N
n
in
ht
on
la
en
en
mM
<
ig
)e=
elt
en
en
iſe
de
ng
N)
I}
Afghaniſtan 249
è rigen Sohn, geb. 1772, trat gleichfalls in die franz. Schweizergarde. Nach deren Auf-
Sy ahi i en im franz. aha führte 1812 ein Commando in Rußland. Als
1815 die königl. Leibgarde von Ludwig XVII. wiederhergeftellt ward, erhielt er das Com-
mando über ein Schweizerregiment, das er bis zu ſeinem Ende führte. Er ftarb 9. Aug.1818
auf feiner Befisung bet Freiburg. — A. (Guillaume, Graf d'), der letzte des Geſchle<hts,
ſtarb Ende Febr. 1860 zu Freiburg. Derſelbe zeichnete ſih während der Nepoleoniſchen Herr-
ſchaft durch treues Feſthalten an der ſchweiz. BVollspartei aus.
Afghaniſtan i der perſ., in allgemeinen Gebrauch gekommene Name des Landes der
Afghanen, welches in der Sprache der Einwohner ſelbſt kurzweg als Wiläjet (Stammland)
oder nah den Hauptgebieten als Kabuliſtan u. |. w. bezeichnet wird. Es liegt, geographiſch,
geſchichtlich und fprachlich den Uebergang von Indien zum weſtl. Aſien bildend, als ein läng-
liches Viere> mit ſtarker, durch polit, Verhältniſſe herbeigeführter Einbiegung der nördl. und
ſüdl. Grenze, während die öſtl. und die weſtl. in ziemlich gerader Richtung durch Gebirge
oder Wüſte laufen, zwiſhen 29—36° nördl. Br. und 78—89* öſtl. 2. Im O. wird es von
dem früher zu ihm gehörigen Piſchawer und dem Pendſchab, im S. von BVelutſchiſtan, im W.
durch das perſ. Khoraſan und die Wüſte Bahſu, im N. durch die turkmaniſchen Gebiete von
Balkh und Tokhariſtan und das der Käfirs oder Sijapoſchs begrenzt. Bei der Unſicherheit der
polit. Abgrenzung wird der Flächeninhalt zwiſhen 10—15000 Q.-M. angegeben. Der enge
Zuſammenhang mit dem Quellgebiet des Indus und den weſtl. Ausläufern des Himalaja-
gebirgs bedingt die ganze Bodengeſtaltung des nordöſtl. Theils des Landes mit einer Erhebung
von über 6000 F. über dem Meere, während nad) SW. zu, in welcher Richtung faſt ohne
Ausnahme die einzelnen Höhenzüge des Innern ſtreichen, der Boden ſich bis zu 1600 F. ſenkt.
Im N. zieht ſich von den indiſchen Centralmaſſen weſtwärts der Hindu-Kuh mit ſeinen Schnee-
gipfeln und unwegſamen Zerklüftungen. Von leßterm dur den geſchichtlih bedeutſamen
Bâämijänpaß geſchieden, läuft in derſelben Richtung weſtlih der nah der Nordſeite wild und
zerklüftet abfallende Gebirgszug Kohi-Baba, ebenfalls in die Region ewigen Schnees auf-
ragend, auf welchem der Hauptſtrom A.s, der Hilmend, entſpringt und ſe<s ſehr beſchwerliche
Päſſe dên Verkehr vermitteln. Dem Kohi-Baba ſchließt ſich wiederum weſtlich, bis nah Herat
reichend, das Ghurgebirge an, welches ſeinen Namen von der Dynaſtie der Ghuriden trägt
und Ghordſchiſtan vom Thale des Heri-Rud trennt. Die beiden lettern Höhenzüge faßt der
Sprachgebrauch der alten Geographen unter dem Namen Paropaniſus (weniger gut Paropa-
miſus) zuſammen. Im O. geht in ziemlich gerader Richtung von N. nah S. das Suleiman-
gebirge, von dem etwas ſüdlich von Kabul der Zug des Sefid = Koh (afghan. Spin - Gar) ſi
weſtwärts abzweigt, und das in dem ungefähr in der Mitte der perſ.-indiſhen Grenze liegen-
den Takht-i-Suleiman bis zu 12800 F. aufſteigt. Dieſer bis nach Belutſchiſtan hinabreichende
Höhenzug bildet eine höchſt charakteriſtiſhe natürlihe Grenze zwiſchen der indiſchen und perf.
Welt, mit feinem öden, ſteinigen Abfall im W. ftark gegen das fruchtbare Industhal contrafti-
rend. Keine einigermaßen bedeutende Querthäler öffnen dieſe Grenzgebiete einander; es gibt
im weſentlichen nur zwei wegen ihrer Enge und ihrer räuberiſhen Anwohner mehr oder we-
niger gefährliche Verbindungswege: die Kheiberpäſſe an dem Durchbruch des Kabulfluſſes
nach dem Pendſchab und den Gomalpaß nördlich vom Takht=i-Suleiman nah Sindh. Zwi=
ſchen jenen beiden großen Höhenzügen, dem Paropaniſus und dem Suleimangebirge, welche
faft in einem rechten Winkel das eigentlich, afghan. Hochland einſchließen, laufen in diagonaler
Kichtung von NO. nah SW. eine Reihe längerer und fürzerer Gebirgsrücen, unter denen
die öſtlih von Kandahar ſih erhebenden (wie das Amrangebirge) die bedeutendſten ſind. Zu
den Erhebungen des Nordens und Oſtens bietet die Einſenkung des Südweſtens das vollſtän=
dige Gegenbild. Hier liegt der 4—5 deutſche M. breite und mehr als 18 M. lange Hamun-
jee, an welchen im Süden der ſumpfige Zirrehſee ſt|ößt, in einer Meereshöhe von nur etwa
1200 F. Eine bedeutende Stromentwickelung kann in einem ſo vielfah von Höhen durh-
zogenen Lande nicht ſtattfinden. Der größte Fluß, der Hilmend, hat ein Waſſergebiet von
nahe an 5000 Q.-M,, aber er verläuft fic) als ein Binnenfluß bedeutungslos in den Hamun-
ſee. Der Kabul durchbricht zwiſchen Dſchellalabad und Piſchawer das öſtl. Gebirge, um dem
Indus zuzufließen, hat jedoch in ſeinem obern Laufe einen zu ſtarken Fall und zu wenig gleid-
mäßige Waſſermaſſe, um Schiffahrt zuzulaſſen.
Den binnenländiſchen Charakter trägt auch durchweg das Klima A.8, obſchon es vielfache,
duch die wechfelnden Höhenverhältniſſe und Richtungen der Gebirgszüge bedingte Abſtufungen
zeigt, Während in den Thälern des Oſtens eine mäßige Wärme wie im nördl, Indien herrſcht,