Full text: A bis Arad (Band 1)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Advent Adverſaria 235 
daſelbſt bei dem elenden Dorfe Aſuleh (Aduleh) oder Suleh, welches etwa eine halbe Meile 
nördlih vom NAuinenfelde liegt. Bekannt iſt das Monumentum Adulitanum, eine von 
Kosmas Indikopleuſtes im 6. Jahrh. n. Chr. iù ſeiner «Topographia christiana» zuerſt ver- 
öffentlichte Infchrift, die für die alte Geographie jener Gegenden wichtig, von der aber an 
Ort und Stelle keine Spur vorhanden iſt. 
Advent oder Adventszeit (vom lat. adventus, Ankunft) nennt die chriſtl. Kirche die Vor- 
bereitungs8zeit auf das Feſt der Geburt Jeſu. Sie dauert in der grieh. Kirche 40 Tage, in der 
röm. und proteſt. etwa vier Wochen. Wann die Adventszeit zuerſt kirhlich gefeiert worden, 
läßt fich nicht mit Sicherheit nachweiſen, Die Homilien des Maximus von Turin (Taurinen- 
sis) auf den Advent aus dem 5. Jahrh. beweiſen nichts, da ſie ſih auf den Gegenſtand, nicht 
auf die Feier beziehen. Die erjte Erwähnung einer Firchlichen Feier der Adventszeit findet: fich 
524, wo. die Synode zu Lerida von der Adventszeit bis zum Feſte der Erſcheinung Chriſti 
die Hochzeiten verbot. Die vier Sonntage des A., welche der lat. Kirche- eigen ſind, hat wahr- 
icheinlich Gregor d. Gr. eingeführt. E8 liegt dieſer Einrichtung eine alte Lehrform, und dieſer 
wieder ein bibliſhec Sprachgebrauch zum Grunde. Man ſprah nämlich von einer vierfachen 
Ankunft Chriſti: in das Fleiſch, zum Tode (der Seinen nämlich, ſie zu ſih nehmend, wie im 
Evangelium Johannis vom Wiederkommen -Jeſu- geſprochen worden war), zur Zerſtörung 
Jeruſalems und zum Weltgerichte, und demgemäß wurden dann auch die Evangelienabſchnitte 
im vier Sonntage beſtimmt, was durch das Homiliarium Karl's d. Gr. für die abendl.; Kirche 
befeſtigt wurde. Jedenfalls liegt der Feier des A. ein tiefberechtigtes: Gefühl zum Grunde. 
Wie die Menſchheit ſich einſt auf das Kommen des perſönlichen Chriſtus vorbereitcte, ſo-ſollen 
dem Gedanken gemäß, daß das geſammte Kirchenjahr die Geſchichte der Kirche und insbeſon- 
dere ihres Stifters abbildet, die Seelen der Chriſten ſih vorbereiten, die geiſtige Neugeburt 
des Herrn in Würden zu empfangen. Die Jahreszeit, welche die lezten ihrer kürzeſten Tage 
herankommen läßt, um faſt gleichzeitig mit Chriſti Geburt Sonnenwende eintreten zu laſſen, 
entſpricht in ihrer äußern Geſtalt jener innern Stimmung treſflih. Wol im: Gegenſatze gegen 
römiſch - und germaniſch-heidniſhe Feſttage, welche in dieſe Zeit ſielen, und entſprehend dem 
Nufe Chriſti, mit dem er ſein Evangelium begann und vorbereitete: «Thut Buße, denn das 
Himmelreich iſt nahe gekommen» (Matth. 4, 17), macht die kath. Kirche die Adventszeit zur 
Zeit der Buße, indem ſie öffentliche Vergnügungen, Tanz und Hochzeitöfeierlichfeiten verbietet, 
die Faſten vermehrt und in ihrem Cultus: das Gewand der Trauer anlegt. Die Herzen ſollen 
fühlen, daß ſie der Geburt des Heilands bédürfen. Die prot. Kirche unterläßt ebenfalls in der 
Adventszeit die Hochzeitsfeier und die öffentlichen Vergnügungen, Es lag nahe, mit den Vor- 
bereitungstagen der Geburt des Kirchenhauptes das Kirchenjahr (\. d.) ſelbſt zu beginnen, 
Adverbium, Neben- oder Umſtands8wort, iſt derjenige Nedetheil , welcher, zu einem 
Verbum, Particip, Adjectiv und ſelbſt wieder zu andern Adverbien hinzugefügt, einen Umſtand 
näher bezeichnet (3.8. klug handeln, ſehr gelehrt, dunkel blau, ziemlich, gut ſchreiben), alſo dem 
Adjectiv analog, durch welches einem Subſtantiv eine Eigenſchaft beigelegt wird. Das A. iſt 
ein unveränderlicher Redetheil, indem es weder der Veränderung durh Caſus, wie die Haupt- 
wörter, noh den verſchiedenen Abbeugungen des Modus u. |. w., wie die Zeitwörter, unter- 
worfen wird. Es gibt Adverbien der Zeit und der Zeitdauer (heute, immer), des Orts (hier, 
dort), des Umfangs und der Zahl (theils, einzeln), des Grades (ſehr, überaus), der Bejahung 
und Verneinung (ja, nein). In Beziehung auf Bildung ſtammen die meiſten Adverbien von Ad- 
jectiven und Subſtantiven ab, theils indem man oblique Caſus für ſich (rü>wärts, erſtens, rechts, 
morgens, abends) oder mit Zuzichung von Präpoſitionen (bei weitem, von neuem, himmelan, 
feldein) adverbial gebraucht, theils indem man fie. durch Ableitung (ferne, lange) und Zuſam- 
menſetzung (einmal, blindlings) bildet. Einige ſind-pronominalen Urſprungs (dann, dort, von 
dorten); ſehr wenige ſind von Zeitwörtern (geſchweige, behüte) abgeleitet. 
Adverjarig biegen bei den alten Römern diejenigen Biicher, in welche von den Kaufleuten 
und Hausherren die vorkommenden Geſchäfte vorläufig eingetragen wurden. was man jett 
Strazze, Kladde, Brouillon nennt. Seit dem Wiederaufleven der claſſiſhen Studien bezeich- 
nete man unter dieſem Titel ſolche Schriften, tn denen man urſprünglich nur gelegentlich hin- 
geworfene Bemerkungen und Notizen über einzelne Gegenſtände der Grammatik, Kritik, Philo- 
ſophie, Geſchichte u. f. w. niederlegte, die man dann aber durch den Dru veröffentlichte. Dahin 
gehören die bekannten «Adversaria» von Barth, Wopkens, Porſon und Dobree, die meiſt auf 
Textesfritik und Erklärung der alten Schriftſteller ſich beziehen und zum Theil erſt nah dem 
Tode der Berfaffer herausgegeben worden find. 
  
  
  
   
 
	        
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