Full text: A bis Arad (Band 1)

374 Aiwaly iz Air (Stadt) 
ſich mit allem Eifer der Politif und den Staatswifjenfchaften und wurde Agent der Hanfe- 
ſtädte im Haag, wo er 23. Febr. 1669 ſtarb. A. ſammelte mit Eifer und Umſicht alle wichtigen 
Urkunden und Actenſtücte zur Geſchichte ſeiner Zeit, reihte dieſelben im Original und in einer 
holländ. Ueberfegung aneinander und fchuf fo, erzählend und jene Actenftüde erläuternd, ein 
höchſt werthvolles Geſchichtswerk, das die glänzendſte Periode der niederl. Geſchichte 1621—68 
in helles Licht ſtellt. Das Werk führt den Titel: «Saken van staat en oorlogh, in ende omtrent 
de vereenigde Nederlanden» (14 Bde., Haag 1657—71). Jn der zweiten, hier und da er- 
weiterten Ausgabe (7 Bde., Haag 1669 —72) iſ manches ausgelaſſen, was die erſte enthält. 
Aiwaly im Türkiſchen, Kydoniä oder Kidonia im Griechiſchen (beides heißt Quitten- 
ſtadt), eine Seeſtadt in dem türk. Ejalet Chodawendkjar im nordweſtl. Kleinaſien, 5—6 M. 
ſüdweſtlich von der Stadt Adramytti am Golf von Adramytti gelegen, mit einem verſhlämm- 
ten Hafen, ift durch wiederholte Einwanderungen aus Griechenland erſt im 18. Jahrh. ent- 
ſtanden, Der Ort war bis 1821 eine rein grieh. Stadt von mehr als 34000 E,, wurde aber 
in dieſem Zahre wegen Theilnahme an der griech. Erhebung von den Türken mit Feuer und 
Schwert verwüſtet. Später erwarb der Reſt der zerſtreuten Bevölkerung (18000 Seelen) vom 
Sultan Mahmud gegen 1Y, Mil. Biafter die Erlaubni zur Rückkehr, und man baute die 
Stadt wieder auf, Gegenwärtig zählt A. 22000 E., die nad) den drei Stadtquartieren in 
drei ſich befeindende Parteien unter eigenen Berwaltungsbehörden zerfallen. Sie haben mehrere 
Kirchen, ein Gymnaſium, drei Elementarſhulen und ein Krankenhaus, und. beſchäftigen ſic, 
wie früher, mit Landbau, namentlich mit der Cultur des Delbaums, mit Schiffbau und Han- 
del, beſonders mit Oelhandel. Auf den Pläzen und Straßen herrſcht ein reges Leben, und 
zahlreiche Handels\chiffe der Kydonier kommen und gehen. Die türk. Regierung unterhält in 
der Stadt nur ‘drei Beamte und ſeit 1841, infolge eines Aufftands, eine Garniſon von 
50 türk. Marineſoldaten. A. iſt wahrſcheinlih an der Stelle des alten Heraklea in Aeolien 
erbaut, doch finden fich keine Spuren von Alterthümern. Der Stadt gegenüber, am ſüdl, 
Eingange in den Golf von Adramytti, liegt die Gruppe der Moshonniſia-Inſeln, im 
Alterthum die Hundert Inſeln genannt, 20—40 an der Zahl, von denen die bedeutendſte, 
Moschonniſos mit der Stadt Moschonniſia, gleichſam eine Vormauer des Hafens von A. oder 
Kydontä bildet und mit diefer Stadt durch eine Brüde in Verbindung fteht. 
Aix, Ile d'Aix, eine 7100 8. lange, mit Fiſchern beſezte Inſel an der atlantiſchen 
Küſte Frankreichs, zwiſchen der Mündung der Charente und der Inſel Oléron, zur ehemaligen 
Landſchaft Aunis und dem jetzigen Depart. Niedercharente gehörig, 2 M. ſüdlich von La Rochelle, 
Die Inſel hat einen Leuchtthurm und ein Fort, das dem Hafenplaz Rochefort zum Schuße 
dient. Im Siebenjährigen Kriege wurde das Fort zweimal von den Engländern zerſtört (1757 
und 1761). Auch fand hier 11. April 1809 ein Seetreffen zwiſhen den Engländern unter 
Lord Gambier und den Franzoſen unter dem Contreadmiral Villaumez ſtatt, in welchem die 
erſtern unter Cochrane vier franz. Linienſchiſſe zerſtörten. 
Aix (ſpr. Ahks), alte und berühmte Stadt in Frankreich, Hauptſtadt der ehemaligen Pro- 
vence, jet des gleihnamigen Arrondiſſements im Depart. Rhônemündungen, mit 27659 E,, 
ward 122 v. Chr. durch den röm. Proconſul Cajus Sextius Calvinus nah Beſiegung der 
Salluvier angelegt und wegen der dortigen Mineralquelle Aquae Sextiae genannt. Die 
Stadt iſ Sit des Erzbiſchofs von Arles und Embrun, eines Appellhofs, eines Civil = und 
Handelstribunals, einer Gewerbekammer und hat eine Univerſitätsakademie mit einer theol. 
und juriſt. Facultät, eine Akademie der Wiſſenſchaften, ein Lyceum, eine Schule für Künſte 
und Gewerbe u. |. w. Auch befindet fich dafelbft ein Hiftor. und naturwifjenfchaftliches Mu- 
ſeum (ſeit 1832 in der alten Johanniterpriorei) und eine bedeutende Bibliothek (etwa 100000 
Bände und 1100 Handſchriften). Unter die vorzüglichſten Bauwerke der Stadt zählen: die 
alte Kathedrale, deren Tauffapelle ein ehemaliger Apollotempel iſ; die goth. St. =Johannis- 
kirche mit dem 1828 wiederhergeſtellten Begräbniß der Grafen von Provence; der 1831 voll- 
endete Juſtizpalaſt, das Stadthaus, der Uhrthurm bei den Quellen des Marktes, mit einer 
merkwürdigen Mechanik. Die Stadt hat außerdem mehrere fehr große und fchöne Plüge, eine 
Herrliche Promenade (Drbitelle) mit der Marmorftatue des Königs René, zahlreiche öffentliche 
Fontainen (zum Theil mit warmem Waſſer), die eine eigenthämliche Zierde des Orts ſind. 
In A. foll nah der Legende die heil. Maria Magdalena ihre ſpätern Tage verlebt haben. 
Bedeutung erlangte die Stadt im Mittelalter als Hoflager der Grafen von Provence. Hier 
herrſchte feine Geiſtesbildung, ehrte und pflegte man die Poeſie; hier war der Sammelplaß 
der Troubadours. Man nennt die Stadt auh wol das Athen des ſüdl, Frankreich. König 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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