Full text: A bis Arad (Band 1)

   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
   
   
    
  
  
   
    
    
   
   
  
   
   
   
  
  
  
    
  
   
   
   
   
  
    
   
   
  
    
   
   
Adritiura Adſchmir 233 
Terrafjenland, welches von den Dinarifchen Alpen bis an das Meer fic) fortfegt, wafferarın 
und dürr wie der Karſt, nur an dem fchmalen Küftenftreif forgfältig eultivirt. Die überaus 
zahlreichen Buchten und Häfen, Landzungen: (3.8. Sabioncello unter 43° nördl. Dr.) und 
Inſeln machten im Alterthum dieſe ganze Küfte zu einem Site berüchtigter Seeräuber, Die 
Inſeln ſtreichen von NW: gegen SO., ſind langgeſtre>t, meiſt ſteiluferig, durch tiefe, ſichere 
Fahrſtraßen (Kanäle) geſchieden, arm an Trinkwaſſer und wenig fruchtbar, Die wichtigſten 
ſind von N. gegen S.: Arbe, Pago, Zſola- groſſa, Brazza, Leſina, Curzola, Meleda. Außer 
den fünf Aerarialhäfen Zara, Sebenico, Spalato, Raguſa und Portoroſe zählt man niht we- 
niger als 52 Gemeindehäfen, darunter die wichtigſten: Novigradi, Scardona, Ragosnizza, 
Trau, Salona, Almiſſa, Macarsca, Fort Opus; Sabioncello, Raguſa=-Vecchia, Cattaro, Budua 
und die Inſelhäfen Liſſa, Val-Grande Und Tre-Porti auf Curzola, Porto-Lago- auf Lagoſta, 
Porto-Palazzo auf Meleda. Die Handelsmarine und dex Schiffsbau Dalmatiens ſind daher 
ſehr bedeutend. Südlicher folgt die Küſte des alten Zllyrien, des jetzigen Albanien, ohne Inſel- 
begleitung, meiſt von mäßiger Höhe, zum Theil ſogar niedrig, ſumpfig und ungeſund, aber mit 
mehrern ſehr geräumigen Häfen, wie die von Antivari, Dulcigno, Aleſſio, Valona oder Avlona. 
Die Tiefe des A. nimmt vom Golf von Venedig an, wo ſie nur etwa 72 —120 F.-be= 
trägt, gegen Süden allmählich zu, ſodaß ſie in der Breite von Zara 240 F., in der Mitte 
des. ganzen Beens 600 — 1200 F- auſweiſt. Um die Inſel Pelagoſa, unter 42° 25! nördl. 
Br. , iſt der Boden wieder beträchtlich erhöht, aber in der Breite von Manfredonia finkt ev 
feffelfürmig 688 zu einer Tiefe von mehr als 3000 F. In der Straße von Otrauto hebt 
er ſih wieder auf 2100 F., um dann nad) dem Joniſchen Meer hin raſh wieder hinabzu- 
ſinken. So zerfällt das Meer in zwei Been, ein tieferes im Süden und ein flacheres im Nor- 
den, deren Grenze inder Breite von Pelagoſa liegt. Die Strömung tritt gewöhnlich längs 
der albaniſchen und überhaupt an der Oftküſte- ein, macht im innerften Theil des Baſſins eine 
Wendung von Trieſt nach Venedig, geht an der Romagna vorbei und ſtreift an der ital. Küſte 
mit etwas verminderter Kraft hin; aber die Nordoſtwinde, namentlich die: Bora, veranlaſſen 
hier eine Anſchwellung von 1—2 F. Ebbe und Flut treten in den meiſten Theilen dieſes 
Meeres ſo ſchwach auf, daß ſie kaum zu bemerken ſind. Nur der innerſte Theil des Golfs von 
Venedig zeigt eine ſehr merkliche Flut, die je nah den Winden von 1—6 F-; ſteigt. Die Winde 
folgen im allgemeinen der Längenachſe des Meeres. In den Sommermonaten ſind ſie leicht 
und veränderlich, mit häufigen Calmén und gelegentlichen Böen und allen Eigenſchaften nördl. 
Winde. Bei Südoſtwinden geht die See hoch, dabei tritt Nebel und Regen ein. Der Süd- 
weſt oder Siffanto iſt heſtig, ‘aber von kurzer Danerz; er’ wendet ſih- aber oft in Süd oder 
Südoſt um, wo dann in der Gegend des Po ſehr gefährliche Stürme erfolgen. Vom Golf 
von Trieſt bis nah“ Cattaro ift das Wetter ſehr unbeſtändig; Windftillen, Gewitter, Waſſer- 
hoſen, der heiße Youg im Sommer und die heftige Bora im Winter kommen hier häufig vor 
und richten viel Schaden an. Schon die Alten erwähnen vielfach die Gefahren der Adria, und 
aus den vielen Votivtafeln der Seefahrer in den Kirchen der ital. Küſte ergibt fich, daß ſeit 
undenklicher Zeit das veränderliche Wetter die Plage der Küſtenfahrer war. Der Salzgehalt 
der Adria iſt außerordentlich ſtark. Die Urſache mag in dem verhältnißmäßig geringen Zufluf 
von Süßwaſſer liegen. Denn außer dem allerdings ſehr wäſſerreihen Po und der Etſch ſind 
alle Flüſſe dieſes Meergebiets nur Küſtenflüſſe. 
Adrittura, eigentli ‘a dirittura (ital.), geradezu, direct, ein wenig mehr gebräuchlicher 
Ausdru>, deſſen man ſih mitunter im Wechſelweſen bedient, um anzuzeigen, daß man eine 
Forderung an einen auswärtigen Schuldner dadurd) eingezogen habe, daß man direct auf ihn 
einen Wechfel ausgeftelt. Auch im Transportverkehr der Waaren bedient man ſich jenes. Aus- 
dru>s, um die directe, unmittelbare Verſendung eines Guts von dem einen Orte nad) dem 
andern zu bezeichnen, ſodaß unterwegs daſſelbe vom Fuhrmann nicht einem zweiten Fracht- 
fahrer zur Weiterbeförderung übergeben werden darf, fondern « auf Einer Achſe» an den Be- 
ſtimmungsort ‘gebracht werden muß. 
Adſchmir (engl. Ajmeer oder Ajmere) heißt ſeit 1818 im engern Sinne ein zu dem un- 
mittelbaren Gebiete der Briten, und zwar zum Gouvernement der Nordweſtprovinzen gehöriger 
Diſtrict im centralen Vorderindien, eine nur 96 Q.-M, große, aber als Militär-Enclave ſehr 
wichtige Landſchaft mitten in Radſchaſtan oder dem weitausgedehnten Lande der Radſchputen, 
deſſen größerer Theil einft die Subah oder Statthalterfchaft A. im Neiche der Sroßmoguln von 
Delhi bildete. “Der Diſtrict A. zählt 225000 E., worunter 198000 meiſt a>erbauende Hindu 
und 27000 Mohammedaner. Das Land ift theils flach, fandig und’ dürr, theils beſteht es aus 
  
  
 
	        
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