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Ahlquift Ahmedabad 355
ſemitiſhe Sprachen und widmete ſich nach ſeiner Promotion (1851) dem Studium der arab,
Handſchriſten auf der herzogl. Bibliothek zu Gotha, dann 1854—56 auf der laiſerl. Biblio-
thek zu Paris. Als Unterbibliothekar an der Univerſitätsbibliothek zu Greifswald zurücberufen,
habilitirte er fich dafelbft 1857 und wurde Anfang 1861 zum ord. Profeſſor der morgenl.
Sprachen und zweiten Bibliothekar befördert. Seine ſchriftſtelleriſhen Leiſtungen betreffen die
arab. Philologie und Literaturgeſchichte, namentlich aber hat er ſih auf dem Gebiete der alt-
arab. Poeſie als gründlichen und ſcharfſinnigen Kenner gezeigt. Außer einer ſchäßbaren Unter-
ſuchung « Ueber Poeſie und Poetik der Araber » (Gotha 1856) veröffentlichte er vorzügliche
Ausgaben von der «Kaſſide» ChHalef-el-Ahmar’s (Greifsw. 1859), von «Elfachri. Geſchichte
der islam. Reiche vom Anfang bis zum Ende des Khalifats» (Gotha 1860) und vom «Diwan»
des Abu-Nowas (Bd. 1, Greifsw. 1861), welchen das große poetiſche Sammelwerk «Kitab-
el=aghani» ſowie der 2, Theil des « Diwan » der Hodſeiliten (deſſen Anfang Koſegarten her=
ausgegeben hat) folgen werden.
Ahlquiit Anguft Engelbert), ausgezeichneter finn, Sprachforſcher und Schriftſteller, geb.
7. Aug. 1826 zu Kuopio in der finn. Landſchaft Savolaks, widmete ſich in Helſingfors philof.
und philol. Studien und machte es fi) zur Tebensaufgabe, nicht nur die Sprachen der finn.
Sprachfaniilie wiſſenſchaftlich zu dircchforfchen, ſondern auh für die Erhebung der nationalen
Sprache ſeines Vaterlandes zur Schrift- und allgemeinen Landesſprache ſowie zur Förde-
rung der nationalſinn. Literatur zu wirken, Zu leßterm Zwecke begründete er ſhon 1847
mit einigen gleichgeſinnten jungen Männern die Zeitſchrift «Suometar», für welche ev unter
dem Namen Oskanen zahlreiche Beiträge lieferte. Jm Intereſſe linguiſtiſcher und ethnogr.
Forſchung beſuchte er zunächſt die geringen Reſte des faſt ganz verſ<hwundenen Volks der
Woten, erlernte dann während eines längern Aufenthalts in Dorpat das Eſthniſche, und durch-
wanderte hierauf während der ZJ, 1853 —58, unter den größten Entbehrungen und Stra-
pazen, das ganze nördl. Rußland und weſtl, Sibirien, um fich mit den Sprachen und natio=
nalen Eigenthümlichkeiten der dort wohnenden Völker uraliſch-altaiſhen Stammes békannt zu
machen. Als erſte wiſſenſchaftlihe Frucht dieſer Neiſe, deren Beſchreibung er in finn. Sprache
(«Muistelmia matkoilta Wenäjällä ruosina 18593—58 », Helſingf. 1860) herausgab, ver-
öffentlichte A, den «Verſuch einer molſcha-mordwiniſhen Grammatik » (Petersb. 1862), wel-
em Werke eine Reihe ähnlicher Arbeiten über Sprachen anderer finn. Völker folgen ſoll.
Bon feinen frühern Schriften find noch die Beiträge zur Zeitſchrift « Suomi » und befonders
eine Grammatik der wotiſhen Sprache («Wotisk Grammatik jemte sprakprof och ord-
förtecking», Selfingf. 1855) hervorzuheben. Unter As ſhönwiſſenſchaftlihen Leiſtungen
beſindet ſih eine Sammlung ſeiner eigenen finn. Gedichte, die unter dem Titel «Säkeniä»
(d. î. Funken) erſchien, Auch hat er Schiller's «Lied von der Gloe» und «Kabale und Liebe»
in das Finniſche übertragen. Gegenwärtig wirkt A. als Profeſſor der finn. Sprache und
Literatur an der Univerſität zu Helſingfors.
Ahmedabad, ein indobrit. Diſtrict der Präſidentſchaft Bombay, im Lande Gudſcherat
oder Guzerate (\. d.), und zwar an dem Meerbuſen von Cambay und im Norden deſſelben, zu
beiden Seiten des Fluſſes Sabarmatti ausgebreitet, zählt auf 205 Q.-M. 650200 E. — Die
Hauptſtadt A., an linken Ufer des Sabarmatti, war einſt die Hauptſtadt von ganz Gu-=
dſcherat und in der Mitte des 17. Jahrh. die fchönfte Stadt Hindoftans, eine der größten, be-
völkertſten und reiſten Aſiens, berühmt durch ihre Prachtgebäude, ihren Handelsverfehr und
Gewerbfleiß. Jett iſt die Stadt jehr herabgefommen und zählt nur no< 130000 E., obwol
der Umfang ihrer hohen, 1834 mit einem Aufwande von 25000 Pfd. St. ausgebeſſerten
Mauern 3 St. beträgt. A. hat regelmäßige und geräumige Straßen, viele Waſſerleitungen,
Brunnen und Fremdenhäuſer und zeigt überall noh Spuren des frühern Glanzes. Das groß-
artigfte und prächtigfte Gebäude ift der von Ahmed-Schah, dem Gründer der Stadt, her-
rührende und von den Grabgebäuden fetiter Familie umgebene Dſchamma - Madſchid (Große
Moſchee). Weniger prächtig, doch geſhma>voller iſt die Moſchee des Sudſchaat Khan. Die
ſogenannte Elfenbeinmoſchee befi cht aus Marmor, ausgelegt mit Blumen aus Elfenbein und
Edelſteinen, eingefaßt dur ſilbernes Laubwerk auf Perlmutter. Bei der Stadt liegt der ſ{höne
Teich Kokarija, rings von Marmortreppen eingefaßt und durch vier Thore mit Kuppeln und
Säulen zugänglich. A. wurde 1426 vom Sultan Ahmed =Schah von Gudſcherat gegründet
und behauptete feine Bliite auch noch, nachdem e8 1572 der Delhi = Kaiſer Akbar erobert
hatte, Es war berühmt durch feinen Handel mit Indigo, Baumwolle und Opium ſowie dur