Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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Alauen Alant 401 
ein Areal von 21 Q.-M. und zählt 16000 E. in acht Kirchſpielen. Obgleich der felſige Boden 
nur mit einer dünnen Humusſchicht bede>t iſt, trägt er doh Fichten, Tannen und Birken und 
gewährt durch Anbau Gerſte und Roggen zur Genüge, ſowie dur<h gute Weiden Unterhalt 
für einen tüchtigen Vichſtand. Die Einwohner ſind fchwed. Urfprungs, als gute Seeleute be- 
kannt, ein treuer, ehrlicher und gutmüthiger, aber niht ſehr aufgewe>ter, zugleich halsftarriger 
und procejüchtiger Menfchenfchlag. Außer Landwirthſchaft treiben ſie Seevögeljagd, Fiſcherei, 
Kobbenfang. Die von Meeresbuchten tief eingeſchnittene Hauptinſel Äland enthält ein Drittel 
des Areals und zwei Drittel der Geſammtbevölkerung des ganzen Archipels, und umfaßt die 
fünf Kirchſpiele Sund, Saltwik, Finnſtröm, Jomala und Hamarland. Die Inſel hat noch viele 
alte Localnamen, welche das Andenken finn. Urbevölkerung bewahren. Die von den Ruſſen ſeit 
1835 erbaute Feſtung Bomarſund, an der Oſtſeite der Inſel, wurde 1854 durch die engl.- 
franz. Flotte zerſtört. Das verfallene Schloß Kaſtelholm im Kirchſpiele Sund, am Bomarſund, 
wurde im 16. Jahrh. von den Dänen mehrmals belagert und erobert, und war bis 1634 Sit 
des ſchwed. Statthalters. Die Ruſſen eroberten die Inſel vorübergehend 1714, nachdem fie 
unter Apraxin 27. Juli die Schweden unter Chrenffjöld in der Seeſchlacht bei der Landſpitze 
Hangs beſiegt hatten. 1718 wurde auf dem nahen Inſelchen Lofö und dann 25. Mai 1718 
bis 24, Sept. 1719 zu Wargata, einem Dorfe im nördl. Theile von Aland ſelbſt, über den 
{wed.=ruſſ. Frieden unterhandelt, der 1721 zu Nyſtad zu Stande kam. Als 1808 zwiſchen 
Ruſſen und Schweden der Seekrieg begann, lieferte man ſich cine Neihe von Seegefechten in 
den Buchten und Sunden zwiſchen Aland und Abo. Am 14. März 1809 zogen die Nuſſen 
unter Knorring auf dem Eiſe nah Aland und trieben die Sweden unter Döbeln 15. März bis 
Griſſelhamn. Einige Tage ſpäter befand ſich der ganze Archipel in den Händen der Nuſſen, den 
ſie auh, mit Finland, im Frieden zu Frederikshamn behaupteten. Die Inſeln ſind für Ruß- 
land als Waffenplag zur Schließung und Beherrſchung des Bottniſchen und des Finniſchen 
Meerbufens von Wichtigkeit. Die verbündeten Engländer und Franzoſen bemächtigten ſich 
daher im Oſtſeefeldzuge von 1854 durch die Einnahme von Bomarſund (16. Aug.) der Inſeln, 
verließen dieſelben aber wieder Anfang Sept., nachdem ſie ſämmtliche Werke der Ruſſen zer- 
ſtört hatten. (S. Bomarſund.) 
Alanen, ein Volk, welches in der Völkerwanderung häufig neben german. Völkerſchaften 
genannt wird, das aber eher dem ſcythiſchen als dem german. Stamme anzugehören ſcheint. Die 
urſprünglichen Wohnſitze der A. waren am Kaukaſus, von wo ſie, ausgezeichnete Reiter und 
BVogenſchüßen, ſich theils nah Norden bis zum Don ausbreiteten, theils Raubzüge nah Ar- 
ienien und Kleinaſien unternahmen, gegen die {on Vologeſus, König der Parther, bei Veſpa- 
ſian Hülfe ſuchte. Arriar führte unter Hadrian als Statthalter von Kappadocien Krieg mit 
ihnen; von ſeiner Schrift über dieſen Krieg iſt ein Bruchſtü> erhalten. Zu Aurekian's Zeit 
fielen die A. mit den Gothen vereint in Kleinaſien ein, wurden aber um 280 n. Chr. vom 
Kaiſer Probus in ihre Site zurü>getrieben. Faſt 100 Z. ſpäter (375) zerſtörten ſie in Ver- 
bindung mit den Hunnen das Reich Ermanrich's, des Königs der Gothen, verdrängten dieſe 
aus den Ländern zwiſchen Don und Donau, und ſ{loſſen ſi der großen Bewegung der Völker 
gegen Südweſten an. Mit den Sueven und Vandalen brachen ſie 406 in Gallien verheerend 
ein, Ein Theil von ihnen blieb ſüdlich von der Loire, erſchien 451 unter den Bundesgenoſſen 
des Aëtius gegen Attila und ward ſpäter, wie es ſcheint durh Franken und Weſtgothen, auf- 
gerieben; ein anderer zog 409 mit nach Spanien, ward durch den weſtgoth. König Wallia 418 
fr Honorius beſiegt und nah Luſitanien gedrängt, wo nachher ihr Name verſchwindet. In 
Oberitalien brah noh 464 ein Schwarm A. ein, der dur Ricimer beſiegt ward. In der 
ſpätern byzant. Zeit werden auh im Kaukaſus noh A. erwähnt. 
Alant (Inula nad) Gärtner), eine mit den Aſtern nahe verwandte Gattung der Familie 
der zufommengefett- oder Torbblütigen Pflanzen (der Compofiten oder Spnanthereen), und zur 
19, Linné’ſchen Klaſſe gehörig. Von den Arten dieſer Gattung, welche alle goldgelbe Strahl- 
und Scheibenblüten haben, ift befonders der wahre oder Bruftalant (Inula Helenium) be- 
merkenswerth wegen feines diefen, äftigen, unter dem Namen Alant- oder Glo denmwurzel 
bekannten Wurzelſto>s, welcher in der Medicin unter dem Namen Radix Enulae alg Bruſt- 
mittel in Gebrauch iſt. Die Pflanze, die einen ſteifen, aufrehten, 4—6 F. hohen, zottig- 
rauhhäarigen, oben äſtigen Stengel, geſägte, runzelige, unten filzige Blätter und 2 —21/ Zoll 
breite Blütenkörbchen hat, wächſt an feuchten Stellen in Deutſchland, überhaupt im mittlern 
und ſüdl, Europa ſowie in Mittelaſien, wird auh nicht ſelten zur Zierde gezogen. Der Wurzel- 
Converſations - Lexikon. Elfte Auflage. [. 25 
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
   
   
   
   
    
  
   
  
   
  
  
   
    
  
  
   
  
   
    
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
 
	        
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