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Affinger 253
Er eroberte 1850 Balfh und rüdte fo die nördl. Grenze vor; 1854 brad) ex für den Augenblid
durch die Bezwingung von Kandahar die Selbſtändigkeit der Stämme im Süden. Um fo mehr
mußte ihn jest daran liegen, mit den öſtl. Nachbarn ins Keine zu kommen, und fo fehloß er
30. März 1855 mit der brit.=indifchen Regierung ein Schug- und Trugbündniß. Die
Verwirrungen, welche mit Jar Mohammed - Khans Tode (1852) in Herat eingetreten waren,
reizten Doſt Mohammed's Eroberungsgelüfte, und da er außerdem einer Sicherung der Örenz-
verhältniſſe gegen Weſten bedurfte, ſo ließ er fich durch die, von ſeiten Perſiens in ihren Ver-
trägen verletten Engländer 1856 leicht zu dem perf. Kriege von 1856 —57 verleiten. Die
Perſer beſetzten zwar im Oct. 1856 Herat, aber die Feindſeligkeiten wurden dur einen Vertrag
beendigt, infolge deſſen ſie Herat im Juli 1857 räumten und ein Barakzaihäuptling , der
Sultan Ahmed = Khan , daſelbſt die Regierung übernahm. Um dieſelbe Zeit ſuchte man auh
afghaniſcherſeits die Beziehungen zu England noh mehr zu befeſtigen. Doſt Mohammed \{<loß
im Zan. 1857 ein neues Bündniß mit der brit. zindiſhen Regierung, als deren Vertreter der
Gouverneur des Pendſchab, John Lawrence, unterhandelte. Eine brit. Geſandtſchaft konnte
ſih zwar (März 1857 bis Juni 1858) durch eigenen Augenſchein von der feindſeligen Stim-
mung der Aſghanen gegen England überzeugen; doch fielen während des Aufſtands in Indien
feine Bertragsverlegungen vor. Die Ruhe des afghan. Reichs, das im ganzen an Wohlſtand
zuzunehmen begann, wurde indeß geſtört, als 1860 Sultan Ahmed-Khan von Herat mit dem
bei den Afghanen ſehr beliebten Aſzal-Khan von Kunduz, dem Sohne Doſt Mohammeds,
wegen einiger Diſtricte von Ghordſchiſtan und Tokhariſtan in Streit gerieth. Doch wußte Doſt
Mohammed auch hier, wie gegenüber den 1861 in DBolhara eingetretenen Verwirrungen, das
Gleichgewicht wiederherzuſtellen. Erſt als Anfang 1862 ein perſ. Herr von Meſched aus die
afghan. Grenze aufs neue bedrohte und Sultan Ahmed - Khan von Herat, auf Anftiften der
Perſer, an der Spitze eines Corps gegen Farrah und Kandahar vorrüdte, gerieth ganz A. in
Bewegung, und der Krieg wurde unvermeidlih. Der greiſe Emir Doſt Mohammed, zugleich
die Hülfe der Engländer in Britiſh=Indien anrufend, warf ſih an der Spite feiner Scharen
dem Feinde entgegen, ſäuberte die Grenze und zog dann vor Herat, das 26. Mai 1863 nah
langwieriger Belagerung in ſeine Gewalt fiel. Ahmed-Khan war kurz vor der Einnahme der
Stadt mit Tod abgegangen. Doſt Mohammed ſtarb einige Tage nachher (29. Mai), als
Haupterben und Herrſcher des Neichs ſeinen Sohn Schir Ali-Khan bezeichnend. Herat blieb
zivar, ohne daß die perſ. Macht einſchritt, in den Händen der Afghanen, aber das Reich ging
daſür innern Wirren entgegen, indem noch zwei. andere Parteien aus den Söhnen und Enkeln
Doſt Mohammeds dem von dieſem beſtimmten Nachfolger die Herrſchaft ſtreitig machten.
Vgl. zur Geſchichte und Geographie von A.: Elphinſtone, «Account of the kingdom of Cau-
bul» (Lond, 1815; deutſch, 2 Bde., Weim. 1815—16); Bellew, «Journal of a political
mission to A.» (Lond. 1862); Eyre, «The military operations at Cabul» (Lond, 1843);
Mohan Lal, «The life of Dost Mohammed-Khan» (2 Bde,, Lond. 1846); Neumann, «Das
Trauerſpiel in A.» im «Hiſtor. Taſchenbuch» für 1848; Kaye, «History of the war in A.»
(Lond. 1861); die Reiſeberichte von Conolly (2 Bde. , Lond. 1834), Burnes (Lond. 1842),
Maſſon (3 Bde., Lond. 1842), Ferrier (Lond. 1856), Bellew (Lond. 1862) u. ſt. w. Für das
Alterthum wie für phyſik. Geographie: Spiegel, «Erän» (Berl. 1863); für Sprache, außer
Dorn's «Grammatiſcher Ueberſicht » (Petersb, 1840) und «Chreſtomathie» (Petersb. 1847),
Naverty, «Grammar of the Pukhtu», «Dictionary of the Pukhtu» und die Anthologie
«Gulshan-i-röh » (zufammen 3 Bde, Lond. 1860— 61). Die Anthologie findet fi) zum
Theil überſetzt in deſſelben « Selections from the poetry of the A.» (Lond. 1862).
Aſinger (Bernh.), ein vorzüglicher deutſcher Bildhauer der Gegenwart, geb. 6. Mai 1813
zu Nürnberg, Sohn eines Webers, erlernte das Handwerk eines Spenglers, übte ſich abex da-
bei fleißig im Zeichnen, Schnißen, Graviren und ähnlichen Arbeiten. Nach einer längern
Wanderſchaft kehrte er in ſeine Vaterſtadt zurü> und arbeitete in einer Fabrik für Silber-
plattirwaaren, Zugleich beſuchte er auh die Kunſtſchule, auf welcher ſich ſein künſtleriſches
Talent raſh entwi>elte. Unter den Arbeiten, die er damals (1840) lieferte, hat eine vortreff-
liche Copie der alten nürnberger betenden Madonna ungemeine Verbreitung gefunden. A.
fand no aus\cließlih im Dienſte der mittefalterlichen Kunſt, als er dur Zufall mit Nauch
zuſammentraf. Dieſer beſtimmte ihn zur Ueberſiedelung nah Berlin, wo ihm zum erſten
mal die Antike entgegentrat. In Rauch's Werkſtatt war es nun ſein Beſtreben, den ſcelen-
vollen Inhalt der altdeutſchen Kuuſt mit dem grieh. Formenadel zu verſchmelzen. Seine
nächſten Werke, ein koloſſaler Chriſtus in Halbrelief für die neue Kirche zu Dinkelsbühl, eine