Full text: A bis Arad (Band 1)

  
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- A. Githago, die Felder mit ihren großen, ſhönen, purpurnen Blumen fhmüdt. Dieſe Gat- 
tung unterſcheidet ſich von der ihr zunächſt ſtehenden Gattung der Lichtnelken (Lychnis), der 
fie jehr ähnlich ift, vornehmlich durch, die unzertheilten Blumenblätter und die einfächerige 
Kapſel. Eine fidenrop.. Art, die unter dem Namen Vexirnelke bekannte A. coronaria, welche 
ſih von der Rade durch ihre breitern und weißfilzigen Blätter unterſcheidet, wird häufig als 
Sommerziergewähs in Gärten angetroffen, Den Namen Vexirnelke hat dieſe Art deshalb 
erhalten, weil, wenn man an den Blumen riechen will, die fteifen, aufrecht ſtehenden Anhängſel 
der Blumenblätter, welche den Schlund der Blume umgeben, leicht in die Naſe ſtechen. 
Agróstis, eine von Linné benannte Gattung von Rispengräfern mit fehr Heinen, einblütigen 
Aehrchen, deren Arten theils begrannte, theils unbegrannte Blüten haben und verſchiedene 
BVollsnamen führen. Bei allen Arten ſind die Halme ſchlank und dünn, die Blätter \<mal 
lineal, die Rispen zierlich und zart gebildet, Eine Art mit flatteriger, bleihgrüner Rispe und 
ziemlich lang begrannten Blüten, welche unter der Saat und überhaupt auf bebautem Boden 
häufig vorkommt und auf Sandboden zu einem verdämmenden und deshalb höchſt läſtigen Un- 
fraut werden Fan, wird gewöhnlich Windhalm oder Windhafer genannt (A. 8pica venti), 
Die andern, vorzüglich auf Wieſen wachſenden Arten heißen im allgemeinen Straußgräſer. 
Dieſelben bilden eine dichte, feinblätterige Grasnarbe und kommen der Mehrzahl nah auf 
trodenem, jandigem Boden vor, weshalb fie ſih auf ſolchem zur Anlegung von Graspläten 
empfehlen, zumal da ſie gute Futtergräſer ſind. Dahin gehören das gemeine Straußgras 
(A. vulgaris), welches unbegrannte, und das Hundsſtraußgras (A. canina), welches begrannte 
Blüten befigt. Der beiden pflegt die Rispe rotHhraun gefärbt zu ſein. Den meiſten Futterwerth 
beſit aber das weiße Straußgras oder Fioringras (A. alba). Dieſes verlangt einen 
feuchten oder wenigſtens friſchen und dabei humushaltigen Sandboden zu ſeinem Gedeihen, wo 
es dann alle übrigen Gräſer an Zartheit des Halmes und Dichtheit des Beſtandes übertrifft, 
wächſt auh vortrefflich auf ſalzhaltigem Wieſenboden (auf Strandwieſen, um Salinen) und 
auf ſandigen Nieſelwieſen. Dennoch vermag dieſes vorzügliche Futtergras, welches fich durch 
eine dichte Rispe bleichgrüner, grannenloſer Blüten auszeichnet, wenn es ſich auf feuchten Sand- 
üdern anfiedelt, auch zu einem läſtigen Unkraut zu werden, indem es auf ſolchen gern den 
Boden verquedende Ausläufer treibt, weshalb e8 den Namen Kleine Quede erhalten hat. 
Agrumi (entſtanden aus dem mittellat. agrumen, in der Mehrzahl agrumina,, das vom 
altlat. acer, jcharf, fauer, franz. aigre, ital. agro, abgeleitet) ift in Italien ein Gefanuntuame 
für Früchte mit ſauerm und ſäuerlih {<me>endem Safte, wie beſonders für die Citronen, 
Pomeranzen, die Früchte anderer Orangeriegewächſe. Unter dem Titel: «Agrumi» hat Kopiſch 
eine Sammlung ital. Volkslieder (Berl. 1837) veröffentlicht. 
Agrypnie iſt die grieh. Bezeichnung für Schlaflofigkeit (f. d.). Eine beſondere Form der- 
ſelben iſt die, wo der Kranke große Neigung zu Schlaf und Schlaſtrunkenheit zeigt, ohne doh 
wirklich einzuſchlafen, Dieſe Krankheit nennt man Agrypnocoma oder Coma vigil, Wach- 
ſchlafſucht. Sie findet ſih beſonders im Typhus und wird hier auh wol Typhomanie genannt. 
Ugtelek, Aggtelel, ein Dorf im ungar, Comitat Gömör, unweit der von Ofen nah 
Kaſchau führenden Straße gelegen, mit 600 meiſt reform. E., iſt berühmt durch die Agte- 
[eker Höhle oder Baradla (ſlawiſch, d. i, dampfender Ort), welche in Bezug auf Ausdeh- 
nung unter den Tropfſteinhöhlen Europas den erſten Rang einnimmt. Dieſe geht an einer 
fahlen, 150 3. hohen Felswand des Hügels Baradla im NW. des Dorfes mit einer kaum 
3/2 F. hohen und 5 F. breiten Oeffnung zu Tage und beſteht aus einer Reihe labyrinthiſch 
ineinanderlaufender Höhlen, Klüfte und Gänge, von denen viele mühſelig und bei hohem 
Stande der darin fließenden Gewäſſer (Acheron und Styx) gar nicht zu beſuchen ſind. Man 
unterſcheidet die Alte und die fich anſchließende Neue Höhle, von denen erſtere den Umwohnern 
ſeit Jahrhunderten als Zufluchtsort bekannt war, die lettere aber erſt 1825 von Emmerich 
Baß und in weiterer Ausdehnung 1856 dur den Naturforſcher Adolf Schmidl entde>t wor- 
den iſt, Beide Höhlen zuſammen haben eine Länge von 3067 Klaſtern; die Länge der unter- 
ſuchten Seitengänge beträgt 1127 Klaftern. Die Glanzpunkte der Alten Höhle ſind: das 
Fuchsloh mit der Feſtung (eine Seitenhöhle), die Domkirche, die Fledermaushöhle (cine zweite 
Seitenhöhle), der Stephansthurm, der Kleine Tempel, das Paradies mit den großartigen 
Ruinen von Palmyra (ebenfalls ein Seitenzweig, zu dem man durh das Fegfeuer gelangt), 
der Tanzſaal, der Blumengarten mit wunderbaren Steingebilden, die Palatingrotte, der Große 
Saal, hinter welchem: die Höhle, nachdem ſie auf 100 Klaftern weit das Bild furchtbarer Zer- 
ſtörung dur< die Hochwaſſer der Höhlenbäche gewährt, mit dem Eiſernen Thor abſchließt. 
Agrostis 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
	        
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