung des im Art, XIV 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
    
   
    
    
    
   
  
  
  
   
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
   
     
    
    
  
	        
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