Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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Aelſt (Evert van) Aerodynamik 241 
und Del-, Limen-, Spigen-, Zwirn-, Baumwoll- und andere Fabriken. Ein bedeutender 
Handel wird namentlich mit Hopfen und Getreide betrieben. A. war einſt Hauptort einer 
eigenen Grafſchaft, deren Herren 1166 in männlicher, 1174 in weiblicher Linie ausftarben, 
worauf das Land an die Grafen von Flandern fiel. In A. ward 1453 Dirk Maertens gebo- 
ren, welcher die Buchdruckerei in Belgien einführte, und deſſen ehernes Standbild man 1856 
enthüllte. 1667 eroberte Turenne den Play und ließ die Feſtungswerke ſchleifen. Am 14. Dec. 
1813 wurden bei A. die Franzoſen von den Preußen zurü>geworfen. 
Aelſt (Evert van), ein niederl. Maler, geb. 1602 zu Delft, geſt. 1658, gehört zu den 
namhaftern Vertretern des Stillebens, in deſſen verſchiedenen Arten er Vorzügliches leiſtete. 
Todtes Wild, erlegte Vögel, Vaſen mit Blumen bilden vorzugsweife die Öegenftände feiner mit 
Katırrwahrheit und großer Sorgfalt fürs Einzelne gearbeiteten Bilder, denen man jedoch nur 
ſelten in den Galerien begegnet. — Ihn übertraf fein Neffe und Schüler Willem van A., geb. 
zu Delft 1620. Derſelbe lebte mehrere Jahre in Frankreich, dann in Italien, wo er'unter 
dem Namen Guglielmo beſonders in Florenz geſchätzt ward, und kehrte 1656 in ſein Vater- 
land zurü>. Er ſtarb 1679. in Amſterdam. A. malte zwar dieſelben Gegenſtände wie ſein 
Oheim, wählte aber beſonders gern die Darſtellung von Frühſtücksgegenſtänden, Früchten 
u. dgl. , mit deren Farbenduſt er den Glanz prächtiger Gefäße von Kryſtall, Gold und Silber 
fowie den der Perlmutter in unübertreffliher Weiſe wiederzugeben verſtand. Die Farben weiß 
er harmoniſch und fein zu wählen und den Pinſel delicat zu führen, ſodaß er hierin auf der 
vollen Höhe der Schule ſteht. Bilder von ihm findet man in den größern Galerien. 
Aër heißt im Griechiſchen und Lateiniſchen die Luft, insbeſondere die atmoſphäriſche Luft. 
Man gebraucht das Wort zur Bildung von naturwiffenfchaftlichen Kunftausdriücen, die ſich 
auf den Begriff Luft beziehen. So nennt man die Lehre von den Veränderungen in der atmo- 
ſphäriſchen Luft Aërologie oder Aërographie und, wenn es ſich dabei um meſſende Be- 
ſtimmungen und Vergleichungen dieſer Veränderungen handelt, Aërometrie. Gewöhnlicher 
werden jett dafiir die Namen Meteorologie (f. d.) oder Atmofphärologie gebraucht. Die Lehre 
voin Gleichgewicht der Iuftartigen Stoffe heißt Aëroſtatik (\. d.) und die Lehre von der Be- 
wegung derfelben Aerodynamik (f. d.) oder Pneumatik. Aërolithen nennt mau auch die 
Meteorſteine (\. d.). Aëromantie nannte man die Wahrſagerei aus Lufterſcheinungen. Aëro- 
ſtat heißt der Luftballon (f. d.), Neronautit die Luftfchiffahrt. 
Aörides nannte der fchived. Botaniker Swarz eine Pflanzengattung aus der Familie der 
Orchideen, weil eine Art derſelben, die auf Madagaskar, in Oftindien, China und Japan 
wachſende A. arachnites, fchon friiher unter dem Namen Flos aöris, d.h. Luftblume, bekannt 
und in die Gemächshäufer eingeführt war. Alle Arten wachſen, gleich vielen andern Orchideen 
der Tropengegend, an Baumſtämmen in feuchtheißen Urwäldern und zeichnen fich durch ſeltſam 
geſtaltete, große und ſhöngefärbte Blumen aus. Die obengenannte, am längſten bekannte Art 
hat moſchusduftende Blumen, welche aus fünf großen, 2 Zoll langen, citrongelben und purpur- 
gefledten, ausgebreiteten Blättern und einem dazwiſchen befindlichen, purpurrothen Safblatte 
beſtechen und faſt wie eine große Spinne ausfehen. Ueber die Cultur #\. Orchideen. 
Aërius, der Stifter und das Haupt der nach ihm benannten Sekte der Aërianer, war 
zu Anfang des 4. Jahrh. n. Chr. in der Landſchaft Pontus geboren und führte anfangs ge- 
meinſchaftlich mit ſeinem Freunde Euſtathius das Leben eines Aſceten. Als legterer 355 zum 
Biſchof: von Sebaſte erhoben worden, trat A. gegen die herrſchende kirhlihe Lehre auf. Er 
nannte das Faſten an vorgeſchriebenen Tagen einen judaiſtiſhen Zwang der Kirche und ver- 
warf die Fürbitte und die Abendmahlsfeier für Verſtorbene. Ferner erklärte er ſih gegen die 
in jenen Gegenden Aſiens aus der ältern Zeit noh übliche Paſſahmahlzeit «mit» den Juden 
weil ſie Chriſtum, «das wahre Paſſah» (1 Kor. 5, 7), verleugne, und lehrte, daß die Biſchöfe 
weder beziiglich der Ehren noch der Jurisdiction irgend einen Vorrang vor den übrigen Prie- 
tern beſäßen. Seine Sek ; 5 . I , 
it beſäßen eine Sefte hatte noch zu den Zeiten Auguftin’s um 428 Anhänger, erlag aber 
allmählich den Verfolgungen. Faſt die Geſammtheit der Forderungen des A,, die ihn nicht 
e heine, ben auch dem Arianismus entfremdet hatten, iſt von der prot. 
Kerooynanıt iſt bie Sehre E den Gefegen, nach denen die Bew l 
| | Sejeßen, enen die Bewegun örmiger Stoffe 
oder Gaſe vor ſich geht, mit Inbegriff der Cs der “es ES E 
ſete experimentell bewieſen werden, ſowie der Maſchinen, durch we he die: Ve eier 
: es de jinen, durch welche die Bewegung dieſer 
Stoffe techniſch verwerthet wird. Das wichtigſte Geſet in der A. ift der auch bei den tropf- 
Converſations - Lexikon, Elfte Auflage. I. E : 16 # 
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
    
  
   
  
  
    
   
  
  
   
   
    
   
   
   
   
  
   
   
  
  
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
    
    
    
    
    
    
    
   
    
   
  
    
   
  
  
   
   
   
     
	        
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