Full text: A bis Arad (Band 1)

  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
360 Ahovaibaum Aechre 
gewinnung zu benugzen verficcht; doch dürfte bei uns der Ahornzu>ker dem Nübenzu>er niemals 
Concuxrrenz machen können. Uebrigens iſt auh bei den einheimiſchen Ahornarten der Früh- 
(ingsfaft zuderhaltig. Ans dem Saft des Zuderahorns kann man au Bier und Eſſig bereiten. 
Endlich ſoll der frifche Ahornfaft ein treffliches Mittel gegen den Skorbut ſein. 
Ahovaibaunt, ein braſilian. Baum mit giftigen Früchten, aus der Familie der Apo- 
cyneen, Cerbera Ahovai L. Die Gattung Cerbera, von welcher viele Arten in der Tropen- 
zone vorfommen, befteht aus Bäumen und Sträuchern mit trichterförmigen Blüten und ein- 
bis zweiſamigen Steinfrüchten, 
Ahr (minder richtig auh Aar geſchrieben), ein linker Nebenfluß des Nheins im preuß, 
Negierungsbezirk Koblenz, entſpringt in der Höhe von 1396 F. unter dem Namen Kleine Stein- 
püt in der Eifel unweit des Fle>ens Blankenheim, und durchfließt in reißendem Laufe ein 
18 St. langes, größtentheils enges und tiefes, überaus maleriſches und weinreiches Thal, bis 
der Fluß unterhalb Sinzig in den Rhein mündet. Das obere Thal iſt einförmig und öde, Der 
Fluß geht an Eiſenwerken, wie der Ahrhütte, vorüber und berührt weiterhin das Pfarrdorf 
Aremberg, bei welchem ſih auf einem an 2000 F. hohen Waldberge die im 12. Jahrh. er- 
baute und 1809 zerſtörte Burg Aremberg (das Stammhaus der Herzoge von Aremberg) erhebt. 
Oberhalb des Dorfes Altenahr beginnt das ungemein gewundene untere Ahrthal, in welchem 
nun auh die Rebe die Felſen bekleidet. Der Ort ſelbſt liegt in einem Keſſel, ringsum von 
ſchroffen, za>igen, wunderſam geſtalteten Felſen umſtarrt, die ſih in mehrere Reihen hinter- 
und übereinander aufthiirmen und ein ganz eigenthümliches Felſentheater bilden, den Glanz- 
punkt des Ahrthals. Auf der höchſten Spitze der Felswand hängen wie ein Adlerneſt die 
Trümmer der Burg Are (Altenahr), welche in der Mitte des 13. Jahrh. dem Erzſtifte Köln 
geſchenkt, von dieſem in eine Hauptfeſte verwandelt, 1690 von den Franzoſen durch Capitu- 
lation eingenommen und nad) dem Utrechter Frieden 1714 zerſtört wurde. Wegen des herr- 
lichen Rundgemäldes, welches man von der Nuine aus erblickt, iſt dieſe einer der beſuhteſten 
Punkte des Ahrthals. Von Altenahr an drängt ſih der Fluß 3 St. weit durch eine enge 
Felſengaſſe, welche kaum für cine Fahrſtraße Raum läßt und deren bis 350 F. hohe Schiefer- 
wände überall mit Neben bekleidet ſind. Der Fluß berührt hier die Weindörfer Mayſchoß, 
über welchem ſi die Trümmer der no :1703 belagerten Saffenburg erheben, Reh und 
Dernau, und verläßt bei dem durch) ſeinen vorzüglihen Wein berühmten Dorfe Walporzheim 
die Felſengaſſe, um in eine andere, aber niht minder maleriſche Thalbildung überzugehen. 
Nachdem die A. hierauf die in einer ſ{hönen Thalweiterung gelegene Stadt Ahrweiler (f. d.) 
berührt, fließt ſie zunächſt an dem Dorfe Wadenheim und dem Apollinarisbrunnen vorüber, 
während fich am andern Ufer ein 1008 F. hoher Baſaltkegel mit den Ruinen der bereits 1371 
zerſtörten Burg Neuenahr erhebt, an deſſen Fuße das Dorf Beul und das erft 1858 eröffnete 
Mineralbad Neuenahr liegen. Weiter abwärts ſteigt ſteil 856 3. Hoch über das Thal der Bafalt- 
fegel der Landskrone, mit einer Kapelle und den Reſten der gleihnamigen, 1689 von den Fran- 
zoſen zerſtörten Burg, empor, unterhalb deſſen das Dorf Heppingen mit einem alkaliſch-erdigen 
Sauerbrunnen und der Landskroner Mineralquelle, ebenfalls ein angenehmer Säuerling, liegen. 
Noch näher der Mündung, unterhalb Sinzig, liegt das Weindorf Bodendorf. Das Ahrthal 
liefert außer dem Weine auch viel Weiden für Flehtwaaren und die Nümpchen, eine ſehr kleine 
Fiſchart (Cyprinus phoxinus), die im Fluſſe zu Millionen gefangen, in Salzwaſſer abgeko<hi, 
in Weidenrinde verpact und verſandt und mit Eſſig und Oel genoſſen werden. 
—  Hehre wird in der Wiſſenſchaft ein unbegrenzter Blütenſtand mit verlängerter Spindel 
genannt, wo ungeftielte Blüten unmittelbar an der Spindel ſigen, welche bald nur in eine 
Neihe geſtellt, nah einer Seite hin gerichtet find (einſeitswendige, einzeilige A., z. B. bein 
Borftengras), oder aus zwei entgegengefegten Seiten der Spindel entſpringen (zweizeilige A,, 
3. B. beim Roggen, Weizen, Lolch), bald rings um die Spindel ſtehen und dann entweder in 
Tängsreihen (3. ®. bei der fechszeiligen Gerfte) oder in Quirle (z. B. bei dem Taufendblatt) 
geordnet erſcheinen, oder, die Spindel dicht bededend, einen walzenförmigen Körper bilden (3. B. 
beim Wegebreit, den Stielgräfern u. a.). Die A. der genannten Getreidearten iſ übrigens 
nicht unmittelbar aus einzelnftehenden Blüten gebildet, ſondern aus fogenannten Aechr<en. 
Darunter verſteht man bei den Gräfern (f. d.) eine Gruppe von Blüten oder auch blos eine 
einzelne Blüte, welche zwiſchen zwei kahnförmigen, ſich am Grunde gegenſeitig umſaſſenden 
Schuppenblättern, die man Kelchfpelzen nennt, eingeſchloſſen iſt. Je nah der Zahl der zwi- 
ſchen den Kelchſpelzen befindlichen Blüten unterſcheidet man ein-, zwei=, drei=, vier-, fünf- und 
ielblütige Aehrchen. Die Getreideähre wird deshalb auch eine zuſammenzgeſeste U. genannt. 
      
DIES oO DR aD sn DAE 
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