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Ahming Ahnen 357
Verwaltung und der Befeſtigung der Herrſchaft widmete. Als er 1773 im 50. Jahre ſeines
Alters ſtarb, hinterließ er ſeinem Sohne ein Reich, das von den weſtl. Grenzen Khoraſans bis
nah Sirhind und vom Oxus bis herab zum Perſiſchen und Indiſchen Meere reichte.
Ahming, der Name des Maßes, welches angibt, wie tief ein Schiff im Waſſer geht. Das
Maß ſtellt eine, je nach der Nationalität des Schiffs, in Fuße, Meters u. ſw. eingetheilte Scala
dar und wird bisweilen am Vorder- und Hinterſteven, meiſtens jedoch nur an lebterm, angebracht.
Ahn (Ioh. Franz), ein beſonders um den Unterricht in den lebenden Sprachen hochver-
dienter Schulmann, geb. 15. Dec. 1796 zu Aachen, erhielt feine erſte Bildung auf dem Gym-
naſium daſelbſt, widmete ſich aber nah Beendigung des Curſus auf den Wunſch ſeiner Aeltern
dem kaufmänniſchen Berufe, Doch ſchon nach einigen Jahren verließ er denſelben, um ſich den
Lehrfache zuzuwenden. Im Beſitz einer gründlichen Kenntniß namentlich der engl. und franz.
Sprache, erhielt A. 1824 die Lehrerſtelle für moderne Sprachen am Gymnaſium feiner Vater=
ſtadt. Um jungen Leuten, welche für das praktiſche Geſchäftsleben beftimmt find, angemeffenern
Unterricht zu bieten, begründete er 1826- aus eigenen Mitteln eine Erziehungs- und Unter-
vihtsanftalt, welche die erſte ihrer Art in den Nheinlanden war und gewiſſermaßen als der
Vorläufer des ſpätern Nealſchulweſens gelten kann. Nachdem er dieſe Anſtalt unter Opfern
12 I. hindurch aufrecht erhalten, ſah er ſich zulegt doch zu ihrer Auflöſung genöthigt. Er folgte
ſodann 1843 einem Rufe als Lehrer an die mit dem Gymnaſium verbundene Realſchule zu
Neuß. A. hat dur< Wort und Schrift für die zeitgemäßere Bildung künftiger Gefchäftsleute
‚ dielfach und erfolgreich gewirkt, namentlich aber durch ſeine zahlreichen Schriften zur Erlernung
der neuern Sprachen ſich ein bleibendes Verdienſt erworben. Die nach ihm benannte neue Me-
thode brachte er zuerſt in ſeinem «Praktiſchen Lehrgang zur ſchnellen und leichten Exlernung der
franz. Sprache» (1. Curſus, Köln 1834; 142. Aufl. 1863; 2. Curſus, Köln 1840; 36. Aufl.
1863) zur Anwendung, einem ungemein verbreiteten Buche, das nicht nur in alle lebende Spra-
hen überfegt wurde, fondern auch in allen europ, Ländern eine Unzahl von Nachahmungen,
auch für die alten Sprachen («Nach Ahn's Methode»), erhalten hat. A. ſelbſt ließ unter glei=
hem Titel auch Hilfsmittel zur Erlernung der engl. (1. Curſus, Köln 1856; 7. Aufl. 1863;
2. Curſus, Köln 1857; 3, Aufl. 1862) und ital. Sprache (1. Curſus, Köln 1859; 3. Aufl. 1863;
2. Curſus, 1859) erſcheinen, denen fich Lehrbücher zur Erlernung der deutſchen Sprache für
Franzoſen, Engländer und Italiener anſchließen: die «Nouvelle méthode etc.» (1. Curſus,
Lpz. 1843; 19. Aufl. 1864; 2, Curſus, Lpz. 1848; 10. Aufl, 1863; 3. Curſus, L18592
6. Aufl, 1863), die «A new practical and easy method etc.» (1. Curſus, Lpz. 1849; 19. Aufl.
1864; 2. Curſus, Lpz. 1850; 15. Aufl. 1863; 3. Curſus, Lpz. 1854; 3. Aufl. 1861) und der
«Nuovo metodo etc,» (1. Curſus, Lpz. 1859). Sonſt ſind von ſeinen Sprachbüchern noch her-
vorzuheben: die «Schulgrammatiken» der franz. (Mainz 1832; 25. Aufl. 1863), engl. (Mainz
1863) und holländ. Sprache (Köln 1829; 11. Aufl. 1863), die «Handbücher» der franz. (Köln
1830; 20. Aufl. 1863), engl. (Köln 1834; 7. Aufl. 1859) und holländ. Umgangsſprache (Kre=
feld 1840 u. öfter); eine franz, (Lpz. 1859) und engl. Grammatik (Lond. 1861) zur Erlernung
der deutſchen Sprache; die «Handbücher» der engl., franz. und holländ. Handelscorrefpondenz;
eine Sammlung deutſcher Gedichte für Engländer und Franzoſen: «The Poetry of Germany»
(Lpz. 1859), «L'Allemagne poétique » (Lpz. 1861) u. ſt. w. Man hat A.'s Methode mit
Recht die naturgemäße genannt, weil fie den natürlichen Gang, nah welchem ein Kind ſeine
Mutterſprache erlernt, foviel als möglih nachahmt und fo das Erlernen der fremden Sprache
auf analogem Wege zu erreichen ſucht.
Ahnen, ein nur dem Hochdeutfchen angehöriges Wort (im Althochdeutſhen ano, im
Femininum ans), welches urfprünglich Großvater, Großältern bedeutete, aber ſeit Ausgang
des Mittelalters den allgemeinern Begriff von Vorfahren erhalten hat. Im beſondern jedoch
verſtcht man unter A. die adelichen Vorältern eines Adelichen, durch die feine Standesaus-
zeichnung zum alten oder Ahnenadel wird. In Anſchluß an die altdeutſhe Anſchauung,
daß jedes retlihe Verhältniß erſt durch das Beſtehen binnen mehrerer Menſchenalter zur
unzweifelhaften Anerkennung gelange, wollten bereits im 13. Jahrh. die Mitglieder der Feudal-=
miliz, aus welcher der Adel im neuern Sinne hervorging, nur ſolche bei ihrer Klaffe dulden
und zu den ritterlichen Kampfſpielen zulaſſen, die « zu Schwert und Schild geboren » waren.
Hierzu gehörte, daß ſchon ihre Väter und Großväter den Neiterdienſt geleiſtet und die ritter=
lichen Waffen geführt hatten (Ritterbürtigkeit und Turnierfähigkeit). Mit der Zahl der Privi=
legien, durch welche der Adel, beſonders in Deutfchland, den ausfchlieglichen Beſit der alten
vollen Sreigeitsrechte am fich brachte, wırch® das Intereffe, den Stand zu Schließen und unter