Full text: A bis Arad (Band 1)

  
282 Agaricus 
Schwedens, geb. 22. Jan, 1785, der Sohn eines Kaufmanns zu Bäſtad in Schonen, ſtudirte 
zu Lund und wurde 1807 an der dortigen Univerſität zum akademiſchen Lehrer und 1812 zum 
Profeſſor der Botanik und Oekonomie ernannt. Ex wandte als Botaniker ſeine Studien be- 
ſonders den Algen zu, deren Kenntniß er weſentlich gefördert hat. Außerdem war er aber 
auch nah verſchiedenen andern Richtungen hin thätig. Mit einem offenen Blik für die Fragen 
der Zeit begabt, nahm er großen Antheil an der Bildung vieler Inſtitutionen in der Provinz, 
welcher er angehörte. Als Mitglied des 1827 und 1828 berufenen Erzichungscomité ver-= 
focht er diejenigen Ideen, welche ſih ſpäterhin bei der Anordnung des ſhwed. Erziehungs- 
weſens allmählich Eingang verſchafft haben. Nach und nach ſah er ſih als Abgeordneter ſeines 
Stifts zum Reichstage in das Gebiet der Staatsökonomie gezogen, welches er au< während 
des lezten Theils ſeines Lebens zum Hauptgegenſtand ſeiner Studien machte. Da er in den 
früheren Jahren nur geringe Einkünfte hatte, erhielt ev 1816 ein Präbendenpaftorat von einem 
Gönner in Schonen und in demſelben Jahre die prieſterliche Weihe, ſodaß 1834, als er zum 
Biſchof in Karlſtad erwählt wurde, ſeiner Ernennung nichts im Wege ſtand. Als Biſchof be- 
ſchäftigte er ſich auh mit theol. Studien und gab mehrere theol. und religiöſe Schriften heraus. 
Seine Arbeiten, welchem Bache fie auch angehören, zeichnen ſich aus durch Jdeenreichthum und 
Have, anziehende, oft glänzende Darſtellung. Die wichtigſten unter ſeinen zahlreichen Schriften 
find: «Systema Algarum » (Rund 1824); « Species Algarum » (Vd. 1 u. 2, Lund 1820 u. 
1822; Bd. 3, Greifsw. 1828); «Icones Algarum» (Lund 1828 —39); «Lärobok i Botanik» 
(2 Bde., Malmö 1829 — 832), von dem die erſte Abtheilung: «Organographie der Pflanzen» 
(Kopenh. 1831), von Meyer, die zweite: «Allgemeine Biologie der Pflanzen» (Greif8w. 1832), 
von Creplin ins Deutſche überſeßt wurde; und «Försök till en stbatsökonomisk Statistik 
öfver Sverige» (Thl. 1—83, Karlſtad 1852—59). Die \taatsöfonomiſche Abtheilung dieſes 
Werks ift von ihm ſelbſt, die ſtatiſtiſche aber von Ljungberg bearbeitet worden. Einen 4. Theil 
(1863) hat letzterer allein herausgegeben. A. ſtarb 28. Jan. 1859. — A. (Jakob Georg), 
des vorigen Sohn, geb. zu Lund 1813, ſeit 1854 Profeſſor der Botanik daſelbſt, iſt bekannt 
als Verfaſſer verſchiedener Schriften über Gegenſtände ſowol der allgemeinen wie auch der 
ſyſtematiſchen Botanik. Sein wiſſenſchaftliher Nuf gründet ſich jedoch beſonders auf ſeine 
Arbeiten über die Algen, unter denen die « Species, genera et ordines Algarum » (4 Bde, 
Lund 1848—63) nicht nur ſein Hauptwerk ſind, ſondern gegenwärtig auh die Hauptquelle 
für das Studium der Algokogie bilden. Sonſt find von feinen Schriften noch hervorzuheben: 
«Synopsis generis Lupini» (Lund 1835); «Recensio generis Pteridis» (und 1839); «Algae 
Maris Mediterranei et Adriatici » (Par. 1842); «In systemata Algarum hodierna adver- 
saria » (Lund 1845); «Theoria systematis plantarum » (Lund 1858). A. beſitzt eine unge- 
mein reihe Sammlung von Algen, die von ſeinem Vater begonnen worden war. 
Agarieus, Blätterpilz, eine über einen großen Theil der Erde verbreitete Gattung von 
Fleiſchpilzen, die ſchon den Alten bekannt war, und von welcher allein in Deutſchland über 
500 Arten vorfommen. Die Mehrzahl derſelben trägt auf einem fleiſchigen Stiele einen ſo- 
genannten Hut, an deſſen unterer, dem Boden zugekehrter Fläche ſenkrecht geſtellte Lamellen 
fo befeſtigt ſind,- daß ſie ſtrahlenförmig von der Einfügungsſtelle des Stiels nach dem Rande 
des Hutes verlaufen. Die Oberfläche dieſer Lamellen oder Blätter iſt mit dem Hymenium, 
einer die Sporen (f. d.) erzeugenden Zellgewebs\chicht, überzogen, welche zahlloſe Sporen in 
Form eines feinen, verſchieden gefärbten Pulvers ausſondert. Nach der Farbe der Sporen 
hat man die Blätterpilze in weiß=, roth -, braun -, ſhwarzſporige u. |. m. eingetheilt, Mar 
fann die Farbe der Sporen leicht erkennen, wenn man einen Blätterpilz einige Tage lang au 
weißem Papier liegen läßt, indem die Sporen in ſolcher Menge herauszufallen pflegen, daß 
das Papier von ihnen gefärbt wird. Nur bei weißen Sporen iſ dies nicht möglich. Die 
Blätterpilze wachſen der Mehrzahl nach auf humoſen Boden, namentlich auf feuchter Lauberde 
inWäldern, feltener auf alten Baumftüden, faulem Holz, verweſenden Pflanzen, Dünger u. |. w. 
Ihre Größe iſt ſehr verſchieden, doch ſind die meiſten Arten anſehnlich. Es gibt in dieſer großen 
Gattung jowol niigliche (eßbare) als ſchädliche (giftige oder zerſtörende) Pilze. Unter den eß- 
baren find die wohlſchme>endſten und wichtigſten: der Champignon, A. campestris, der Kaiſer- 
ling oder Kaiferfchwamm, A. caesareus, der Reizker, A. deliciosus, der Muſſeron, A. prunulus, 
der Stodjchwanm, A.mutabilis, der Brätling, A. volemus und der Eierfchwanm, A. cantha- 
rellus. Unter den fchädlichen verdienen vorzüglich der Fliegenpilz, A. muscarius, der Täubling, 
A. integer, und der Knollenblätterſchwamm, A. phalloides, der Erwähnung. Viele Blätterpilze 
ſind jung genießbar und unſchädlich, während ſie im Alter giftige Eigenjchaften befigen. 
      
   
  
  
   
   
   
   
  
  
   
  
   
   
   
   
   
   
  
  
   
   
   
    
   
     
   
   
   
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