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ſeiner Forſchungen und Beobachtungen in zwei Werken nieder: «Researches in Assyrias
(Lond. 1842) und «Travels and researches in Asia Minor, Mesopotamia, Chaldea and
Armenia » (2 Bde., Lond. 1842), welche namentlic) für die archäol., ethnogr. und topogr.
Verhältniſſe der von ihm bereiſten Gegenden von bedeutendem Werthe ſind. Außer vielen zer-
ftreuten Abhandlungen ſchrieb er ferner «The claims of the Christian aborigines in the
East» und «Travels in the track of the 10000 Greeks» (2 Bde,, Lond. 1844) fowie die
Anmerkungen zu der von Benifch edirten Keife des vegensburger Juden Petachia («Travels
of Rabbi Petachia of Ratisbon», Fond. 1857; 2. Aufl. 1861), überjegte aud) für Bohn’s
«Classical Library» die Anabafis des Kenophon. Neuerdings veröffentlichte er den «Illu-
strated Universal Gazetteer» (Xond. 1861—63), ein recht brauchbares geogr. Yertkon.
Aintab, Antab, Stadt und Hauptort eines türk. Diſtricts im ſyriſchen Ejalet Aleppo,
15 M. im N. von Aleppo und 10 M. im SO. von Meraſch, zu deſſen Ejalet es oft gerechnet
wurde, liegt an dem gegen SO. in den Euphrat fließenden Sadſchur, an der Straße von
Aleppo nah Armenien und an der Sprachgrenze des Arabiſchen und Türkiſchen. Die Stadt
hat eine Bergfeſtung wit einem tiefen, in den Fels gehauenen Graben, iſ als militäriſcher
Punkt und Handelsplag von Wichtigkeit und zählt mit ihren 82 Gemeinden 43410 E., dar-
unter 12000 Armenier. Der ganze Diſtrict hat 85600 E. in 283 Gemeinden. Ob A. das
alte Antiochia ad Taurum, ift nicht ganz ſicher; bei den Kreuzfahrern heißt der Ort Hamtab,
A. wırnde 1183 von Saladin und 1400 von Timur erobert. Bei dem 4 M. im D., auf dem
Wege nach Bir oder Bireiſchik am Euphrat gelegenen Dorfe Nif ib (Nizib, Nezeb), an dem
Bache Kerſun (Keſrin, Kirſun Tſchai), wurden am 24. Juni 1839 die Türken unter Hafis-
Paſcha von den Aegyptern unter Ibrahim-Paſcha gänzlich geſchlagen. _
Mir, Air oder Asben (Azben), ein Oafenland und Sultanat der Tuarik (f. d.) in der
afrik, Wüſte Sahara, auch wol noch als nördlichſter Staat des Sudan bezeichnet, liegt zwiſchen
15° und 20° nördl. Br. und 23° und 27° öſtl, L,, und wurde erſt durch H. Barth's Reiſe
näher bekannt. Es iſt ein völliges Gebirgsland, in welchen mächtige Bergzüge bis 5000 und
6000 $. auffteigen, umgeben von einzelnen, oft niht minder hohen Kegelbergen und durh-
ſchnitten von fruchtbaren, oft höchſt romantiſchen Thälern. Der fruchtbare Boden trägt Pal-
men, erzeugt fehr große Feigen, hier und da auch Getreide, und liefert alle Producte des
tropiſchen Afrika. Die bedeutendſte Stadt iſt Tintelluſt. Als eigentliche Hauptſtadt gilt
aber das 30 M. ſüdlicher gelegene Agades oder Aghadez, der Sammelpunkt der Karavanen,
die aus den reiſten Theilen des Sudan nah Marokfo, Feſſan (Murſuk) und Tripolis gehen,
Die Stadt wurde 1460 von ben Berbern gegründet, erhob ſich zu einem wichtigen Stapelplak
des Sudanhandels und enthielt zu ihrer Blütezeit 50000 E. Mit der Herrſchaft der Tuarik
verödete ſie mehr und mehr, und gegenwärtig hat ſie nur 7—8000 E, Ganze Theile der
Stadt liegen wüſt; von den 62 Moſcheen ſind nur noch einige im Gebrauh. Die Induſtrie
der Stadt liefert Leder, Sattelzeug und ſchöne kleine Holzgeräthe. Der Amanokal oder Sultan
von A., das Oberhaupt der Tuarik, hat eine Einnahme von 20000 ſpan. Thlrn. Er wird
gewählt, aber ſtets aus der Familie der Iſholang, welche aus Konſtantinopel ſtammen foll
und darum für die edelſte gilt. Indeſſen hat der Scheikh der Kel-Feruan eine ungleich größere
Macht als dieſer Sultan. Die Tuarik des Landes A. bilden einen Hauptſtamm dieſes Volts,
den der Kelowi, d. h. der Angeſeſſenen. Sie leben in Dörfern und feſten Hütten und ſind dur
Vermiſchung mit der einheimiſchen Negerbevölkerung weſ entlich verändert worden. Die Hauſſa-
ſprache iſ ihnen ebenſo geläufig wie ihr urſprüngliches Auraghiye. Ohne die Sklaven kann
die Bevölkerung von A. eine Macht von 10000 bewaffneten und berittenen Männern ſtellen,
Viehzucht und Käſebereitung, hauptſächlich aber Handel, ſind die Nahrungszweige. Als Münze
dient der Negerhirſe, ſeltener Baumwollſtreifen, nirgends Gold, Silber oder Kauris.
Aira, eine von Linné aufgeſtellte Gräſergattung aus der Abtheilung der Avenaceen oder
haferartigen Gräſer, deren Arten bei uns verſchiedene Namen führen, doch meiſt (wie auth
viele andere Gräfer) Schmielen oder Schmeelen genannt werden. Es find ſ{lankhalmige,
\hmalblätterige Gräſer mit reichhlütigen, zierlichen Rispen, welche aus Kleinen, glänzenden,
zweiblüttigen Achechen mit bald begrannten bald unbegrannten Blüten beſtehen. Die am häufig.
ſten vorkommenden Arten find: die Wald- oder Haferfchmiele, A. Hexuosa, mit borften=
förmigen, dichte Raſen bildenden Blättern, röthlichen Halmen und Rispen und unbegrannten
Blüten, welche auf trodenem Wald- und Heideboden wächst und Blögen und Schläge ii
dichtem Beſtande überzieht; die Raſenſhmiele, À. caespitosa, ein langhalmiges auf feuch-
tem Boden wachſendes Gras, deſſen dunkelgrüne, lineale Blätter über fußhohe, überhängende
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